Der Größte aller Zeiten? - Rafael Nadal: "Werden das analysieren, wenn unsere Karrieren vorbei sind"

Mit seinem 13. Triumph bei den French Open konnte Rafael Nadal in puncto Grand-Slam-Titel zu Roger Federer aufschließen. Für den besten Spieler aller Zeiten hält sich der Spanier deswegen aber nicht.

von Nikolaus Fink
zuletzt bearbeitet: 14.10.2020, 20:04 Uhr

Rafael Nadal gewann in Roland Garros seinen 20. Major-Titel
© Getty Images
Rafael Nadal hält derzeit noch nicht viel von der GOAT-Debatte

Viel beeindruckender hätte Rafael Nadal seinen 20. Grand-Slam-Titel nicht einfahren können: Der 34-Jährige holte sich in Roland Garros alle 18 seiner gespielten Sätze, zudem zeigte der Spanier im Finale gegen seinen Dauerrivalen Novak Djokovic wohl eine der besten Leistungen seiner Karriere - 0:6, 2:6 und 5:7 lauteten am Ende die beinahe schon vernichtenden Zahlen aus Sicht des Branchenprimus.

Nicht einmal die kühlen, teils widrigen Bedingungen konnten Nadal auf dem Weg in Richtung Geschichtsbücher stoppen - denn der Mallorquiner sicherte sich nicht nur seinen 13. Titel bei den French Open, sondern zog mit seinem insgesamt 20. Major-Triumph auch mit Rekordhalter Roger Federer gleich.

Nadal gibt sich abwartend

Wie so oft in der jüngeren Vergangenheit kam auch nach dem Endspiel am Bois de Boulogne die Diskussion darüber auf, wer denn nun der beste Spieler aller Zeiten sei. Nadal selbst beantwortete diese Frage in einem Gespräch mit der ATP gewohnt pragmatisch: "Wir werden sehen, was in den kommenden Jahren sein wird: was Djokovic macht, wie Federer bei seiner Rückkehr agiert und wie ich selbst abschneiden werde. Wenn alles gut geht, werden wir das analysieren, wenn unsere Karrieren vorbei sind."

Dennoch zeigte sich der Weltranglistenzweite nach seinem neuerlichen Sieg in Paris naturgemäß überglücklich: "Auf einem sportlichen Level ist klar, dass ich etwas Wichtiges erreicht habe. Wir haben darüber eine Zeit lang gesprochen. Ich habe einen Rekord eingestellt, der unerreichbar schien."

"Mir ist das nicht ganz so wichtig"

Doch nicht nur auf Grand-Slam-Ebene, sondern auch in der "Big-Title-Wertung" (Grand Slams, ATP Finals, ATP-Masters-1000-Titel und Olympia) schloss Nadal zur Spitze auf. In dieser führt Djokovic mit 58 Titeln, Nadal (56) und Federer (54) folgen auf den Plätzen zwei und drei.

Viele Statistiken also, die es einzuordnen gilt. Das sieht auch Nadal so: "Die Zahlen sollten von Leuten analysiert werden, die über ein großes historisches Wissen im Tennissport verfügen. Ehrlicherweise ist mir das nicht ganz so wichtig. Ich bin mit meiner Karriere glücklich. Momentan ist klar, dass ich einer der zwei besten Spieler bin."

Nach wie vor sei es aber vielmehr die Freude an der Weiterentwicklung seines Spiels, die den Mallorquiner antreibe: "Wenn du keinen Enthusiasmus mehr hast, ist es Zeit dafür, etwas anderes zu machen. Solange ich diesen habe, muss ich jeden Tag weiter hart dafür arbeiten, um mir Möglichkeiten zu geben, weiterhin auf dem höchsten Niveau zu spielen."

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von Nikolaus Fink

Mittwoch
14.10.2020, 19:25 Uhr
zuletzt bearbeitet: 14.10.2020, 20:04 Uhr

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