Die Höhenlage, der Avocado-Salat , die US Open - Neues aus der Gerüchteküche
Am heutigen Freitag wird bei der German Men´s Series beim TC Großhesselohe der Sieger ermittelt. Im Endspiel stehen Oscar Otte und Yannick Hanfmann. Die Spieler sind gespannt - und müssen weiterhin mit vielen Unsicherheiten fertig werden.
von Jens Huiber
zuletzt bearbeitet: 24.07.2020, 12:09 Uhr
Mal angenommen, man würde an einem Donnerstag im Juli 2020 die finale Phase der German Men´s Series auf einer so zauberhaften wie altehrwürdigen Tennisanlage im Münchner Süden besuchen: Welche gesicherten Erkenntnisse könnte man dann mit nach Hause nehmen, nach Gesprächen mit einigen der anwesenden Spieler, Coaches, Funktionäre und Journalisten? Erstaunlich wenige, so die spannende Bilanz. Vieles ist unklar im nationalen wie im internationalen Tennissport. Es folgt dennoch der Versuch einer Zusammenfassung - Ähnlichkeiten mit lebenden Personen sind im Übrigen rein zufällig.
- Als wichtigster Fakt bleibt zunächst einmal hängen: Die Gastronomie beim TC Großhesselohe ist fan-tas-tisch! Im Kleinen (der Avocado-Tomaten-Salat - da lacht der Gaumen) wie im Großen (der Lachs, das Risotto - ein Gedicht!). Wohl dem, der dann auch noch Platz für eine Pizza fand.
- Oskar Otte hat das Prinzip Höhenlage recht elegant außer Kraft gesetzt: Otte trainiert ja eher auf Meereshöhe, seine drei Gegner in München (Maximilian Marterer, Yannick Hanfmann, Cedric-Marcel Stebe) dagegen sind mit dem veränderten Flugverhalten der Bälle bestens vertraut. Otte zog dennoch ungeschlagen ins heutige Endspiel ein. Übrigens wieder gegen Hanfmann, gegen den er am Donnerstag schon in drei Sätzen gewann.
Soweit die objektiv belegbaren Tatsachen. Jetzt muss aber auch im Nebel der Unsicherheit gestochert werden.
- In Sachen US Open tappt die zweite Garde des deutschen Tennissports eher im Dunkeln. Sollte in New York tatsächlich gespielt werden, müsste Peter Gojowczyk als aktuelle Nummer 125 der Welt einen Platz im Hauptfeld bekommen. Schließlich gehen alle davon aus, dass sich mehrere Asse die Reise ersparen (so fiel in diesem Zusammenhang in Großhesselohe auch der Name Rafael Nadal; von Novak Djokovic erwartet man hingegen keine Absage). Es sei denn, die USTA sorgt in Sachen Wildcards noch für ein Wirbel. Stebe, derzeit auf Position 133, könnte auch in den Genuss eines Auftritts beim dann zweiten Grand-Slam-Turnier des Jahres kommen.
- Stand Donnerstag sieht es andererseits wohl so aus, dass die ITF ihre Future-Turniere bzw. die ATP ihre Challenger-Events trotz der Absage des ATP-Tour-500-Turniers in Washington am 14. August wie geplant starten wollen.
- Die ab Montag geplante Turnierserie in Halle/Westfalen lässt einige dem Tennissport Zugeneigte mit vielen Fragezeichen zurück: Über 900 Matches? Sechs pro Tag mit Beginn um neun Uhr? Wer von den angekündigten Topspielern (Struff, Basilashvili, Kohlschreiber) spielt wie lange?
- Andererseits, so hört man, dürfen sich die deutschen Tennisfans womöglich doch noch über ein ATP-Turnier in heimischen Gefilden freuen. Die Veranstalter in Hamburg haben die European Open ja noch nicht abgesagt. Und sind dem Vernehmen nach sehr flexibel, was die Termingestaltung anbelangt. Das Dach über dem Center Court am Rothenbaum hilft auch bei besonders kreativen Ideen.
Und apropos Dach: Auch das hat beim TC Großhesselohe im Gastronomie-Bereich an diesem Donnerstag gehalten. Das lokale Tief zur Mittagszeit mag die Partie Otte vs. Hanfmann unterbrochen haben - dem regen Treiben rund um den wirklich höchst erfreulichen Avocado-Tomaten-Salat konnte es nichts anhaben.