Die PTPA formiert sich - und die ATP ist not amused

Die im vergangenen Herbst gegründete Professional Tennis Players Association (PTPA) hat einige administrative Posten besetzt. Ein Konflikt mit der ATP bahnt sich an.

von Jens Huiber
zuletzt bearbeitet: 26.06.2021, 19:14 Uhr

Novak Djokovic und Vasek Pospisil sind die treibenden Kräfte in der PTPA
© Getty Images
Novak Djokovic und Vasek Pospisil sind die treibenden Kräfte in der PTPA

Novak Djokovic hatte in der laufenden Woche beruflich auf Mallorca zu tun, Vasek Pospisil in Eastbourne. Hinter den Kulissen haben die beiden federführenden Personen der im Vorfeld der US Open 2020 gegründeten Professional Tennis Players Association aber weiter an ihrem Projekt gearbeitet, einige Posten in der Administration besetzt. So wurde Adam Larry zum Executive Director bestellt, er soll an vorderster Front die Belange der PTPA vorantreiben. Larry hatte in der Vergangenheit der Spielervereinigung in der National Hockey League (NHL) vorgestanden.

Man wolle allen Spielern helfen, nicht nur den besten 100 der Welt, erklärte Larry in einer Aussendung. Ziel sei es, den Tennisprofis ein berufliches Auskommen zu sichern. Und deren Rechte auf und neben dem Platz gebührend zu vertreten. Dazu will man mit allen Institutionen des Welttennis, also dem Internationalen Tennisverband (ITF), den Grand-Slam-Turnieren, der WTA und der ATP zusammenarbeiten.

Nadal, Federer, Thiem nicht in der PTPA

Letztere allerdings hat mit der PTPA, gelinde gesagt, keine Freude. Schließlich sieht sich die ATP als eine Organisation, in der die Spieler so stark vertreten sind wie in kaum einer anderen Sportart. Gerade in der Zeit nach der Corona-Pause 2020 hat es die ATP geschafft, ihren Spielern zahlreiche Arbeitsmöglichkeiten in Form von Turnieren zur Verfügung zu stellen. Die Gründung der PTPA ist bei den Verantwortlichen rund um ATP-Chef Andrea Gaudenzi auf Unverständnis gestoßen.

Weshalb die ATP mit einer klaren Ansage auf das Statement der PTPA reagiert hat. „Die Fragmentierung wurde von führenden Experten innerhalb und ausserhalb des Sports immer wieder als die grösste Bedrohung für das Wachstumspotenzial des Tennissports identifiziert.“ Dazu käme, dass die Spieler auf der Tour bereits jetzt die von der PTPA geforderten Benefits wie etwa Beratung außerhalb des Sports, vor allem aber auch eine Rente nach Beendigung der aktiven Zeit erhielten.

Wie viele Tennisspieler sich mittlerweile der PTPA angeschlossen haben, ist unklar. Auch, ob es sich bei den Mitgliedern nur um Männer oder auch um Spielerinnen handelt. Keine Unterstützung hat die Idee von Djokovic und Pospisil bekanntlich bei Topleuten wie Rafael Nadal, Roger Federer, Alexander Zverev oder Dominic Thiem gefunden.

In seinem jüngsten Statement fordert Novak Djokovic die ATP auf, die Abstimmung über ihren 30-Jahres-Plan zu verschieben. Noch seien zu viele Fragen offen. Es riecht nach Arbeitskampf.

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