Roger Federer
Der Schweizer gewann bislang 17 Grand-Slam-Turniere und führte die Weltrangliste 302 Wochen an.
von tennisnet.com
zuletzt bearbeitet:
24.12.2012, 09:15 Uhr

Vom 1. bis 24. Dezember präsentierttennisnet.comeine redaktionelle Bestenliste und kürt die Top 12 der besten Damen und Herren aller Zeiten. In unseremtennisnet.com-Adventskalenderwerden wir bis Heiligabend abwechselnd ein Türchen bei den Damen und Herren öffnen. Wir wollen euch damit die tennisfreie Weihnachtszeit etwas versüßen. Getreu dem Motto „Ladies first“ haben die Damen immer den Vorrang. Die Herren ziehen dann nach.
Die besten Spieler aller Zeiten – Platz 1: Roger Federer
Das Rennen in der Bestenliste der Damen war sehr knapp, bei den Herren war es hingegen eine klare Angelegenheit. Jedes der Jury-Mitglieder hat den „Maestro“ auf Platz 1 gewählt: Roger Federer ist fürtennisnet.comdie klare Nummer eins. Der Schweizer hat das Herrentennis in das goldene Zeitalter geführt, so sehen es jedenfalls sehr viele Experten. „Wenn ich eine Person wählen müsste, würde ich Roger rauspicken. Er spielt das wunderschönste Tennis, das ich je gesehen habe. Roger kann alles machen, und es sieht so einfach aus. Das ist immer der erste Schritt eines großen Spielers“, sagte John McEnroe, die Nummer vier in unserer Bestenliste, kürzlich über Federer. Der Schweizer begann seine Karriere zum Ende des Zeitalters von Serve-and-Volley. Egal ob auf ultraschnellen oder extrem langsamen Plätzen: Federer ist der Spieler, den es zu schlagen gilt. „Wissen Sie, daraus kann man kein Geheimnis machen. Ich bin definitiv ein sehr talentierter Spieler“, gab Federer eine ehrliche Antwort auf die Frage, wie er konstant auf einem solch hohen Level gespielt hat. Die Auflistung aller Bestmarken des Schweizers würde den Rahmen sprengen, deshalb ist hier eine kleine Übersicht mit seinen eindrucksvollsten Bestmarken.
- 17 Grand-Slam-Titel
- 24 Grand-Slam-Finals
- 247 Einzel-Siege bei Grand Slams (Serie laufend)
- 23 Grand-Slam-Halbfinals in Folge
- 34 Grand-Slam-Viertelfinals in Folge (Serie laufend)
- 302 Wochen Nummer eins der Weltrangliste (davon 237 Wochen in Folge)
- 24 Finalsiege in Folge zwischen 2003 und 2005
- 65 Siege in Folge auf Rasen
- 56 Siege in Folge auf Hartplatz
- 6 Siege bei den ATP World Tour Finals
- Keine Match-Aufgabe in 1076 Matches auf der ATP-Tour (Serie laufend)
- 10 Jahre in Folge „ATP Fan Favorite“ (Serie laufend)
- 8 Auszeichnungen mit dem „Stefan Edberg Sportmanship Award“ (Serie laufend)
Federer vervollständigte 2009 seine Grand-Slam-Sammlung mit dem Triumph bei den French Open. „Das ist unbeschreiblich und vielleicht mein größter Sieg. Ich habe keine Worte dafür“, sagte Federer, der vier Wochen später mit dem Wimbledonsieg 2009 zum alleinigen Rekordhalter bei Grand-Slam-Titeln aufstieg. „Ich bin froh, dass ich den Grand-Slam-Rekord hier brechen konnte. Denn Wimbledon ist das Turnier, das mir immer am meisten bedeutet hat.“ Nach zweieinhalb Jahren ohne Grand-Slam-Sieg wurde Federer von vielen Leuten schon abgeschrieben. Doch der Schweizer strafte seine Kritiker Lügen. Mit seinem siebten Wimbledonsieg schraubte er sein Grand-Slam-Konto auf 17 Titel und kehrte dadurch wieder an die Spitze der Weltrangliste ab. Federer brach in der Folgezeit Pete Sampras’ Rekord mit 286 Wochen als Weltranglisten-Erster und baute diesen auf 302 Wochen aus.
Der „Maestro“ ist ein exzellenter Botschafter für den Tennissport. Der Name Roger Federer dürfte auch an den abgelegensten Orten der Welt ein Begriff sein. Er ist bei seiner großen Popularität und den vielen Erfolgen immer er selbst und sehr bescheiden geblieben. Kaum zu glauben, dass der so besonnene Federer zu Jugendzeiten und zu Beginn seiner Karriere ein wahres Energie- und Nervenbündel war. „Vor ein oder zwei Jahren wusste ich nicht, wer ich auf dem Platz bin. Ich war es gewohnt, viel zu fluchen. Aber jetzt habe ich gelernt, damit zurechtzukommen. Deshalb kann ich mittlerweile zehn Spiele in Folge gewinnen. Ich will in Erinnerung bleiben als guter Spieler, nicht als Idiot auf dem Platz“, erklärte Federer im Jahr 2003, in dem ihm der endgültige Durchbruch gelang.
Mittlerweile ist Federer 31 Jahre alt und versprüht immer noch viel Lust auf Tennis. Er hat bereits angekündigt, dass er gerne bis zu den Olympischen Spielen 2016 in Rio de Janeiro weiterspielen wolle. „Hoffentlich kann ich immer noch viele weitere Jahre auf der Tour bleiben und die Olympischen Spiele hier in dreieinhalb Jahren oder so bestreiten, also muss ich weit nach vorne blicken und nicht nur auf die nächsten sechs Monate“, äußerte sich Federer vor kurzem auf seiner Südamerika-Tour. „Heute bin ich an dem Punkt in meinem Leben angelangt, an dem ich wählen kann, wo und wie viel ich spielen will“, erklärte der Schweizer und kündigte an, in Zukunft weniger Turniere zu spielen. Die gute Nachricht ist also, dass Federer dem Tennissport wohl noch ein paar Jahre erhalten bleibt. Es stehen uns also noch einige magische „Federer-Momente“ vom besten Spieler der bisherigen Tennisgeschichte bevor.
Steckbrief:
Roger Federer
Geburtstag: 8. August 1981 in Basel
Nationalität: Schweiz
Größe: 185 cm
Profikarriere: seit 1998
Spielhand: Rechts, einhändige Rückhand
Preisgeld: bislang 76.014.777 US-Dollar
Grand-Slam-Titel im Einzel: 17
Grand-Slam-Finals im Einzel: 24
Titel bei ATP World Tour Finals: 6
Turniersiege im Einzel: bislang 76
Höchste Platzierung im Einzel: 1
Wochen als Nummer 1: 302
Turniersiege im Doppel: bislang 8
Höchste Platzierung im Doppel: 24
Olympia: Gold im Doppel (2008), Silber im Einzel (2012)
Das sagt die Jury über Roger Federer:
Jörg Allmeroth (Tennis-Journalist seit mehr als 20 Jahren)
„Roger Federer ist der erste wirklich universelle Tennisspieler. Die beherrschende Figur des Tennis im neuen Jahrhundert. Der erfolgreichste Grand-Slam-Spieler aller Zeiten. Der perfekte Botschafter seines Sports, einer, der die Grenzen seines Sports überschritt. Die Nummer 1!“
Alexander Antonitsch (Ex-Profi und Herausgeber von tennisnet.com)
„Roger Federer verbindet alles: unglaubliche Technik, Eleganz, Fitness. Als Typ ist er das Beste, was dem Tennis passieren konnte, natürlich auch weil er alle Rekorde bricht. Er ist nicht nur der beste Tennisspieler aller Zeiten, sondern auch einer der besten Sportler aller Zeiten. Schwächen? Vielleicht an nicht so guten Tagen der Rückhand-Spin oder Drive. Wenn Lust und Laune vorhanden sind, ist er auch im Doppel sehr erfolgreich.“
Christian Albrecht Barschel (Redaktionsleiter tennisnet.com Deutschland)
„Zu seinem 30. Geburtstag habe ich 30 Gründe genannt, warum Roger Federer der Beste aller Zeiten ist. In der Zwischenzeit sind einige neue Gründe dazu gekommen. Die Aufzählung würde hier den Rahmen sprengen. Federer ist für mich nicht nur der beste Tennisspieler in der Geschichte, sondern seit vielen Jahren der beste Sportler, den wir auf diesem Planeten haben. Ich wage zu behaupten, dass bei der Anzahl seiner Grand-Slam-Titel die erste Ziffer eine ‚2’ wäre, wenn die Plätze so schnell wie damals wären. Federer ist der beste Botschafter, den wir für unsere Sportart haben können. Ich bin froh, dass ich seine Ära bewusst miterleben darf. Roger, du bist peRFekt!“
Christopher Kas (Profi seit 2001, Doppelspezialist)
„Um zu erklären, dass Roger Federer die klare Nummer 1 ist, reichen die Zeilen nicht. Ich bin einfach nur stolz, zur gleichen Zeit Tennis zu spielen. Er ist das Beste, was dem Tennis passieren konnte. Auf dem Platz nahezu perfekt, außerhalb des Platzes ohne Fehl und Tadel. Der Beste aller Zeiten!!!“
Manuel Wachta (Redaktionsleiter tennisnet.com Österreich)
„Olympia-Gold im Einzel und der Davis-Cup-Sieg mögen fehlen, sonst hat der ‚Maestro’ alles gewonnen, was es zu gewinnen gibt. Federer ist aber viel mehr als ‚König von Wimbledon’, viel mehr als seine Rekordzahl von bisher 17 Grand-Slam-Titeln, viel mehr als der dominanteste Spieler des neuen Jahrtausends, viel mehr als der mit 302 Wochen am längsten an der Weltspitze gestandene Spieler, viel mehr als seine unzähligen aufgestellten Rekorde. Er ist der kompletteste und eleganteste Spieler und wohl beste Botschafter, den es in der Geschichte des Tennissports jemals gegeben hat. Will man ein Synonym für Perfektion benennen, so muss es im Tennis ‚Roger Federer’ heißen – auf und abseits des Platzes.“
So lief die Wertung ab:
Eine Jury aus fünf Personen bestimmte dietennisnet.com-Bestenlisteder Damen und Herren. Jedes Jurymitglied erstellte seine persönliche Top-15-Liste bei den Damen und Herren. Platz 1 in der jeweiligen Bestenliste erhielt 15 Punkte, Platz 15 bekam einen Punkt. Aus den fünf Bestenlisten der Jury errechnete sich dann eine gemeinsame Top-12-Bestenliste, die wir vom 1. bis 24. Dezember in unseremtennisnet.com-Adventskalenderpräsentieren. Jeden Tag wird abwechselnd ein Türchen bei den Damen und Herren geöffnet.
So stimmten die einzelnen Jury-Mitglieder ab:
Jörg Allmeroth
Platz 1: Roger Federer
Platz 2: Rod Laver
Platz 3: Björn Borg
Platz 4: John McEnroe
Platz 5: Andre Agassi
Platz 6: Roy Emerson
Platz 7: Pete Sampras
Platz 8: Rafael Nadal
Platz 9: Boris Becker
Platz 10: Jimmy Connors
Platz 11: Ken Rosewall
Platz 12: Ivan Lendl
Platz 13: Donald Budge
Platz 14: John Newcombe
Platz 15: Stefan Edberg
Alexander Antonitsch
Platz 1: Roger Federer
Platz 2: Rafael Nadal
Platz 3: John McEnroe
Platz 4: Rod Laver
Platz 5: Björn Borg
Platz 6: Pete Sampras
Platz 7: Jimmy Connors
Platz 8: Andre Agassi
Platz 9: Novak Djokovic
Platz 10: Boris Becker
Platz 11: Ivan Lendl
Platz 12: Stefan Edberg
Platz 13: Ken Rosewall
Platz 14: Thomas Muster
Platz 15: Jim Courier
Christian Albrecht Barschel
Platz 1: Roger Federer
Platz 2: Pete Sampras
Platz 3: Rod Laver
Platz 4: Björn Borg
Platz 5: John McEnroe
Platz 6: Ivan Lendl
Platz 7: Andre Agassi
Platz 8: Jimmy Connors
Platz 9: Rafael Nadal
Platz 10: Boris Becker
Platz 11: Novak Djokovic
Platz 12: Stefan Edberg
Platz 13: Mats Wilander
Platz 14: Roy Emerson
Platz 15: John Newcombe
Christopher Kas
Platz 1: Roger Federer
Platz 2: Pete Sampras
Platz 3: Rafael Nadal
Platz 4: Rod Laver
Platz 5: Björn Borg
Platz 6: Jimmy Connors
Platz 7: John McEnroe
Platz 8: Novak Djokovic
Platz 9: Ivan Lendl
Platz 10: Andre Agassi
Platz 11: Boris Becker
Platz 12: Roy Emerson
Platz 13: Donald Budge
Platz 14: Bill Tilden
Platz 15: Ken Rosewall
Manuel Wachta
Platz 1: Roger Federer
Platz 2: Rod Laver
Platz 3: Pete Sampras
Platz 4: Jimmy Connors
Platz 5: John McEnroe
Platz 6: Ivan Lendl
Platz 7: Andre Agassi
Platz 8: Björn Borg
Platz 9: Rafael Nadal
Platz 10: Roy Emerson
Platz 11: Stefan Edberg
Platz 12: Boris Becker
Platz 13: John Newcombe
Platz 14: Mats Wilander
Platz 15: Novak Djokovic
Foto: Jürgen Hasenkopf