Pete Sampras

Der US-Amerikaner gewann 14 Grand-Slam-Titel und war für 286 Wochen die Nummer eins der Weltrangliste.

von tennisnet.com
zuletzt bearbeitet: 20.12.2012, 09:46 Uhr

Wer gewinnt? Tippt jetzt!

Vom 1. bis 24. Dezember präsentierttennisnet.comeine redaktionelle Bestenliste und kürt die Top 12 der besten Damen und Herren aller Zeiten. In unseremtennisnet.com-Adventskalenderwerden wir bis Heiligabend abwechselnd ein Türchen bei den Damen und Herren öffnen. Wir wollen euch damit die tennisfreie Weihnachtszeit etwas versüßen. Getreu dem Motto „Ladies first“ haben die Damen immer den Vorrang. Die Herren ziehen dann nach.

Die besten Spieler aller Zeiten – Platz 3: Pete Sampras

Auf Platz 3 unserer Bestenliste der Herren ist der Spieler, der eine Dekade lang der König von Wimbledon war: Pete Sampras. Die Spielweise des US-Amerikaners mit seinen starken Aufschlägen, krachenden Grundschlägen und dem exzellenten Volleyspiel machten ihn vor allem auf schnellem Bodenbelag an den meisten Tagen unbesiegbar. „Pistol Pete“ kanonierte aus allen Lagen und war der letzte klassische Serve-and-Volley-Spieler, der mit dieser Spielweise ganz große Erfolge feierte. „In der Zukunft werden klassische Serve-and-Volley-Spieler nahezu ausgelöscht werden“, sagte Sampras nach seinem Karriereende 2002. Dass es aber so schnell gehen würde und bereits ein paar Jahre später kaum noch Serve-and-Volley gespielt wird, damit hätte wohl auch Sampras nicht gerechnet. Sampras hielt einige Jahre die Rekorde mit den meisten Grand-Slam-Titeln im Einzel und den meisten Wochen als Nummer eins der Weltrangliste. Der US-Amerikaner gewann 14 Grand-Slam-Titel, darunter siebenmal in Wimbledon, und war für 286 Wochen die Nummer eins. Sechsmal in Folge beendete er das Jahr als Weltranglisten-Erster, was bis heute alleiniger Rekord ist.

Im Vergleich zu seinen berühmten Landsleuten wie John McEnroe, Jimmy Connors und Andre Agassi musste sich Sampras immer wieder Kommentare über sein farbloses Charisma gefallen lassen. „Ich wollte meinen Schläger sprechen lassen. Ich fand die Weise, wie Connors und McEnroe sich auf dem Platz verhalten haben, peinlich. Ich wollte nicht so einen Ruf haben. Ich wollte mich als klassischer Spieler präsentieren, nicht die Beherrschung verlieren, nicht jemanden etwas unter die Nase reiben, wenn ich gewonnen habe. Ich wollte nur rausgehen und gewinnen“, erklärte Sampras. Der US-Amerikaner wurde fünfmal ATP-Weltmeister und gewann zweimal den Davis Cup mit den USA. Nur mit dem Titel bei den French Open sollte es nie etwas werden. Das Spiel auf Sand lag Sampras nicht allzu gut.

Sein letztes Match bestritt Sampras im US-Open-Finale 2002 gegen Andre Agassi, das er für sich entschied. Welcher Spieler kann schon von sich behaupten, dass er mit einem Turniersieg – und das auch noch bei einem Grand-Slam-Turnier – von der Tennisbühne abgetreten ist? "Wenn die Leute nur wüssten, wie hart ich gearbeitet habe, damit es so einfach aussieht“, sagte Sampras über seine Spielweise. „Pistol Pete“ spielte übrigens in der Jugend noch eine beidhändige Rückhand und stellte im Alter von 14 Jahren auf Anraten seines Trainers Pete Fisher auf eine einhändige Rückhand um. „Meine beidhändige Rückhand war damals nicht nur ein guter Schlag, sondern mein bester Schlag. Den besten Schlag aufzugeben, war sehr frustrierend, kontrovers und riskant“, erklärte Sampras. Gelohnt hat es sich aber in jedem Fall. Sampras wurde 2007 in die Hall of Fame aufgenommen.

Steckbrief:

Pete Sampras

Geburtstag: 12. August 1971 in Washington

Nationalität: USA

Größe: 185 cm

Profikarriere: 1988 bis 2002

Spielhand: Rechts, einhändige Rückhand

Preisgeld: 43.280.489 US-Dollar

Grand-Slam-Titel im Einzel: 14

Grand-Slam-Finals im Einzel: 18

Titel bei ATP World Tour Finals: 5

Turniersiege im Einzel: 64

Höchste Platzierung im Einzel: 1

Wochen als Nummer eins: 286

Turniersiege im Doppel: 2

Höchste Platzierung im Doppel: 27

Davis-Cup-Titel: 2

Das sagt die Jury über Pete Sampras:

Jörg Allmeroth (Tennis-Journalist seit mehr als 20 Jahren)

„Neben Federer der erfolgreichste Grand-Slam-Spieler aller Zeiten. Hielt sich jahrelang auf Platz eins. Seinen Platz in dieser Rangliste verdient er seiner sportlichen Klasse. Außerhalb des Courts eher blass und inspirationsfrei.“

Alexander Antonitsch (Ex-Profi und Herausgeber von tennisnet.com)

„Mir ist es schon fast unangenehm, dass Pete Sampras es bei mir nur auf Platz sechs geschafft hat. Für mich geht es nicht nur nach Erfolgen, für mich muss der Spieler auch das Publikum berühren und unsere Sportart weiterentwickeln. Wenn es nur um die Erfolge ginge, wäre Pete bei mir weiter vorne. Er ist der letzte Serve-and-Volley-Künstler, offensiv absolute Weltklasse.“

Christian Albrecht Barschel (Redaktionsleiter tennisnet.com Deutschland)

„Sein Landsmann Andre Agassi wurde geliebt, Pete Sampras wurde dagegen trotz seiner vielen Erfolge nur respektiert. ‚Pistol Pete’ ließ lieber seinen Schläger sprechen. Und das überaus erfolgreich. Wer ein Jahr sechsmal in Folge als Nummer eins abschließt, gehört definitiv aufs Treppchen. Sampras hatte die unglaubliche Fähigkeit, sein bestes Tennis in den ganz großen Spielen abzurufen und seine Gegner zu dominieren – vor allem in Grand-Slam-Finals.“

Christopher Kas (Profi seit 2001, Doppelspezialist)

„Er hat mich persönlich emotional nie wirklich begeistert. Ich wollte wahrscheinlich immer, dass Agassi oder Becker gewinnen. Aber neutral betrachtet ist er für mich die eindeutige Nummer zwei in meiner Liste.“

Manuel Wachta (Redaktionsleiter tennisnet.com Österreich)

„Sein knallharter Aufschlag und seine schnelle Vorhand, am liebsten aus dem Lauf cross geschlagen, sowie sein Serve-and-Volley-Spiel lehrten den Gegnern vom Anfang bis zum Ende seiner großen Karriere das Fürchten. 14 Grand-Slam-Siege, 286 Wochen die Nummer eins der Welt, insgesamt 64 ATP-Einzel-Titel – ‚Pistol Pete’ mag zwar keiner der größten Charismatiker der Tour gewesen sein, doch der siebenfache Wimbledon-Sieger ist allemal einer der Größten, die dieses Spiel je gespielt haben. Nur die French Open fehlen in seiner Grand-Slam-Titelsammlung.“

So lief die Wertung ab:

Eine Jury aus fünf Personen bestimmte dietennisnet.com-Bestenlisteder Damen und Herren. Jedes Jurymitglied erstellte seine persönliche Top-15-Liste bei den Damen und Herren. Platz 1 in der jeweiligen Bestenliste erhielt 15 Punkte, Platz 15 bekam einen Punkt. Aus den fünf Bestenlisten der Jury errechnete sich dann eine gemeinsame Top-12-Bestenliste, die wir vom 1. bis 24. Dezember in unseremtennisnet.com-Adventskalenderpräsentieren. Jeden Tag wird abwechselnd ein Türchen bei den Damen und Herren geöffnet.

Foto: GEPA pictures

von tennisnet.com

Donnerstag
20.12.2012, 09:46 Uhr