Chris Evert

Die US-Amerikanerin gewann 13 Jahre in Folge mindestens ein Grand-Slam-Turnier pro Jahr.

von tennisnet.com
zuletzt bearbeitet: 15.12.2012, 09:31 Uhr

Wer gewinnt? Tippt jetzt!

Vom 1. bis 24. Dezember präsentierttennisnet.comeine redaktionelle Bestenliste und kürt die Top 12 der besten Damen und Herren aller Zeiten. In unseremtennisnet.com-Adventkalenderwerden wir bis Heiligabend abwechselnd ein Türchen bei den Damen und Herren öffnen. Wir wollen euch damit die tennisfreie Weihnachtszeit etwas versüßen. Getreu dem Motto „Ladies first“ haben die Damen immer den Vorrang. Die Herren ziehen dann nach.

Die besten Spielerinnen aller Zeiten – Platz 5: Chris Evert

Auf Platz 5 unserer Bestenliste der Damen ist die Spielerin, die die beidhändige Rückhand bei den Damen salonfähig gemacht hat: Chris Evert. Die US-Amerikanerin war „Americas Sweetheart“ und bekam zunächst den Namen „Eisprinzessin“ verpasst, später wurde sie die „Eiserne Jungfrau“ genannt, da sie auf dem Platz mit versteinerter Miene kaum Gefühlsregungen zeigte und mit unerschütterlicher, stoischer Ruhe ihr Spiel machte und die Gegnerin zu Verzweiflung trieb. Evert gewann 18 Grand-Slam-Turniere im Einzel und erreichte insgesamt 34 Grand-Slam-Finals. Im Doppel siegte sie bei drei Grand-Slam-Turnieren. Mit insgesamt 154 Turniersiegen im Einzel liegt sie auf Platz zwei der ewigen Bestenliste. Mit einer Siegquote von 90 Prozent ist Evert die prozentual erfolgreichste Einzelspielerin. Natürlich führte die US-Amerikanerin auch die Weltrangliste an, und das für insgesamt 260 Wochen.

Zwei weitere Rekorde zeigen ihre herausragende Dominanz. Evert gewann zwischen 1974 und 1986 mindestens ein Grand-Slam-Turnier pro Jahr. Am wohlsten fühlte sich die US-Amerikanerin auf dem Sandplatz. Sie ist mit sieben Titeln nicht nur Rekordhalterin bei den French Open, sondern blieb auch zwischen 1973 bis 1979 in 125 Spielen in Folge auf Sand ungeschlagen. Mit acht Fed-Cup-Titeln ist Evert zudem die Rekordhalterin in diesem Wettbewerb. Abseits des Platzes gehörte Evert zu den beliebtesten Spielerinnen im Damen-Tennis. Die US-Amerikanerin zeigte nie Starallüren und eroberte durch ihre offene Art die Herzen. „Chris Evert hat nie einen Wutanfall bekommen, auf ihre Gegnerinnen gemeckert oder Offizielle beschuldigt. Eine Fehlentscheidung hat sie nur eisern erstarren lassen. Chris hat sich wie eine Erwachsene verhalten, die volle Verantwortung für ihr Auftreten und ihr Verhalten übernommen hat“, sagt die Kulturhistorikerin Camille Paglia.

Gemeinsam mit Martina Navratilova bildete Evert die wohl größte Rivalität in der Sportgeschichte. Insgesamt 80 Mal duellierten sich die beiden, fast immer als Nummer 1 und 2 der Weltrangliste. Dabei lief die Rivalität stets fair und respektvoll ab. Evert und Navratilova sind gute Freundinnen geworden. Bezeichnend für ihre herausragende Karriere beendete Evert mit dem Fed-Cup-Titel 1989 ihre Karriere. Welche Spielerin kann schon von sich behaupten, mit einem glanzvollen Sieg abgetreten zu sein. „Ich kam hierhin und dachte, dass es mein letztes Turnier für das Jahr ist und vielleicht sogar für immer. Was kann es für ein besseres Ende geben, als in einem großen Team für mein Land zu spielen“, sagte Evert. 1995 wurde sie in die Hall of Fame aufgenommen.

Steckbrief:

Chris Evert

Geburtstag: 21. Dezember 1954 in Fort Lauderdale

Nationalität: USA

Größe: 168 cm

Profikarriere: 1972 bis 1989

Spielhand: Rechts, beidhändige Rückhand

Preisgeld: 8.895.195 US-Dollar

Grand-Slam-Titel im Einzel: 18

Grand-Slam-Finals im Einzel: 34

Titel bei WTA Championships: 4

Turniersiege im Einzel: 154

Höchste Platzierung im Einzel: 1

Wochen als Nummer 1: 260

Grand-Slam-Titel im Doppel: 3

Grand-Slam-Finals im Doppel: 4

Turniersiege im Doppel: 32

Höchste Platzierung im Doppel: 13

Fed-Cup-Titel: 8

Das sagt die Jury über Chris Evert:

Jörg Allmeroth (Tennis-Journalist seit mehr als 20 Jahren)

„Die ewige Gegenspielerin von Martina Navratilova wurde zwar gern ‚Sweet Chrissie’ genannt. Aber sie war eine zähe, unbeugsame Kämpferin, die in den 70er- und 80er-Jahren die zweite große prägende Gestalt der Szene war.“

Alexander Antonitsch (Ex-Profi und Herausgeber von tennisnet.com)

„Sie war über einen enorm langen Zeitraum an der absoluten Spitze. Sie war auch die für mich immer die echte Lady unter den Spielerinnen. Die Erste mit Glamourfaktor und eine der Ersten mit einer beidhändigen Rückhand.“

Christian Albrecht Barschel (Redaktionsleiter tennisnet.com Deutschland)

„Chris Evert war die große Lady im Damen-Tennis und zählt zu den sympathischsten und beliebtesten Spielerinnen. Sie war mit Jimmy Connors verlobt, aus dem Tennis-Traumpaar wurde jedoch nichts. Evert hat 13 Jahre in Folge bei mindestens einem Grand-Slam-Turnier pro Jahr triumphiert sowie 125 Spiele am Stück auf Sand gewonnen. Das sind überragende Rekorde, die ihren Platz in den Top 5 mehr als rechtfertigen.“

Christopher Kas (Profi seit 2001, Doppelspezialist)

„Sie hat 13 Jahre am Stück mindestens ein Grand-Slam-Turnier gewonnen! Sie ist eine der elegantesten Spielerinnen aller Zeiten und hatte eine große Rivalität mit Martina Navratilova. Ich kenne niemanden, der sie nicht mag.“

Manuel Wachta (Redaktionsleiter tennisnet.com Österreich)

„Eine US-Amerikanerin als French-Open-Rekordsiegerin? Ja, das gibt es und ist tatsächlich so. 18 Grand-Slam-Trophäen holte sich Chris Evert im Einzel ab, sieben Mal davon den „Coupe des Mousquetaires“. Zwar kamen im Doppel lediglich drei Major-Titel hinzu, doch im Einzel 154 WTA-Turniersiege sowie eine 90-prozentige Siegquote auf der WTA-Tour (womit sie Rekordhalterin im Profitennis ist) wissen mehr als nur zu überzeugen.“

So lief die Wertung ab:

Eine Jury aus fünf Personen bestimmte dietennisnet.com-Bestenlisteder Damen und Herren. Jedes Jurymitglied erstellte seine persönliche Top-15-Liste bei den Damen und Herren. Platz 1 in der jeweiligen Bestenliste erhielt 15 Punkte, Platz 15 bekam einen Punkt. Aus den fünf Bestenlisten der Jury errechnete sich dann eine gemeinsame Top-12-Bestenliste, die wir vom 1. bis 24. Dezember in unseremtennisnet.com-Adventkalenderpräsentieren. Jeden Tag wird abwechselnd ein Türchen bei den Damen und Herren geöffnet.


(Foto: Getty Images)

von tennisnet.com

Samstag
15.12.2012, 09:31 Uhr