Zwei unmögliche Siege an einem Tag

Österreichs Top-Talent zeigte beim weltweit größten Jugendturnier der Woche an einem Tag zwei unglaubliche Comebacks.

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1:6, 0:2 im Rückstand – gewonnen. 0:6, 0:3 und kurz danach 2:5 im Rückstand – und wieder gewonnen! Der 16-jährige Dominic Thiem aus Niederösterreich sorgte beim ITF-Turnier der Kategorie 1 im norditalienischen Santa Croce am Freitag gleich für zwei unglaubliche Comebacks. Zunächst rang der Schützling von Günter Bresnik den Kroaten Mate Pavic nieder, nach kurzer Pause in einem wahren Kraftakt auch den Italiener Alessandro Colella. Thiem, derzeit Nummer 31 in der ITF-Juniorenweltrangliste, steht damit am Samstag in seinem zweiten Finale bei einem Turnier der Kategorie 1. Sein erstes Finale hatte der junge Seebensteiner im Jänner in Kolumbien gewonnen.

Langer Tag mit spätem Start

Der Zeitplan beim ITF-Turnier der Kategorie 1 im norditalienischen Santa Croce kam durch die Wetterkapriolen der letzten Tage komplett durcheinander, weswegen Viertel- und Semifinale am Freitag gespielt werden mussten. Im Fall von Dominic Thiem sogar innerhalb weniger Stunden: Erst um 15 Uhr startete sein Viertelfinale gegen den Kroaten Pavic, gegen den der jüngste tennisnet.com-Blogger in den letzten Jahren immer den Kürzeren gezogen hatte.

Sechs Stunden Kampf fast ohne Pause

Dominic fand überhaupt nicht ins Spiel, lag gegen den auf- und rückschlagstarken Linkshänder schnell mit 1:6 und 0:2 zurück, drehte aber im zweiten Satz auf und beherrschte in Folge den bereits in der Herren-Weltrangliste gereihten Kroaten nach Belieben: 1:6, 6:3, 6:1. Nach nicht einmal zwei Stunden Pause dann das Semifinale gegen den Italiener Colella, wieder einen Linkshänder mit ATP-Erfahrung. Der vom Ex-Profi Renzo Furlan trainierte Lokalmatador startete gegen den müden Österreicher souverän, zog auf 6:0 und 3:0 davon.

Rückstand, Führung, Krämpfe, Krimi…

„Dominic war wirklich schon sehr müde“, erzählt Mutter Karin Thiem, die ihren Sohn auf der Italien-Reise betreut. „Aber er hat herzzerreißend gekämpft – auch als er mit 1:4 und 2:5 zurück lag.“ Mit dem Rücken zur Wand spielte Dominic groß auf, erkämpfte sich den zweiten Satz mit 7:5, führte im dritten sogar mit 4:1 – als sich erste Krämpfe ankündigten. Dominic kassierte zwei Breaks zum 2:4 und 4:4, gewann aber seinerseits wieder den Aufschlag des Italieners. Der Sohn des NÖTV-Trainers Wolfgang Thiem servierte bei 5:4 auf den bisher größten Sieg seiner Karriere, konnte aber mit den immer stärker werdenden Krämpfen seinen Aufschlag nicht durchbringen – 5:5.

… und Happy End!

Bei 5:6 schaffte es Dominic irgendwie, seinen Aufschlag zu halten – kurz nach 22 Uhr abends stand es 6:6 im dritten Satz. In Santa Croce wird aber im dritten Satz auf ein Tiebreak verzichtet – das Match ging in die Verlängerung. Die aber nicht allzu lange dauern sollte: wieder Break für Dominic, 7:6. Und dann brachte Günter Bresniks Musterschüler seinen Aufschlag endlich zum erlösenden 8:6 durch.