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Dominic Thiem bei den Erste Bank Open - Von Blase und Rublev jäh gestoppt

Dominic Thiem war bei den Erste Bank Open erst so richtig in Fahrt gekommen, da wurde der Titelverteidiger auch schon gestoppt. Von einem bärenstarken Andrey Rublev und einer hartnäckigen Blase am Fußballen.

von Michael Rothschädl
zuletzt bearbeitet: 01.11.2020, 19:51 Uhr

Dominic Thiems Mission Titelverteidigung bei den Erste Bank Open endete im Viertelfinale
Dominic Thiems Mission Titelverteidigung bei den Erste Bank Open endete im Viertelfinale

Von Michael Rothschädl aus der Wiener Stadthalle 

Dass Dominic Thiem der absolute Publikumsliebling bei den Erste Bank Open in der Wiener Stadthalle ist, darüber gibt es keine zwei Meinungen. Auch die exakt 1000 Zuschauer, die sich ein Ticket für ein zu Zeiten von COVID-19 ganz besonderes Turnier gesichert haben, machten bei den Auftritten des Österreichers mächtig Stimmung. Dementsprechend enttäuscht waren viele, als die Mission Titelverteidigung bereits nach Auftritt Nummer drei zu Ende war. 

Dabei hatte es so gut ausgesehen für den Mann aus Lichtenwörth. Nach dem mittlerweile bereits gewohnt langsamen Start ins Turnier und einem alles andere als souveränen Auftakterfolg gegen einen Vitaliy Sachko, der sich "deutlich stärker präsentierte, als seine Weltranglisten-Position aussagt", lieferte der Lokalmatador in seinem zweiten Spiel gegen den Sandplatzspezialisten Cristian Garin eine "echt gute Partie vom Anfang bis zum Ende ab", wie der Österreicher im Anschluss an seinen Viertelfinaleinzug bilanzieren sollte. 

Tatsächlich zeigte der Weltranglisten-Dritte gegen den Südamerikaner wieder jene Tugenden, die ihn bereits bei den US Open zu seinem bisher größten Karriererfolg gebracht hatten: Intelligent eingesetzter Rückhandslice, wuchtige Vorhandgeschosse und natürlich der Rückhand-Longline-Ball, der so oft einer gewissen Schwankungsbreite von unfassbarem Gewinnschlag bis zur unerklärlichen Fehlerquelle unterliegt.

Rublev im richtigen Moment hellwach

Auch im Viertelfinale, gegen einen der formstärksten Spieler auf der Tour, gegen einen "der aktuell drei bis fünf besten Spielern der Welt", wie Thiem selbst vor seinem Aufeinandertreffen mit Andrey Rublev festgestellt hatte, funktionierte die Rückhand blendend beim Niederösterreicher. Im ersten Durchgang hatte der 27-Jährige dementsprechend auch die etwas besseren Chancen, ließ aber in der Anfangsphase einige Gelegenheiten auf das frühe Break ungenutzt und brachte sich in der Folge mit einigen verschlagenen Returns auf den zweiten Aufschlag seines Gegners um weitere Chancen auf ein Aufschlagspiel seines Gegners. 

Das sollte sich rächen. In einem Tiebreak, in dem beide Spieler ihr bestes Tennis zeigen sollten, waren es wohl zwei Punkte, die den ersten Satz - und damit das Match entschieden hatten. Einmal hatte Thiem Pech, dass ein Netzball den Ballwechsel zum 4:4 zu Gunsten des Russen beeinflussen sollte, dann traf der Österreicher mit einem Rückhandstopp die falsche Entscheidung. Und so sicherte sich Rublev den umkämpften Satz eins im Tiebreak.

Thiem pausiert bis ATP-Finals

Davon sollte sich Thiem, der mit immer stärker werdenden Schmerzen zu kämpfen zu haben schien, nicht mehr erholen. Durchgang zwei wurde zur klaren Angelegenheit für Rublev, der sich nun in einen wahren Rausch gespielt hatte. Der 23-Jährige schaffte am Samstag den Einzug ins Endspiel der Erste Bank Open, ist nur noch einen Sieg vor Titel Nummer fünf im Kalenderjahr entfernt - und wird folgerichtig und vollkommen verdient wohl bei den Nitto-ATP-Finals aufschlagen. 

Bei diesen wird auch Dominic Thiem sein letztes Hurra im Kalenderjahr 2020 geben. Wie am Samstag bekannt wurde, musste der Österreicher seinen Start beim ATP-Masters-1000-Event von Paris Bercy zurückziehen, wolle er nun die Verletzung am Fuß so gut wie möglich auskurieren, um bei den inoffiziellen Tennis-Weltmeisterschaften in der Londoner O2-Arena wieder vollkommen fit auftreten zu können. Die Auftritte Thiems in Wien stimmen jedenfalls zuversichtlich, dass der Weltranglisten-Dritte auch heuer wieder zum Kreis der Favoriten zählen wird. Vorausgesetzt, die Fitness (und wohl auch Andrey Rublev) lassen das zu. 

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von Michael Rothschädl

Sonntag
01.11.2020, 19:30 Uhr
zuletzt bearbeitet: 01.11.2020, 19:51 Uhr

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