Dominic Thiem - Ein Kandidat für die Hall of Fame?
Sollte Dominic Thiem in ein paar Jahren berechtigt für eine Aufnahme in die International Tennis Hall of Fame sein, dann hat er mindestens einen prominenten Fürsprecher.
von Jens Huiber
zuletzt bearbeitet:
17.05.2024, 07:19 Uhr

Immer, wenn es an dieser Stelle um die International Tennis Hall of Fame in Newport geht, dann ist dieselbe Präambel anzubringen: Eine Ruhmeshalle, in der Thomas Muster ((bislang) keinen Platz hat, können wir nicht ernst nehmen.
Andererseits: Jon Wertheim ist sehr wohl ernst zu nehmen. Bis vor wenigen Jahren war Wertheim „nur“ als Reporter für Sports Illustrator unterwegs, mittlerweile hat er als Buchautor reüssiert („Strokes of Genius: Federer, Nadal, and the Greatest Match Ever Played“), ist als Experte beim Tennischannel am Start und gibt seit ein paar Wochen den Counterpart von Andy Roddick in dessen Podcast „Served“.
Angesichts des baldigen Rücktritts von Dominic Thiem hat sich Jon Wertheim Gedanken darüber gemacht, ob der Österreicher in die Hall of Fame aufgenommen werden sollte. Und ist zu folgendem Ergebnis gekommen: „So wie ich das sehe, ist er drin. Es ist knapp. Man könnte in beide Richtungen argumentieren. Aber meine Stimme hat Thiem. Seine Matchsiege (348) sind zwar viel geringer als die von Leuten, die nicht aufgenommen wurde. Aber ein Major, vier Endspiele bei Majors und 17 Titel (inklusive des Sieges in Indian Wells, dem de facto fünften Major) sind solide.“
Alle mögen Thiem
Und dann gerät der US-amerikanische Reporter ins Schwärmen: „Auf viele Arten war Thiem ein idealer Spieler. Ein starker und unterschätzter Athlet. Ein durch und durch integrer Kerl. Mit Ausnahme von Whoopi Goldberg wird man niemanden finden, der ein schlechtes Wort über ihn zu sagen hat. In seiner besten Zeit konnte er alle schlagen, vor allem auf Sand.“
In seiner weiteren Analyse geht Wertheim dann auf die Probleme nach dem Gewinn des US-Open-Titels 2020 ein, inklusive der Handgelenksverletzung im Sommer darauf. Kommt aber abschließend zu folgender Wertung: „Es gibt ein paar Was-wäre-wenn-Fragen. Aber es war einen höllisch gute Karriere. Und das muss alles andere übertrumpfen.“