Dominic Thiem gegen die (Ex)-NextGen: Sieht ganz gut aus

Dominic Thiem wird von vielen Experten als jener Mann gesehen, der am ehesten nach Novak Djokovic, Rafael Nadal und Roger Federer ein Grand-Slam-Turnier gewinnen wird. Im Vergleich mit der nachkommenden Generation hat der Österreicher zumeist die Nase vorne.

von tennisnet.com
zuletzt bearbeitet: 06.04.2020, 09:20 Uhr

In Melbourne hatte Dominic Thiem die Nase vorne
© Getty Images
In Melbourne hatte Dominic Thiem die Nase vorne

Im Race to Milan eifern seit ein paar Jahren die besten U21-Spieler um einen Platz beim #NextGen-Finalturnier in Mailand, einem Schaukampf, bei dem die ATP einen Ausblick in die Zukunft gewähren möchte. In Hinblick auf die teilnehmenden Spieler, aber auch mögliche Regeländerungen. Gespielt wird mit Sätzen bis vier, beim Stand von 3:3 gibt es ein Tiebreak bis fünf, Linienrichter hat man für obsolet erklärt, den Netzaufschlag abgeschafft, und mehr.

Dominic Thiem ist nie in den Genuss einer Teilnahme in Mailand gekommen, das Turnier wurde erst eingeführt, nachdem der mittlerweile 26-Jährige das Alterslimit überschritten hatte. Was in der laufenden Saison mit dem #NextGen-Masters passiert, steht in den Sternen, die gute Nachricht aus österreichischer Sicht ist, dass Jurij Rodionov im Race aktuell auf Platz fünf liegt.

Zverev und Tsitsipas gewinnen ATP Finals

Alexander Zverev und Stefanos Tsitsipas sind altersbedingt nicht mehr im Rennen. Während der Grieche in den Siegerlisten vermerkt ist, hat sich Zverev gleich für das „große“ Masters, die ATP Finals, aufgespart. Und dort im Jahre 2018 gewonnen, wie eben auch Tsitsipas in Mailand (ein Jahr später holte er dann den Titel in London). Zverev und Tsitsipas sind aus der immer noch jungen Generation wohl diejenigen, die Dominic Thiem einen möglichen Grand-Slam-Titel am ehesten streitig machen können. Und wir haben uns auch noch drei weitere Kandidaten im direkten Vergleich angesehen.

Dominic Thiem vs. Alexander Zverev: Head-to-Head 7:2

Die beiden jüngsten Begegnungen zwischen Thiem und Zverev waren ziemlich gewichtiger Natur, spielten sie sich doch jeweils auf Halbfinal-Ebene ab: Zunächst bei den ATP Finals Ende 2019 in London, wo Thiem sich in zwei Sätzen behaupten konnte. Und dann bei den Australian Open, wo der Österreicher nach vier engen Durchgängen als Sieger vom Court ging. Der größte Erfolg Zverevs gegen Thiem wiederum fand ebenfalls auf großer Bühne statt: 2018 im Endspiel des ATP-Masters-1000-Turniers in Madrid. Grundsätzlich aber scheint Thiem das Spiel von Zverev zu liegen. Oder besser umgekehrt: Der Deutsche weiß mit den vielen spielerischen Möglichkeiten seines Kumpels nicht immer viel anzufangen: Slice, Spin, kurze Bälle - all das hat Thiem im Repertoire. Und damit lässt sich Zverev trefflich quälen.

Dominic Thiem vs. Stefanos Tsitsipas: Head-to-Head 4:3

Der Entwicklungssprung, den Stefanos Tsitsipas vom ersten Meeting mit Thiem in Doha 2018 bis zum ATP-Finale in London 2019 genommen hat, ist enorm. Tsitsipas hat an seinen Schwächen gearbeitet, ist vor allem in athletischer Hinsicht mittlerweile auf einer Stufe mit den Allerbesten. Zu denen auch Dominic Thiem gehört. Auffällig bei Tsitsipas ist seine offensive Herangehensweise, wenn die Partien auf des Messers Schneide stehen. Da agiert er wie Thiem auch eher über die Rückhandseite seines jeweiligen Gegners.

Dominic Thiem vs. Karen Khachanov: Head-to-Head 2:1

Khachanov ist drei Jahre jünger als Thiem - und hat diesen beim ersten Treffen in Paris-Bercy Ende 2018 geradezu überrollt. Wie sich herausstellen sollte, in der besten Woche seines Lebens, denn im Endspiel dieses Turniers holte der Russe gegen Novak Djokovic den größten Titel seiner Karriere. Mittlerweile hat Thiem die Führung in der internen Bilanz übernommen, der Sieg bei den French Open im vergangenen Jahr fiel sehr überzeugend aus. Auf schnelleren Belägen allerdings bleibt Khachanov gefährlich. Auch wenn Dominic Thiem die bis dato letzte Partie im Halbfinale von Peking 2019 knapp für sich entscheiden konnte.

Dominic Thiem vs. Daniil Medvedev: Head-to-Head 2:1

Im Vergleich mit Medvedev ist die Gemengelage höchst unübersichtlich: Beim ersten Treffen 2018 in St. Petersburg, das Thiem knapp gewann, war der Russe noch weit von jener Form entfernt, die ihn knapp ein Jahr später ins Endspiel der US Open bringen sollte. Im Endspiel von Barcelona 2019 war dann Medvedev ebenso platt wie ein schon erkrankter Thiem in Montreal im vergangenen Sommer. Das laufende Jahr hat für Medvedev noch keine Highlights parat gehabt, die großen Aufgaben kämen aber erst mit den Sommertunieren ab Washington. Hinter denen im Augenblick ein gewaltiges Fragezeichen steht.

Dominic Thiem vs. Denis Shapovalov: Head-to-Head 2,5:0

Ja, für den Erfolg im Laver Cup rechnen wir Thiem nur einen halben Sieg an. Auch wenn die ATP seit 2019 diese Partien in ihren offiziellen Statistiken führt. Shapovalov jedenfalls wäre auch in diesem Jahr noch für das #NextGen-Masters startberechtigt, hat sich in den Begegnungen mit Thiem einem Sieg angenähert. Bei jener Laver-Cup-Partie musste ein Match-Tiebreak entscheiden, zuvor in Montreal rettete sich Thiem gerade noch ins Ziel. Allerdings nicht im Vollbesitz seiner Kräfte. Unter beiderseits optimalen Umständen sollte der Österreicher die Nase vorne habe: Zu konstant kann Dominic Thiem eine Partie durchziehen, während Shapovalov vor allem auf der Rückhand-Seite immer wieder Aussetzer hat.

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Montag
06.04.2020, 19:10 Uhr
zuletzt bearbeitet: 06.04.2020, 09:20 Uhr

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