Dominic Thiem ist Österreichs Sportler des Jahres

Große Ehre für Dominic Thiem: Der Weltranglisten-Dritte wurde am Dienstagabend zum ersten Mal zu Österreichs Sportler des Jahres gewählt.

von Michael Rothschädl
zuletzt bearbeitet: 10.11.2020, 22:03 Uhr

Dominic Thiem ist Sportler des Jahres
Dominic Thiem ist Sportler des Jahres

Dominic Thiem ist zum ersten Mal in seiner Karriere Österreichs Sportler des Jahres. Das wurde am Dienstagabend im Rahmen der Lotterien-Sporthilfe-Gala bekanntgegeben. Der amtierende US-Open-Sieger setzte sich in der Wahl gegen seinen härtesten Konkurrenten David Alaba, der mit dem FC Bayern München in der abgelaufenen Saison das Tripple gewinnen konnte, durch. Nachdem der Lichtenwörther seit 2015 dreimal mit dem zweiten und zweimal mit dem dritten Platz Vorlieb nehmen musste, sicherte sich der 27-Jährige 2020 die prestigeträchtige Auszeichnung, die zu Ehren der im Vorjahr verstorbenen Formel-1-Legende Niki Lauda benannt wurde.

Es ist erst das vierte Mal in der Geschichte des Preises, der seit dem 1949 verliehen wird, dass sich ein Tennisspieler diese Auszeichnung sichern kann. Erstmals war dies Thomas Muster gelungen, der 1990 und 1995 zu Österreichs Sportler des Jahres gekürt wurde, obwohl er 1996 mit dem Sieg bei den French Open sein Karrierehighlight eigentlich erst danach erreichen sollte. 2010 schaffte auch Jürgen Melzer dieses Kunststück, im Jahr in dem der Deutsch-Wagramer sensationell das Halbfinale der French Open erreicht hatte und seither der einzige Spieler ist, der Novak Djokovic nach einem 0:2-Satzrückstand in einem Grand Slam besiegen konnte. Ansonsten sind die Preisträger bei der Wahl zum Sportler des Jahres in Österreich traditionell von Skifahrern geprägt. Zuletzt konnte Rekordpreisträger Marcel Hirscher gleich fünf Auszeichnungen in Folge holen.

"Ich bin natürlich überglücklich über den Preis, möchte aber auch den anderen Nominierten gratulieren. Ich glaube, dass es jedes Jahr mehr als nur einer verdient. Aber ich bin natürlich froh, jetzt auf einer Stufe mit den größten Sportlern des Landes zu stehen", so der Niederösterreicher nach der Überreichung. "Es gibt im Tennis sehr, sehr viele Highlights, nächste Woche schon in London, wo ich gut abschneiden will. Und dann, wenn diese schwierigen Zeiten vorbei sind und alles wieder etwas klarer ist, werde ich mir neue Ziele stecken", erklärte Thiem, wie der Fahrplan für die nähere Zukunt aussieht. 

Thiem mit Grand-Slam-Finale und Sieg

Der Weltranglisten-Dritte feierte in der laufenden Saison den größten Erfolg seiner Karriere, holte sich nach dem Einzug ins Endspiel der Australian Open und dem Vorrücken auf Weltranglistenplatz drei im Spätsommer in New York City seinen ersten Grand-Slam-Titel, als er Alexander Zverev in einem dramatischen Endspiel im Tiebreak des fünften Entscheidungssatzes besiegen konnte. Zuletzt bereitete dem Lichtenwörther aber wieder die Fitness das ein oder andere Problem, so hatte er im Viertelfinale der French Open, in dem er Diego Schwartzman in fünf Sätzen unterlag, sichtlich mit den Strapazen der vergangenen Wochen rund um den US-Open-Triumph zu kämpfen und wurde auch beim Heimturnier in Wien von einer hartnäckigen Blase am Fußballen beeinträchtigt.

Nun ist der 27-Jährige aber wieder topfit, wie dieser kürzlich erklärte, und reist mit großen Zielen zu den ATP-Finals nach London, bei denen traditionell das Tennisjahr mit dem großen Saisonfinale der besten acht Spieler der Spielzeit beschlossen wird. Im Vorjahr konnte der Österreicher in Großbritannien groß aufspielen, besiegte in der Gruppenphase Roger Federer und Novak Djokovic in teils beeindruckender Manier und sollte erst im Endspiel am Griechen Stefanos Tsitsipas scheitern. Auch in diesem Jahr geht der Mann aus Niederösterreich dementsprechend als Mitfavorit ins Rennen, wenngleich die Konkurrenz aus der jüngeren Generation mit Alexander Zverev, Daniil Medvedev und Debütanten Andrey Rublev stark ist und natürlich auch die großen Dominatoren des Tennissports der letzten Jahre in Person von Rafael Nadal und Novak Djokovic auf den Titel pochen. Roger Federer wird 2020 verletzungsbedingt fehlen, Stefanos Tsitsipas und Diego Schwartzman komplettieren das Feld.

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von Michael Rothschädl

Dienstag
10.11.2020, 21:57 Uhr
zuletzt bearbeitet: 10.11.2020, 22:03 Uhr

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