Dominic Thiem: Nächste Hiobsbotschaft in der Katastrophensaison
Es will einfach nicht laufen für Dominic Thiem. Nachdem Österreichs Nummer eins einen äußerst durchwachsenen Saisonstart hinlegte, gelang in Mallorca auch nicht die erhoffte Trendwende. Ganz im Gegenteil.
von Michael Rothschädl
zuletzt bearbeitet:
25.06.2021, 14:06 Uhr

Dabei hatte es auf den Balearen zwischenzeitlich durchaus gut ausgesehen für den amtierenden US-Open-Champion. Der Weltranglistenfünfte startete gegen Lieblingsgegner Adrian Mannarino mit einem Break Mitte des ersten Satzes in sein Auftaktmatch beim ATP-250-Event von Mallorca, bei welchem es für den 27-Jährigen vorrangig um das Finden des Touches auf dem sonst so ungeliebten Rasenbelages ging.
Das erste Aufgaloppieren gegen den Franzosen Mannarino, es sollte wenige Augenblicke nach dem Break ein jähes Ende nehmen: Thiem signalisierte einen Schmerz am Handgelenk, ließ sich behandeln - und musste einigermaßen baldig bekanntgeben, dieses Match nicht zu Ende spielen zu können. Zwei Tage später, am heutigen Donnerstag, dann die Hiobsbotschaft: Die Verletzung ist ernster als anfangs angenommen, für den Österreicher fallen nun jedenfalls fünf Wochen Wettkampfpause an.
Nach Drama gegen Kyrgios ging´s bergab
Dabei hatte die Saison für Thiem, der vor den Australian Open erklärt hatte, dass für ihn bei Turnieren dieser Kategorie lediglich ein Titelgewinn von Bedeutung wäre, eigentlich gut begonnen. Gegen den Lokalmatador Nick Kyrgios schaffte Thiem nach 0:2-Satzrückstand vor furiosem Publikum den Turnaround - ab dann sollte es jedoch bergabgehen für den Weltranglistenfünften.
Gegen Grigor Dimitrov, den Achtelfinalgegner in Down Under, erwischte Thiem nämlich einen rabenschwarzen Tag, ging in drei Sätzen sang- und klanglos unter. Und legte daraufhin eine Pause ein. Wegen mentaler Probleme, fehlender Motivation, wie der 27-Jährige Wochen später erklären sollte. Das schlug sich auch in den physischen Konstitution des Niederösterreichers nieder, der bei den beiden Wüstenabenteuern in Doha und Dubai nie wirklich zu seinen Leistungsspitzen fand.
Hoffen auf die US Open
So sollte es also die große Liebe des Österreichers, die Sandplatzsaison mit dem Highlight in Roland Garros, richten. Auch daraus wurde einigermaßen wenig. Nach einer starken Perfomance in Madrid, wo sich der Lichtenwörther ins Halbfinale spielte, fehlten stets ein paar Prozent Power in den Schlägen, um sein gewohnt druckvolles Tennis durchziehen zu können. Die bittere Konsequenz: Ein Erstrundenaus beim großen Saisonhighlight in Roland Garros.
Und so wären wir beim letzten Kapitel der bitteren Saisongeschichte von Dominic Thiem - der Handgelenksverletzung auf den Balearen. Ein Grund, den Kopf in den Sand zu stecken? Nicht für Dominic Thiem. Der Österreicher zeigte sich bereits in einer ersten Reaktion bereit, hart an seiner Rückkehr zu arbeiten. Die wohl vor allem ein großes Ziel verfolgt: Die erfolgreiche Titelverteidigung bei den US Open in Flushing Meadows.