"Realität holt mich ein“ – hat Djokovic die Grenze erreicht?
Die aktuelle Tennisvorherrschaft hat zwei Namen: Carlos Alcaraz und Jannik Sinner. Ist das noch Platz für Novak Djokovic und der Traum vom 25. Grand-Slam-Titel?
von Johanna Brauer
zuletzt bearbeitet:
17.07.2025, 03:26 Uhr

Mit 24. Grand-Slam-Titeln steht Djokovic bereits an der Spitze der meisten Major-Titel aller Zeiten. Nadal und Federer folgen mit 22 und 20 Titelsiegen. Für den Ausnahmespieler ist das aber keinesfalls Grund genug, nicht noch seinem eigenen Rekord hinterherzujagen und zum Ende seiner Karriere den 25. Slam-Titel mitzunehmen.
Es gibt nur ein Problem: Alcaraz, Sinner und “das Alter”, wie Djokovic nach seinem Halbfinal-Aus gegen den Weltranglistenersten zugab. „ Es ist einfach der Verschleiß des Körpers. So sehr ich mich darum kümmere – die Realität holt mich jetzt ein."Mit 38 Jahren und zahlreichen überstandenen Verletzungen ist das wohl kaum verwunderlich, dennoch eine Tatsache, die natürlich „schwer zu akzeptieren ist“, wie der Ausnahmespieler zugab.
Dabei stand Djokovic immer noch bisher in jedem Halbfinale der diesjährigen Major-Turniere und behauptete sich mit beeindruckender Konstanz gegen die junge Generation: “Ich komme bis in die Endphase, aber dann muss ich gegen Sinner oder Alcaraz spielen. Diese Jungs sind fit, jung, scharf" während Djokovic mit “einem leeren Tank” in die Endspiele starte. Und mit einem leeren Tank gewinnt man keine Titel mehr.
Ist 36 Jahre die Grenze für einen Grand-Slam-Titel?
Zumindest haben sowohl Roger Federer als auch Rafael Nadal ihre letzten Major-Trophäen mit 36 Jahren gewonnen. Federer erkämpfte sich in einem Fünf–Satz-Krimi gegen Cilic seinen 20. Titel bei den Australian Open, Nadal gewann seine 22. bei Roland Garros.
Ein Jahr später – pünktlich mit 36 Jahren – konnte Djokovic bei allen Slams (mit Ausnahme von Wimbledon) abräumen und sich den Slam-Rekord sichern. Danach begann die “Ablöse” und Vorherrschaft Alacarz und Sinners, die sich die letzten sieben Slam-Titel aufteilten.
“Ich versuche alles rauszuholen”, erklärte der Serbe, aber mit 38-Jahren scheint auch der Ausnahmespieler langsam an sein Limit zu kommen – zumindest, was das Gewinnen eines Major-Turniers angeht. Es sei denn natürlich, das Tableau öffnet sich unerwartet – bei Djokovic kann man sich alles vorstellen.
