Djokovic ohne Vorbereitungsturnier 2026: Voller Fokus auf Melbourne
Novak Djokovic verzichtet in diesem Jahr erstmals auf sämtliche Vorbereitungsturniere und steigt erst bei den Australian Open ins Geschehen ein. Der 24-fache Major-Sieger setzt indes voll auf Regeneration und gezielte Trainingsblöcke.
von Isabella Walser-Bürgler
zuletzt bearbeitet:
12.12.2025, 15:30 Uhr

Während viele Topspieler wie Jannik Sinner, Carlos Alcaraz und Alexander Zverev ihren Kalender für den Saisonauftakt bereits fixiert haben, setzt Novak Djokovic 2026 auf eine radikale Lösung: kein Brisbane, kein Hongkong, kein United Cup. Der Serbe, zuletzt im November beim Turnier in Athen im Einsatz, wird ohne Matchpraxis in den ersten Grand Slam des Jahres gehen. Dabei handelt es sich um einen Bruch mit seiner bisherigen Strategie, die ihn vor Melbourne stets in einen Wettkampfrhythmus versetzt hatte.
Sinner-Alcaraz-Dominanz als Antrieb
Djokovics Auftrag scheint klar. Er möchte 2026 auch im Best-of-Five-Format wieder voll konkurrenzfähig sein und die bestehende Machtbalance verschieben. Denn seit zwei Jahren teilen Alcaraz und Sinner die Grand-Slam-Titel unter sich auf, während Djokovic 2025 gleich viermal im Halbfinale hängen blieb. In Melbourne wartet nun eine neue Chance auf den Champion. Mit Setzlistenplatz 4 könnten Sinner und Alcaraz immerhin erst im Halbfinale drohen.
Mobilisierung der Erfahrung
Dass Djokovic ganz auf Vorbereitungswettbewerbe verzichtet, ist angesichts seines Alters und der Stärke der Konkurrenz ein mutiger Ansatz. Die Entscheidung fiel ihm aber wohl auch deshalb leichter, da Sinner und Alcaraz selbst – bis auf ein Showmatch am 10. Januar in Südkorea – komplett auf Turniere zum Jahresstart verzichten und lieber hinter verschlossenen Türen an ihrer Form feilen. Der Trend der absoluten Spitze geht also zunehmend in Richtung Intensivblock statt frühem Punktestress.
Die Jagd nach dem Rekord
Was Djokovic für Melbourne besonders motivieren dürfte, ist seine fast grotesk beeindruckende Australian-Bilanz: 10 Titel bei einer Siegesquote von 91 Prozent (99:10). Sollte Djokovic sein Auftaktmatch gewinnen, würde er auch in Australien die 100-Siege-Marke knacken, nachdem er dieses Kunststück bereits in Paris und Wimbledon vollbracht hat. Trotz all der Fragezeichen rund um seine Vorbereitung bleibt “Nole” in der Rod Laver Arena somit alles andere als ein Außenseiter.
