Dominic Thiem würde mit Stefanos Tsitsipas gerne Titel tauschen

Tausche den Erfolg in Peking 2019 gegen den Gewinn der ATP-Finals in London ein paar Wochen später? Dominic Thiem hat Stefanos Tsitsipas dieses Angebot unterbreitet. In der Tennisgeschichte hätte es aber noch weitaus bessere Tauschoptionen gegeben.

von tennisnet.com
zuletzt bearbeitet: 14.04.2020, 08:53 Uhr

Peking gegen London - wie schaut es aus?
© Getty Images
Peking gegen London - wie schaut es aus?

Die Asien-Tour, die in regulären Jahren auf der ATP-Tour jeweils im Herbst ansteht, hat Dominic Thiem Zeit seiner Karriere nicht viel Freude und Erfolge eingebracht. Bis zum vergangenen Jahr: Da holte sich der Österreicher den Sieg beim ATP-Tour-500-Turnier in Peking, mit einem Finalsieg gegen Stefanos Tsitsipas. Wenige Woche später standen sich die beiden wieder in einem Endspiel gegenüber, die den ATP Finals in London, Diesmal behielt Tsitsipas die Oberhand, was Thiem vor ein paar Tagen bei „Kasi Live“ (täglich ab 18 Uhr in unserem Instagram-Account „tennisnetnews“) dazu bewog, seinem griechischen Markenkollegen einen Turniersieg-Tausch vorzuschlagen: Peking gegen London, na, wie wär´s?

Natürlich hätte Tsitsipas bei so einem Handel viel mehr zu verlieren als Thiem. In der Geschichte des Tennissports hätte es aber schon Verhandlungsbasen gegeben, die deutlich mehr versprochen hätten, als einen 500er-Sieg gegen den inoffiziellen Weltmeistertitel zu switchen. Wir haben mal kurz nachgedacht.

Tauschpaar 1: Björn Borg und John McEnroe

So war das in der Zeit vor Novak Djokovic, Rafael Nadal und Roger Federer, liebe Kinder: Da sind nicht alle Wünsche wahr geworden. Björn Borg etwa, der große Schwede, hat um´s Verrecken nicht die US Open gewinnen können. Weil ihm da zu oft John McEnroe im Weg stand. Der wiederum hat sich bei den French Open stets vergeblich gemüht. Eben dort hat Borg aber sechs Titel geholt. Vorschlag also: John trennt sich von einem US-Open-Triumph (vielleicht jenem 1981), Björn gibt seinen French-Open-Sieg aus demselben Jahr ab.

Tauschpaar 2: Ivan Lendl und Boris Becker

Nein, Boris Becker würde unter gar keinen Umständen einen seiner drei Wimbledon-Titel abgeben. Da müsste Ivan Lendl schon mit einem Angebot um die Ecke kommen, das Don-Corleone-Qualität hätte. Lendl aber würde sich wohl nicht lumpen lassen - schließlich hat er seinen ganz großen Traum den Erfolg an der Church Road, nie verwirklichen können. 1986 stand im Endspiel eben dieser Becker im Weg, 1987 Pat Cash. Nun ist es allerdings so, dass der Rote Baron auf der roten Asche keinen einzigen Turniersieg feiern konnte. Unser Vorschlag also: Ivan schmeißt Roland Garros 1987, Rom 1988, Hamburg 1989 und München 1993 in den Pott. Und Boris drückt in Wimbledon 1986 dann halt doch ein Auge zu.

Tauschpaar 3: Mats Wilander und Pete Sampras

Apropos Roland Garros: Pete Sampras hatte sich ja früh darauf festgelegt, dass er den Rekord an Grand-Slam-Siegen von Roy Emerson (der zwölf Major-Titel geholt hatte) zu überbieten. Pete hat seine Karriere mit deren 14 abgeschlossen, darunter war allerdings keiner bei den French Open. Mats Wilander andererseits hat sich im magischen Jahr 1988 (in dem Sampras im Welttennis noch keine Rolle gespielt hat. Ein Jahr später bei den US Open gewann der US-Amerikaner allerdings in Runde zwei in fünf Sätzen gegen Wilander) nur einen Faux-Pas geleistet: im Viertelfinale von Wimbledon gegen Miloslav Mecir.  Australien, Paris, New York, drei Majors in einem Jahr für Mats. Der in Paris auch schon 1982 und 1985 gewonnen hatte. Sampras dagegen schloss seine Karriere mit sieben Wimbledon-Titel ab. Da ginge doch was!

Tauschpaar 4: Martina Hingis und Steffi Graf

Mit gutem Recht kann man hier fragen: Was bräuchte Steffi Graf eigentlich? Been there, done that. Das gilt für jeden Aufgabe, die der Tennissport der Deutschen gestellt hat. Egal ob bei Majors, den Olympischen Spielen oder im Fed Cup. Gleich Ivan Lendl (siehe oben) müsste Martina Hingis also mit einem unverschämten Angebot um die Ecke kommen, damit sie mit Graf ins Geschäft käme. Anbieten würde sich folgende Variante: Hingis schiebt zwei Australian-Open-Titel in Richtung Graf, die damit auf insgesamt 23 Majors im Einzel käme, also gleich auf mit Serena Williams läge. Denn als Gegenleistung bekäme Hingis den Sieg bei den French Open 1999, den die Schweizerin im Geiste und natürlich viel zu früh für sich verbucht hatte.

von tennisnet.com

Dienstag
14.04.2020, 14:15 Uhr
zuletzt bearbeitet: 14.04.2020, 08:53 Uhr