Draper nach frustrierendem Queen's-Aus: "Ich konnte meine Wut nicht kontrollieren"
Für Jack Draper war beim Heimturnier im Londoner Queen’s Club überraschend im Halbfinale gegen Jiri Lehecka Endstation. Wie frustriert der Lokalmatador über sein Ausscheiden war, bezeugt unter anderem ein zerschmettertes Racket.
von Clemens Engert
zuletzt bearbeitet:
22.06.2025, 09:26 Uhr

Als Draper im dritten Satz beim Stand von 5:5 das letztendlich entscheidende Break kassierte, musste die angestaute Wut irgendwie raus. Der Engländer drosch seinen Schläger gegen die Werbebande und demolierte dabei sowohl die Bande als auch sein Spielgerät nachhaltig. "Am Ende konnte ich meine Wut nicht kontrollieren", kommentierte der 23-Jährige die Aktion im Anschluss an die 4:6, 6:4 und 5:7-Niederlage.
Der an Position zwei gesetzte Draper wollte es dem fünfmaligen Queen's-Rekordchampion Andy Murray gleich tun und erst als zweiter Brite den Einzel-Titel bei dem prestigeträchtigen Rasenturnier holen. Draper scheiterte jedoch sowohl an einem starken Jiri Lehecka als auch an der eigenen Inkonstanz. Zudem hatte er offenbar mit körperlichen Problemen zu kämpfen. "Ich leide derzeit an einer Mandelentzündung", so Draper. "Mir ging es an keinem Tag gut (...). Heute war wahrscheinlich der Tag, an dem ich mich am schlechtesten fühlte, aber ich habe nie daran gedacht, aufzugeben, überhaupt nicht. Ich war im Halbfinale von Queen's - wahrscheinlich wäre ich auch mit einem gebrochenen Bein auf den Platz gegangen, ich hätte um nichts in der Welt aufgegeben."
Rückkehr auf Platz vier im Ranking
Trotz allem reise er mit einem guten Gefühl nach Wimbledon. Er werde sich ein paar Tage frei nehmen und dann den vollen Fokus auf das dritte Grand Slam-Turnier des Jahres richten. "Mein Hauptziel ist es, so gut vorbereitet und frisch wie möglich nach Wimbledon zu fahren. Ich habe eine ganze Woche Zeit, um das zu erreichen. Ich sehe es sehr positiv, dass ich es geschafft habe, diese vier Spiele auf Rasen zu bestreiten, bevor es zum Grand Slam geht", so der Indian Wells-Sieger dieses Jahres.
Ein kleines zusätzliches Trostpflaster kann Draper auf jeden Fall auf den Weg Richtung Tennis-Mekka mitnehmen: Der 23-Jährige wird am Montag nämlich auf Platz vier der ATP-Weltrangliste zurückkehren, nachdem er zuletzt kurzfristig auf Platz sechs zurückgefallen war. Somit wird der Brite in Wimbledon unter den Top 4 gesetzt sein und entgeht den beiden Topfavoriten Jannik Sinner und Carlos Alcaraz somit zumindest bis zum Halbfinale.
Hier das Einzel-Tableau im Londoner Queen's Club