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Dummer holt HTT Future-Finals Titel 2022

Die bislang mit Abstand längste und umfangreichste Saison der Geschichte auf HTT Future-Ebene mit 68...

von Claus Lippert
zuletzt bearbeitet: 17.11.2022, 03:18 Uhr

Die bislang mit Abstand längste und umfangreichste Saison der Geschichte auf HTT Future-Ebene mit 68 Turnieren in 16 verschiedenen Tennisclubs in allen 9 Bundesländern, ist am Dienstag Abend mit dem finalen Showdown bei der 9. Auflage der HTT Future-Finals im UTC La Ville und dem Triumph von Fabian Dummer zu Ende gegangen. Der 23jährige vom TC Strebersdorf besiegte im Endspiel des 178. HTT Saisonturniers im “Ballon de La Ville” den im HTT Computer an Position Nr. 249 geführten Marcel Pliemitscher nach 82 Minuten Spielzeit mit 6:4, 6:4, revanchierte sich damit für die Auftakt-Niederlage der Gruppenphase, und feierte am Ende den vierten Saison- und insgesamt fünften Turniersieg seiner HTT Karriere. Ein Bericht von C.L

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HTT Future-Asse verdrängen die großen HTT Stars für einen Abend aus den medialen Schlagzeilen

Einmal im Jahr gehört die ganze und volle Aufmerksamkeit der inzwischen riesigen HTT Community nicht den HTT Topstars der Szene, sondern ganz klar den HTT Assen aus der zweiten Reihe. Stehen Dummer, Pliemitscher & Co sonst stets im medialen Schatten der besten Hobby-Tennisspieler Österreichs, war am letzten Dienstag alles anders. Das mediale Interesse der Tennisnacht am Altmannsdorfer Ast war den HTT Future-Cracks vorbehalten. Da musste für einen Abend sogar die Nummer 1 der Hobby Tennis Tour Damian Roman mit seinem drei Stunden dauernden Final-Auftritt beim November Masters Series 1000 Turnier gegen Lukas Schützenauer in den medialen Hintergrund rücken. Drei Hallen weiter vorne, standen sich nämlich auf der roten Asche des UTC La Ville Fabian Dummer und Marcel Pliemitscher im prestigeträchtigsten und letzten HTT Future-Finale der Saison gegenüber. Nicht nur angesichts des Toppreises von einer Gratis-HTT Saison 2023, blickte man am Dienstag Abend zum Abschluss der 9. HTT Future Finals mit großer Spannung auf dieses brisante Match zweier Spieler, die in diesem Leben wohl keine Freundshaft mehr schließen werden. Zum Auftakt der Gruppenphase waren sich Dummer & Pliemitscher – nennen wir es freundlich formuliert – in die Haare geraten. Was bei Dummer die meisten Leser kaum verwundern wird, zumal der 23jährige vom TC Strebersdorf in der Vergangenheit schon mehrmals verhaltensauffällig wurde. Manch Zaungast am Dienstag Abend hatte vielleicht sogar auf eine finale Eskalation der beiden Heißsporne gehofft. Vorweg, es bleib ruhig und sportlich fair im “Ballon de La Villle auf Court Nr. 4”. Stattdessen mutierte Dummer vor den Augen seiner Familie und seiner Fans vom Rumpelstilzchen zum verdienten Sieger einer Veranstaltung, die nach der skandalösen 2021er-Ausgabe auch 2022 nicht wirklich Werbung für eine Jubiläums-Ausgabe im kommenden Jahr machte. Ob es eine 10. Auflage im November 2023 geben wird, steht aktuell in den Sternen.

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Dummer holt Satz 1 mit einem Break nach 42 Minuten mit 6:4

Zurück zum Finale und zur famosen Leistung des Fabian Dummer, der in der Neuauflage des Vorrunden-Duells mit Marcel Pliemitscher von Beginn weg seiner Favoritenrolle gerecht wurde. Als der spielerisch beste Spieler des Round Robin Abschlusses auf HTT Future-Ebene, bestimmte der 23jährige Wiener auch im Endspiel wo es lang ging. Mit druckvollen Vorhandschlägen von der Grundlinie, einer tadellosen Aufschlagleistung und einem geschafften Break zum 3:2, hatte sich Dummer nach durchaus überzeugend gespielten 42 Minuten mit 6:4 in Front und eine ausgezeichnete Position in Sachen Titelgewinn gebracht. Pliemitscher hatte wie erwartet seinen legendären Kampfgeist in die Waagschale geworfen. Der 29jährige hechelte mit bedingungslosem Einsatz in der ihm eigenen und bekannten Manier quer über den Platz, grub die unmöglichsten Bälle an der Grundlinie aus, und beschäftigte so den spielerisch überlegenen Gegner. Und wer weiß, vielleicht hätte Pliemitscher mit ein bißchen Spielglück wie im Vorrunden-Duell mit Dummer das Match-Tiebreak erreicht, wo angesichts der Wichtigkeit dieses Matches ohnehin alles möglich gewesen wäre. Denn Dummer war nicht über die gesamte Spielzeit der 82 finalen Minuten souveräner Herr Dinge am 4er-Court des UTC La Ville. Dummer zeigte einen nervösen Start im ersten Satz, und auch zu Beginn von Durchgang Nr. 2 stotterte der Motor des 23jährigen aus Strebersdorf.

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Pliemitscher gibt 3:0 Führung im zweiten Satz aus der Hand

Plötzlich lag Pliemitscher im zweiten Heat mit 3:0 voran, auch weil Dummer zwischenzeitlich Opfer seiner eigenen Unbeständigkeit wurde. Einem Weltklasseball folgte ein Rohrkrepierer, auf einmal schien ein titelentscheidendes Match-Tiebreak im Bereich des Möglichen zu liegen. Das Dummer freilich längst gediegenes HTT Challenger-Niveau praktizieren kann, demonstrierte er 0:3 zurück liegend mit drei phantastisch gespielten Games. Das Re-Break zum 2:3 holte er gar zu Null, nach einem weiteren gewonnenen Aufschlagspiel, hatte Dummer den frühen 0:3 Rückstand egalisiert. Mehr noch, er lieferte in den folgenden Minuten nebst seiner spielerisch einwandfreien Darbietung auch den Beweis, dass er mental in den letzten Wochen & Monaten dazu gelernt hat. Dummer musste nämlich nach gelungener Aufholjagd die abermalige Führung Pliemitschers akzeptieren, und bei 3:4 und eigenem Aufschlag sogar eine Break-Chance seines 29jährigen Gegenübers abwehren. Das tat er im Stile eines ganz großen HTT Champions mit einem Vorhand-Kracher exakt auf die Linie. Das drohende 3:5 war spektakulär und sehr zur Freude seiner vielen Fans in der Halle abgewendet, Minuten später sollte dann die große Kür folgen. Zunächst schaffte er das dritte, letzte und zugleich entscheidende Break zum 5:4, ehe er mit eigenem Aufschlag seinen zweiten Matchball mit einem Vorhand-Winner verwandelte. 50 unerzwungene Fehler standen am Ende bei Dummer zu Buche, mit 47 Winnern – ein für HTT Future-Verhältnisse extrem hoher Wert – hatte schließlich aber der aktivere Spieler verdient den riesigen Silber-Pott in Händen.

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Die Stimmen zum Endspiel der HTT Future Finals 2022

“Ich freue mich sehr, hier gewonnen zu haben. Das war das klare und erklärte Ziel für dieses Wochenende. Ich musste zwar nach meiner Niederlage im ersten Match der Gruppenphase ein wenig zittern, die restlichen Partien habe ich aber souverän gespielt. Ich konnte die Niederlage gegen Marcel vom Auftaktmatch zum Glück gut abhaken. Mein Plan für heute war, ruhig zu bleiben, gut zu servieren, und meine Vorhandstärke auszuspielen. Ich wollte einfach der aktivere Spieler in diesem Finale sein, und das ist mir heute geglückt. Jetzt bin ich einfach glücklich über diesen Titel”, so der 23jährige, der am anstehenden Wochenende auch bei den HTT Challenger-Finals zu Werke gehen wird. “Natürlich ist es bitter, ein Finale zu verlieren, aber ich habe Alles gegeben, und bin mit meinem Abschneiden bei der HTT Future-Finals zufrieden. Fabian war einfach zu gut heute. Ich musste kämpfen wie ein Irrer, bin gelaufen wie ein Verrückter, aber er hat es gescheit gespielt, viel Druck gemacht, und es war sehr schwer, irgendein Rezept gegen ihn heute zu finden. Ich werde aber im nächsten Jahr wieder kommen und es noch einmal probieren”, so der 29jährige.

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von Claus Lippert

Donnerstag
17.11.2022, 01:08 Uhr
zuletzt bearbeitet: 17.11.2022, 03:18 Uhr