Ein bißchen Nostalgie beim Südstadt-1000er
Die Gals, die Fedorczuks, die Varabyous, sie geben beim zweiten Saisonturnier auf HTT Masters Series...
von Claus Lippert
zuletzt bearbeitet:
02.04.2023, 19:18 Uhr
Die Gals, die Fedorczuks, die Varabyous, sie geben beim zweiten Saisonturnier auf HTT Masters Series Ebene in der Südstadt den Ton an. Die Hobby Tennis Tour ist in einer neuen Zeit gelandet. Schön, das am gestrigen zweiten Spieltag mit den Auftritten von Mathias Wagner und Markus Hobiger noch einmal sowas wie die gute alte Zeit auflebte, und neben einem wettertechnisch brutal unangenehmen Wind auch ein Hauch Nostalgie über die beiden Hardcourts in Maria Enzersdorf wehte. Ein Bericht von C.L
Gelungenes Wagner-Comeback nach 594 Tagen Pause
Mathias Wagner ist zurück auf der Hobby-Tennis-Tour, und das mit einem krachenden Comeback. Der 31jährige Jungpapa kehrte am Samstag Nachmittag mit einem unerwartet deutlichen Erfolg über Jungstar Teo Katic auf die große HTT-Bühne zurück, und steht nach seinem ersten Match nach exakt 594 Tagen HTT-Pause zum bereits 7. Mal im Achtelfinale des März Masters Series 1000 Turniers in der Südstadt. Der Niederösterreicher, der 2013 sogar im Finale dieses HTT 1000er-Klassikers stand und sich dort Spaniens damaligem HTT Topstar Ignacio Martin geschlagen geben musste, kehrte entspannt und ohne größere Erwartungshaltung nach über eineinhalbjähriger HTT-Absenz und seinem Achtelfinal-Aus bei den OTC Open 2021 auf die Tour zurück, was sich am Ende in einem sensationell ausgefallenen 6:0, 6:0 widerspiegelte. Der Sieg ist doppelt hoch zu bewerten, zumal sich der gestern chancenlose Katic auf Hartplatz eigentlich extrem wohl fühlt. So stand der 15jährige vom AZ Tennisclub im Vorjahr sogar im Endspiel des Südstadt-Challengers, wo er sich nach einem hervorragend gespielten Turnier erst im finalen Treffen gegen Erik Feike beugen musste. Am gestrigen 1. April zahlte der 15jährige allerdings gewaltig Lehrgeld. Der heftige Wind am südlichen Stadtrand Wiens hatte alsbald sämtliche taktische Pläne des Youngsters verblasen. Wagner, der nach seiner langen (Baby)pause ohne Ranking sein 114. HTT Karriere-Turnier in Angriff nahm, sah seinen Comeback-Auftritt daher realistisch. “Ich habe sehr gut serviert, aber in der Halle oder bei ruhigeren Bedingungen geht das Match ganz anders aus”, so der 31jährige. Im Achhtelfinale wartet nun mit Alexander Rieger die aktuelle Nr. 11 der HTT Computer-Rangliste und die Nr. 6 der Setzliste.
Die Legende und die sagenhaften Statistiken die sich um Markus Hobiger ranken
Richtig nostalgisch wird man freilich dann, wenn die Legende himself einen der beiden Südstadt-Courts betritt. Die statistischen Zahlen, die Markus Hobiger umgeben, sprechen für sich, die Leistungen hingegen kaum mehr. Natürlich stellt sich die Frage, warum ein klassischer Challenger – vielleicht sogar schon Future-Spieler – im Konzert der Allerbesten bei einem HTT 1000er-Event aufschlagen muss. Das nimmt aber nichts weg an der Exklusivität und der Einzigartigkeit jener atemberaubend zu lesenden Zahlen, die Hobigers seit 2008 andauernde HTT Karriere prägen. Ein paar Beispiele gefälig? Nun: Kein Spieler in der bis 1990 zurückreichenden HTT Historie hat mehr Turnierstarts auf dem Buckel als der legendäre Guntramsdorfer. Sagenhafte 450 Mal gab sich Hobiger bislang die Ehre auf der Hobby-Tennis-Tour. Die nächhste phänomenale Statistik rund um den 46jährigen sind die 714 Matches, die er in den vergangenen 15 Jahren im HTT Circuit bestritten hat. Natürlich liegt Hobiger auch in dieser Wertung unangefochten an der Spitze. Am gestrigen Samstag war beim 1:6, 1:6 gegen Belarus-Star Jan Varabyou erwartungsgemäß nichts zu holen, und am Ende die bereits zehnte Erstrunden-Niederlage beim März Masters in der Südstadt perfekt. Immerhin konnte der Routiier aus Guntramsdorf aber noch eine persönliche Bestmarke ausbauen. Er stand zum bereits 15. Mal im Tableau eines der insgesamt 27 bislang ausgetragenen Südstadt-1000er-Turniere. Keiner hat mehr, das erklärt sich von selbst.