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Erste Bank Open: Andrey Rublev im Finale! Kevin Anderson muss aufgeben

Andrey Rublev steht bei den Erste Bank Open im Endspiel. Der Russe profitierte im Halbfinale von einer Aufgabe von Kevin Anderson

von Michael Rothschädl
zuletzt bearbeitet: 31.10.2020, 15:27 Uhr

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Andrey Rublev steht im Endspiel der Erste Bank Open
Andrey Rublev steht im Endspiel der Erste Bank Open

Von Michael Rothschädl aus der Wiener Stadthalle 

Als Andrey Rublev am heutigen Samstag auf den Centre Court in der Wiener Stadthalle schritt, um sein Halbfinale bei den Erste Bank Open zu bestreiten, da tat er das nicht nur als Favorit für dieses Match. Der Russe galt nach einem verrückten Viertelfinaltag am gestrigen Freitag auch als jener Mann, über den wohl höchstwahrscheinlich der Weg zum Titel führen wird. 

Diese Ambitionen unterstrich der 23-Jährige auch zu Beginn dieses Matches, Rublev präsentierte sich bei eigenem Aufschlag unantastbar, sollte im gesamten Satzverlauf überhaupt nur vier Punkte in seinen Servicegames abgeben und holte sich immer wieder Halbchancen beim Aufschlag des großgewachsenen Kevin Anderson. Zu Breakchancen sollte der Russe aufgrund jener bemerkenswerten Service-Stärke, die der Südafrikaner bereits über den gesamten Turnierverlauf bewiesen hatte, lange nicht kommen. Erst im neunten Spiel wackelten die Nerven beim Weltranglisten-111. etwas, Rublev holte sich drei Breakchancen und konnte Satz eins nach einem Doppelfehler Andersons für sich entscheiden. 

Anderson angeschlagen

Es war die erwartet eindimensionale Partie, richtig lange Rallyes gab es kaum zu sehen. Anderson kam zu vielen Punkten mit seinen Aufschlägen, Rublev diktierte das Spiel von der Grundlinie, kam aber auch selbst zu vielen Freipunkten durch sein Service. Gerade einmal ein Spiel war im zweiten Satz gespielt, da musste Kevin Anderson am Oberschenkel behandelt werden. Der 34-Jährige war in den letzten Jahren immer wieder von Verletzungen zurückgeworfen worden. Zwar konnte Anderson weitermachen, direkt im nächsten Game musste der Hüne aus Südafrika aber das Break hinnehmen - und lief dabei alles andere als rund. 

Wenige Momente später stellte Rublev auf 3:0, Kevin Anderson bat erneut den Physio aufs Feld, wurde jedoch nur kurz behandelt. Weiter sträubte sich der 34-Jährige Anderson, der in den letzten Jahren immer wieder von Verletzungen zurückgeworfen worden war, gegen eine Aufgabe. Mit eigenem Aufschlag konnte der Südafrikaner noch zwar noch einmal verkürzen, nachdem Rublev aber ein weiteres Aufschlagspiel locker durchgebracht hatte, musste Anderson dann doch aufgeben. Rublev steht mit einem 6:4 und 4:1 ret.-Erfolg im Finale. 

Fünftes Saison-Endspiel für Rublev

"Ich weiß nicht, wieso es derzeit so gut läuft", meinte ein gewohnt zurückhaltender Andrey Rublev im Anschluss an seinen Erfolg. Er habe ein großartiges Team um sich herum, die ihn immer unterstützen würden. "Ich kam her mit dem Gedanken, dass ich nichts zu verlieren habe. Ich wollte einfach mein bestes Tennis spielen und um jeden Punkt kämpfen." 

Es ist das dritte Endspiel bei einem ATP-500-Event in Serie für Andrey Rublev, der zuletzt sowohl in Hamburg als auch in St. Petersburg den Titel holen konnte. Alle vier bisherigen Saisonfinals hatte der 23-Jährige für sich entscheiden konnte. Im Endspiel wartet Rublev nun auf den Sieger des zweiten Halbfinals zwischen Dan Evans und Lorenzo Sonego, die um ihr erstes ATP-Finale im Kalenderjahr 2020 kämpfen. 

von Michael Rothschädl

Samstag
31.10.2020, 15:18 Uhr
zuletzt bearbeitet: 31.10.2020, 15:27 Uhr