Erste Bank Open: Andrey Rublev profitiert von Sinner-Aufgabe, Daniil Medvedev mit Comeback-Sieg
Nachdem Dan Evans mit einem Sieg über Jurij Rodionov ins Viertelfinale der Erste Bank Open eingezogen ist, folgte ihm Daniil Medvedev mit einem Comeback-Sieg über Vasek Pospisil. Auch Andrey Rublev steht in der Runde der letzten Acht, der Russe profitierte von einer Aufgabe von Jannik Sinner.
von Michael Rothschädl
zuletzt bearbeitet:
29.10.2020, 18:22 Uhr

Von Michael Rothschädl aus der Wiener Stadthalle
Für den geneigten Tennisfreund hätte es beim Spielplan für den heutigen Donnerstag bei den Erste Bank Open einen kleinen Schönheitsfleck auszumachen gegeben. Nämlich der Umstand, dass die beiden Youngsters Andrey Rublev und Jannik Sinner, beide mit einem druckvollen Grundlinienspiel ausgestattet, mit dem NextGen-Court Vorlieb nehmen mussten, der bekanntermaßen aufgrund von COVID-19 für die Zuschauer nicht zugänglich ist.
Im Nachhinein muss man den Veranstaltern aber ein Lob aussprechen, bereits nach drei Games sollte sich diese Entscheidung als goldrichtig erweisen. Nachdem Jannik Sinner nämlich in seinem zweiten Aufschlagspiel das Break kassieren musste, konnte der Südtiroler nicht weitermachen. Andrey Rublev hat damit Kräfte gespart, die er am morgigen Freitag gut gebrauchen kann: Gewinnt Dominic Thiem nämlich sein heutiges Zweitrundenduell mit Cristian Garin, so ist er der nächste Gegner des Russen.
Medvedev mit Problemen
Statt Sinner und Rublev wurde Daniil Medvedev und dem Qualifikanten Vasek Pospisil die Ehre eines Auftritts vor den tausend Fans in der Wiener Stadthalle zuteil - es wird dies das letzte ATP-Event vor Zuschauern sein, nachdem am heutigen Donnerstag bekanntwurde, dass das ATP-Masters-1000-Event von Paris Bercy trotz Lockdown in Frankreich zwar stattfinden kann, die Ränge aber leer bleiben müssen.
Im Duell der beiden aufschlagstarken Spieler erwischte Vasek Pospisil den etwas besseren Start. Der Kanadier schaffte das erste Break der Partie, konnte beim Stand von 5:4 einen Breakball abwehren und servierte schließlich zum 6:4-Satzgewinn aus. Daniil Medvedev war sichtlich genervt von den vielen Freipunkten, zu denen Pospisil bei seinem Aufschlag kam, vergab in Satz zwei zuerst sechs Chancen aufs Break, nahm Pospisil dann aber doch den Aufschlag ab und servierte folglich zum 6:3-Satzausgleich aus.
Sonego überraschend im Viertelfinale
Im dritten Entscheidungssatz sollte Medvedev nun immer mehr die Kontrolle über das Match an sich reißen. Der Russe profitierte von zahlreichen Fehlern Pospisils in den Rallyes und ging auch im dritten Satz mit Break in Führung. Nun war die Gegenwehr des Kanadiers gebrochen, der Weltranglisten-Sechste schnappte sich ein weiteres Mal den Aufschlag Pospisils und machte wenig später den 4:6, 6:3 und 6:2-Erfolg perfekt. Medvedev trifft im Viertelfinale auf den Südafrikaner Kevin Anderson.
Zum Start in den Tag hatte sich außerdem der Lucky Loser Lorenzo Sonego mit einem knappen Erfolg über Hubert Hurkacz ein Viertelfinalticket gesichert. In der Night-Session treffen unterdessen Dominic Thiem und Cristian Garin (bei uns im Liveticker und live auf ServusTV) aufeinander, ehe Stefanos Tsitsipas und Grigor Dimitrov den Spieltag in der Wiener Stadthalle beschließen werden.
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