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Erste Bank Open: Andrey Rublev schlägt Lorenzo Sonego und holt ersten Wien-Titel

Andrey Rublev ist der Sieger der diesjährigen Erste Bank Open. Der Russe gab auch im Endspiel keinen Satz ab und besiegte Lorenzo Sonego mit 6:4 und 6:4. Es ist der bereits fünfte Saisontitel für den Russen. 

von Michael Rothschädl
zuletzt bearbeitet: 01.11.2020, 15:52 Uhr

Andrey Rublev hat bei den Erste Bank Open den Titel geholt
Andrey Rublev hat bei den Erste Bank Open den Titel geholt

Von Michael Rothschädl aus der Wiener Stadthalle

Andrey Rublev und Lorenzo Sonego waren also die letzten verbleibenden Spieler im so stark besetzten Teilnehmerfeld bei den Erste Bank Open 2020. Während der Russe aufgrund seiner starken Leistungen in den letzten Wochen nicht vollkommen überraschend im Wien-Endspiel stand, war der Umstand, dass er dort auf den Italiener Sonego treffen sollte, eine Sensation. 

Lorenzo Sonego war durch seine starken Leistungen und allem voran dem Sieg über Novak Djokovic zum Publikumsliebling in der Wiener Stadthalle avanciert, wurde zum Start in sein zweites Endspiel lautstark von den Rängen unterstützt. Dennoch war es aber der Favorit Rublev, der die ersten Akzente in diesem Endspiel setzen sollte. Der 23- Jährige profitierte beim Stand von 2:2 von zwei vermeidbaren Vorhandfehlern des Italieners und holte sich das Break.

Rublev holt Durchgang eins

Lange präsentierte sich der junge Russe bei eigenem Aufschlag makellos, als Rublev aber auf den Satzgewinn servierte, flatterten die Nerven ein wenig und Sonego kam etwas aus dem Nichts zu zwei Gelegenheiten aufs Rebreak. Auch in dieser Drucksituation blieb der Weltranglisten-Achte aber offensiv, konnte beide Chancen abwehren und kam nach exakt 36 Minuten mit einem starken Netzvorstoß zum Satzgewinn.

Rublev, der im gesamten Turnierverlauf noch keinen Satz verloren hatte, bewies auch in diesem Endspiel jene Tugenden, die ihn in den letzten Wochen nahezu unbesiegbar gemacht hatten. Der Russe konnte sich auf seinen starken Aufschlag jederzeit verlassen und diktierte das Spiel von der Grundlinie mit seiner wuchtigen Vorhand. Lorenzo Sonego hingegen konnte nicht vollends an die ausgezeichneten Leistungen der letzten Tage anknüpfen, machte im Endeffekt den ein oder anderen Fehler zu viel. 

Fünfter Saisontitel für Rublev, erster in Wien

Wie schon in Durchgang eins konnte Andrey Rublev im fünften Spiel des zweiten Satzes den Druck auf den Aufschläger Sonego erhöhen. Der Russe konnte einen Breakball aber nicht nutzen. Bei eigenem Aufschlag blieb der 23-Jährige, der im gesamten Turnierverlauf kein einziges Break hinnehmen musste, weiterhin souverän, ließ Sonego nicht einmal in die Nähe einer Breakchance. Beim Stand von 4:4 schaltete der Russe dann noch einmal einen Gang höher, holte sich mit starken Returns drei Breakbälle, von denen er den zweiten auch gleich zu nutzen wusste. Mit einem weiteren souveränen Aufschlagspiel kürte sich der Weltranglisten-Achte nach exakt einer Stunde und 18 Minuten zum ersten Mal zum Wien-Champion. 

"Großes Dank an die Veranstalter, die das Turnier super organisiert haben. Das bedeutet uns Spielern sehr viel", so der Russe in seiner Siegeransprache. "Natürlich danke ich auch all den Fans für ihre tolle Unterstützung über die gesamte Woche." Seine Großmutter wäre auch Österreicherin gewesen, weshalb es ein sehr spezielles Turnier für ihn gewesen sei. "Es ist ein sehr besonderer Titel für mich." 

Damit hat Andrey Rublev den bereits fünften Titel in der noch laufenden Saison gewonnen. Der Russe konnte überhaupt die letzten drei ATP-500-Turniere, bei denen er an den Start ging, für sich entscheiden und reist nun auch als Mitfavorit zum ATP-Masters-1000-Event von Paris-Bercy, wo er als Nummer fünf ins Rennen gehen wird. Außerdem hat sich der Weltranglisten-Achte nun offiziell für die ATP-Finals der besten acht Spieler der Saison qualifiziert. 

von Michael Rothschädl

Sonntag
01.11.2020, 15:30 Uhr
zuletzt bearbeitet: 01.11.2020, 15:52 Uhr