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Erste Bank Open: Daniil Medvedev - Der Schachspieler ist zurück in seinem Element

Daniil Medvedev wusste bei den Erste Bank Open in Wien bislang vollumfänglich zu überzeugen. Und die Konkurrenz mit seinem Spiel reihenweise zur Verzweiflung zu bringen.

von Nikolaus Fink
zuletzt bearbeitet: 28.10.2022, 22:45 Uhr

Daniil Medvedev präsentierte sich in Wien bislang in beeindruckender Form
© GEPA pictures
Daniil Medvedev präsentierte sich in Wien bislang in beeindruckender Form

von Nikolaus Fink aus der Wiener Stadthalle

Wer Daniil Medvedev dieser Tage bei den Erste Bank Open in Wien sieht, würde nicht glauben, dass der Weltranglistenvierte bis Samstag vergangener Woche keine Trainingseinheit in höchster Intensität absolvieren konnte. Denn das, was der Russe in der österreichischen Bundeshauptstadt bislang zeigte, erinnert stark an die US Open 2021, als Medvedev selbst von Novak Djokovic nicht einmal ansatzweise in Bedrängnis gebracht werden konnte und folgerichtig seinen ersten Grand-Slam-Titel einheimste.

Medvedev, das wird auch er selbst nicht müde zu betonen, hat seine Topform in Wien wiedergefunden. Schon in Astana hatte der 26-Jährige starke Leistungen gezeigt, dort im Halbfinale gegen Djokovic aber aufgrund von Adduktorenproblemen aufgegeben. "Ich bin gerade eine glückliche Person in meinem Leben und auch auf dem Platz. Das kann mir dabei helfen, gut zu spielen", erklärte Medvedev mit Blick auf die Geburt seines ersten Kindes.

Medvedev nicht im Flow

Bis dato blieb Medvedev 2022 hinter seinen hohen Ansprüchen zurück. Der Russe holte lediglich einen Titel (Los Cabos) und schien gegen die besten Spieler auch spielerisch kaum Lösungen zu finden. "Wenn ich auf die Turniere in diesem Jahr zurückschaue - natürlich waren da ein paar gute und ein paar etwas schwächere Matches dabei, das ist normal - war ich nie wirklich in diesem Flow", analysierte der Russe.

Erklärung dafür habe er keine, so Medvedev, allenfalls sei er aber sehr glücklich darüber, nun wieder sein volles Potential ausschöpfen zu können. "Denn dann weiß ich, dass ich die größten Turniere und Titel gegen die besten Spieler gewinnen kann", führte der US-Open-Sieger des Jahres 2021 aus.

Medvedev findet seinen Aufschlag

Augenscheinlich ist, wie gut Medvedev in Wien serviert. In den drei Matches gegen Nikoloz Basilashvili, Dominic Thiem und Jannik Sinner ließ er nur einen einzigen Breakball zu. "Ich habe mit meinem Trainer viel daran gearbeitet, meinen Aufschlag wiederherzustellen. Denn das ist eine meiner Waffen", meinte Medvedev.

Doch auch von der Grundlinie ist Medvedev derzeit kaum zu bezwingen, agiert er taktisch doch so klug wie kaum ein anderer Spieler. Nicht selten wird der Russe daher mit einem Schachspieler verglichen. "Ich mag es, Tennis als Schachspiel auf dem Platz zu betrachten", so Medvedev. Es ist dem 26-Jährigen dieser Tage anzusehen.

+++ Alle Matches live bei ServusTV und ServusTV On +++

Hier das Einzel-Tableau in Wien

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