Erste Bank Open: Grigor Dimitrov schlägt Stefanos Tsitsipas trotz Tiebreak-Geschenk
Grigor Dimitrov ist der letzte Viertelfinalist bei den Erste Bank Open. Der Bulgare setzte sich etwas überraschend gegen den Weltranglisten-Fünften Stefanos Tsitsipas durch.
von Michael Rothschädl
zuletzt bearbeitet:
29.10.2020, 22:31 Uhr
Von Michael Rothschädl aus der Wiener Stadthalle
Leichte Zweifel hatte Stefanos Tsitsipas im Anschluss an seinen hart erkämpften Sieg gegen den Deutschen Jan-Lennard Struff dann doch gesät. Der Grieche wollte zuerst eine Frage nach seinem Fitnesszustand nicht beantworten - und schob dann kurzerhand Grigor Dimitrov die Favoritenrolle für das anstehende Achtelfinalduell zu. Einem Mann, den er erst wenige Wochen zuvor klar besiegen konnte und der in der Weltrangliste erst einige Plätze hinter Tsitsipas zu finden ist.
Im ersten Durchgang war es wie schon gegen Struff recht schwierig, zu beurteilen, wie fit den Stefanos Tsitsipas denn wirklich ist, war das Match doch erneut geprägt von wuchtigen Aufschlägen, geprägt von meistens relativ kürzen Ballwechseln. Dementsprechend wenige Breakchancen gab es in Durchgang eins zu verzeichnen, ein Tiebreak musste die Entscheidung bringen. Und dieses wurde richtig kurios. Dimitrov ging schnell mit 5:0 in Führung, machte dann aber keinen Punkt mehr und lag wie aus dem Nichts mit 0:1 in Satzrückstand.
Dimitrov übernimmt Kontrolle
Der Bulgare besann sich zum Start des zweiten Durchgangs jenen Tugenden, die ihm die klare Führung im Tiebreak gebracht hatten. Dimitrov retournierte besser, setzte seinen starken Rückhand-Slice klug ein und schaltete immer wieder mit der Vorhand blitzschnell auf Angriff. Folgerichtig sollte sich der Weltranglisten-20. die erste Breakchance der Partie erspielen - und diese auch zu nutzen wissen. Bei eigenem Aufschlag blieb Dimitrov auch in der Folge makellos, mit 6:4 gelang dem Bulgaren der Satzausgleich.
Auch im dritten Durchgang hatte der 29-Jährige anfangs Oberwasser, sollte sich erneut das erste Break holen. Zwar hätte Stefanos Tsitsipas diesmal fast die postwendende Antwort parat gehabt, der Grieche vergab aber eine Breakchance und sollte bei 3:5 gegen den Matchverlust servieren müssen. In diesem Spiel zeigte Dimitrov noch einmal seine ganze Klasse, erhöhte den Druck und kam nach etwas mehr als zwei Stunden zum Matchgewinn.
In der Runde der letzten Acht trifft Dimitrov nun auf den Briten Dan Evans, der am Nachmittag Jurij Rodionov aus dem Turnier gekegelt hatte.