Erste Bank Open: Sinner schlägt Zverev - und holt zweiten Titel in Wien
Jannik Sinner hat das Endspiel der Erste Bank Open 2025 gegen Alexander Zverev in einem grandiosen Tennismatch mit 3:6, 6:3 und 7:5 gewonnen und damit nach 2023 seinen zweiten Titel in Wien geholt.
von Jens Huiber
zuletzt bearbeitet:
26.10.2025, 16:41 Uhr

Hier das Match zum Nachlesen im Liveticker.
Es kommt nicht oft vor, dass Jannik Sinner nicht zu wissen scheint, wie er einen Gegner knackt. Im Endspiel der Erste Bank Open 2025 in der Wiener Stadthalle gab es aber Phasen, in denen Alexander Zverev so stabil und aber auch schnell spielte, dass Sinner einfach nicht mehr weiter wusste. Und dann Schläge versuchte, die schon im gesamten Turnierverlauf in der Wiener Stadthalle 2025 keine Gewinngaranten waren. Hauptsächlich: Stopps.
Nun sieht ein 6:3 für Zverev im ersten Satz des Endspiels in Wien recht ungefährdet aus. Tatsächlich gelang es der deutschen Nummer eins aber im vierten Spiel, ein 40:0 bei Aufschlag Sinner mit fünf aufeinanderfolgenden Punkten noch in ein Break zum 3:1 zu drehen. Kommt auch nicht so oft vor. Ebenso selten lässt Jannik Sinner Chancen als Rückschläger so zahlreich aus wie an diesem Sonntagnachmittag in Wien. Aber auch hier gilt: In den entscheidenden Phasen war Zverev mit dem Aufschlag da, vor allem von der Einstandseite. Nach 46 Minuten war der erste Akt Geschichte.
Zverev wehrt Breakbälle ab, Sinner humpelt
Dabei wusste der Weltranglisten-Dritte vor seinem ersten Match ja noch gar nicht, ob er überhaupt fit genug ist, um in Wien ernsthaft ein Wort um den Titel mitzureden. Spoiler Alert: Er war es. Auch wenn der Auftakt gegen Jacob Fearnley arg wackelig geraten war.
Im zweiten Satz war es wieder Sinner, der gleich im ersten Servicegame von Zverev seine Chancen hatte. Und jetzt waren es auch zwei ordentliche Stoppbälle, die das 2:0 für den Turnierfavoriten begünstigten. Quintessenz nach Durchgang zwei: gleiche Spieldauer, dasselbe Ergebnis, nur andersrum.
Also auf in einen dritten Satz. Da wurde das fünfte Spiel aus Sicht von Alexander Zverev prekär. Mit einigen Fehlern handelte er sich bei eigenem Aufschlag ein 15:40 ein. Vor allem den zweiten Breakball wehrte Zverev nachgerade fantastisch ab. Jannik Sinner indes schien sich bei eben jenem Ballwechsel leicht verletzt zu haben. Zverev stellte auf 3:2, Sinner begann zwischen den Ballwechseln zu humpeln. Beim Aufschlag war allerdings keine Einschränkung zu beobachten - so servierte Sinner beim Ausgleich zum 5:5 drei Asse in Folge.
Wenige Augenblicke später legte Zverev bei Spielball einen Volley ins Netz, Sinner erarbeitete sich den nächsten Breakball. Und ein Rückhandball ins Aus brachte Jannik Sinner das 6:5. Nach 2:28 Stunden Spielzeit gab es drei Matchbälle für die Nummer zwei der Welt. Und gleich der erste saß.
