Fed Cup: Österreich schafft trotz Niederlage gegen Estland den Klassenerhalt

Österreich muss sich beim Fed Cup im letzten Gruppenspiel Estland mit 1:2 geschlagen geben. Die Österreicherinnen dürfen aber trotzdem über den Klassenerhalt jubeln, da Italien Griechenland im Parallelspiel mit 3:0 besiegte. 

von Michael Rothschädl
zuletzt bearbeitet: 08.02.2020, 10:09 Uhr

Die Österreicherinnen rund um Julia Grabher mussten sich beim Fed Cup Estland geschlagen geben.
Die Österreicherinnen rund um Julia Grabher mussten sich beim Fed Cup Estland geschlagen geben.

Alles möglich vor dem letzten Gruppenspiel für die österreichischen Damen beim Fed Cup. Nach der 0:3-Auftaktpleite gegen Italien konnten die Österreicherinnen ein umkämpftes Ländermatch mit Griechenland mit 2:1 für sich entscheiden. Zwischenzeitlich standen die Österreicherinnen hier schon mit dem Rücken zur Wand, als Julia Grabher in der zweiten Partie des Tages drei Matchbälle abwehren musste, um die Österreicherinnen noch im Turnier zu halten. Nun sollte mit Estland abermals eine schwierige Aufgabe warten, denn die Estinnen spielen nicht nur vor heimischem Publikum, sie haben mit Anett Kontaveit auch eine absolute Weltklassespielerin in ihren Reihen. 

Bei einem Sieg würden die Österreicherinnen die Gruppe wohl auf dem zweiten Rang beenden. Im Falle einer Niederlage sieht es schon wesentlich düsterer aus: Einzig eine 1:2-Niederlage gegen Estland bei einem gleichzeitigen 3:0-Sieg Italiens über Griechenland würde dann noch den rettenden dritten Gruppenrang bringen - sofern Österreicher dann das bessere Satzverhältnis als Griechenland aufweisen kann. Bei allen anderen Szenarien wäre Österreich Gruppenletzter und müsste am Samstag gegen den Abstieg in Gruppe II spielen. 

Nichts zu holen in den Einzelpartien 

Der Start in dieses Entscheidungsspiel verlief denkbar schlecht für die Österreicherinnen. Im ersten Einzel des Tages traf Melanie Klaffner auf Elena Malygina. Die Österreicherin startete zwar furios in dieses Einzel und lag schnell mit 5:2 in Front. Beim Stand von 5:4 konnte ihre Kontrahentin aber drei Satzbälle abwehren und Satz eins mit 7:6 (5) für sich entscheiden. Im zweiten Satz riss der Faden dann komplett bei Melanie Klaffner und Elena Malygina konnte mit 7:6 (5) und 6:2 auf 1:0 für die Heimmannschaft stellen. 

In der zweiten Begegnung des Tages konnte die Aufgabe für Julia Grabher schwerer kaum sein. Österreichs Nummer eins traf auf die Nummer 22 der Welt und frischgebackene Australian-Open-Viertelfinalistin, Anett Kontaveit. Die Estin bewies sich als eine Nummer zu groß und konnte das zweite Einzel des Tages mit 6:1 und 6:2 für sich entscheiden. 

Alles möglich vor dem Doppel 

Das Match war also entschieden, für die Österreicherinnen ging es im Doppel aber noch um einiges: Italien führte zu diesem Zeitpunkt bereits mit 2:0 gegen Griechenland, sollten Österreich und Italien also das Doppel für sich entscheiden, so würden die Österreicherinnen doch noch auf Gruppenrang drei rutschen und damit den Klassenerhalt schaffen. Die Italienerinnen konnten vorlegen, gewannen auch das Doppel gegen Griechenland und standen als souveräner Gruppensieger fest. 

Und auch für die Österreicherinnen sah es schon vor dem Start des Doppels recht gut aus, da die Estinnen auf eine Aufstellung ihrer Topspielerin Anett Kontaveit verzichteten. Melanie Klaffner und Sinja Kraus dankten es ihnen und entschieden das Doppel in drei Sätzen für sich. Zwar bekamen Melanie Klaffner und Sinja Kraus im zweiten Satz noch ein wenig Nervenflattern, mussten gleich zwei Rebreaks hinnehmen, im dritten Satz zogen sie aber schnell mit Doppelbreak davon und konnten mit 6:2, 4:6 und 6:0 obsiegen.

Was folgte, war eine konfuse Situation. Während die ITF Österreich auf dem letzten Gruppenplatz reihte, feierte der ÖTV in einer Aussendung den Klassenerhalt. Da Österreich, Griechenland und Estland jeweils ein Spiel gewinnen konnten, kam es zu einem Dreier-Rad. Hier zählt zu Beginn das Spielverhältnis, bei dem die Estinnen die Nase vorne haben und die Gruppe deswegen auf Rang zwei beenden. Österreich und Griechenland haben aber auch das idente Spielverhältnis, also zählt das direkte Duell. Und dieses hat Österreich gewonnen. Damit dürfen die Österreicherinnen über den Klassenerhalt und Rang drei in der Gruppe jubeln. 

Hier geht´s zur Endtabelle der Österreicherinnen. 

von Michael Rothschädl

Freitag
07.02.2020, 20:33 Uhr
zuletzt bearbeitet: 08.02.2020, 10:09 Uhr