Federer, Djokovic, Roddick setzen Meilensteine in Florida

Eigentlich sollten sich die Superstars der Tennisszene in diesen Tagen in Miami beim dortigen ATP-Masters-1000-Turnier tummeln. Stattdessen warten Novak Djokovic und Co. auf eine Fortsetzung der Saison, hoffentlich irgendwann im Sommer. Wir blicken zurück auf ein paar Meilensteine, die sich in Key Biscayne und seit letztem Jahr Miami zugetragen haben.

von Jens Huiber
zuletzt bearbeitet: 27.03.2020, 22:59 Uhr

Andy Roddick mit seiner letzten ATP-Masters-1000-Trophäe 2010 in Key Biiscayne
© Getty Images
Andy Roddick mit seiner letzten ATP-Masters-1000-Trophäe 2010 in Key Biiscayne

Key Biscayne - diese Spielstätte auf der Tennistour versprühte über viele Jahre ein ganz besonderes Flair. Bis die Anlage zu klein wurde. Und die Veranstalter des zweiten ATP-Masters-1000-Turnier des Jahres beschlossen, 2019 nach Miami ins dortige Hard Rock Stadium umzuziehen. Die nächste Ausgabe wird es erst im kommenden Jahr geben, wir gönnen uns also den Blick auf einige Meilensteine der Turniergeschichte bei den Männern.

2019 - Federer gewinnt Premiere in Miami

Im vergangenen Jahr durfte also Roger Federer nach dem Finalsieg gegen einen angeschlagenen John Isner als erster Spieler in Miami die Siegertrophäe hochhalten, wird, so der Schweizer seine Karriere nicht vorher beendet, also 2021 als Titelverteidiger anreisen. Vor Jahresfrist hatte Federer gerade das Endspiel in Indian Wells gegen Dominic Thiem verloren, mühte sich auch beim Drei-Satz-Erfolg gegen Radu Albot zum Auftakt redlich. Dann aber lief das Turnier für Federer wie am Schnürchen.  Auf dem Weg ins Finale geb Federer gegen Filip Krajinovic, Daniil Medvedev, Kevin Anderson und Denis Shapovalov keinen Satz mehr ab, holte sich seinen vierten Titel in Key Biscayne/Miami.

2015 - Djokovic schafft drittes Sunshine Double

Novak Djokovic setzte vor fünf Jahren einen Präzedenzfall: Als erster Spieler der ATP-Geschichte gewann der Serbe die Veranstaltungen in Indian Wells und Florida dreimal im selben Jahr. 2015 hatte er im Finale von Indian Wells Federer geschlagen, in Key Biscayne konnte Andy Murray am Ende nur seinem langjährigen Rivalen gratulieren. "Es wird irgendwann einen Generationswechsel geben", kündigte Djokovic nach diesem Triumph an. Nun: Das mag für die ATP-Masters-1000-Turniere gelten. Bei den Grand-Slams haben nach wie vor die Großen Drei die Hand ganz fest am Steuerrad.

2010 - Roddick gewinnt letztes Masters-Turnier

Viel bemerkenswerter als der Titel von Andy Roddick in Key Biscayne (sein zweiter nach 2004) war wohl die Serie, die danach folgte: es sollten nämlich 69 Turniere der ATP-Masters-1000-Serie folgen, bei den ausschließlich europäische Spieler den Sieg holten. Erst Jack Sock beendete im Herbst 2017 beim Turnier in Paris-Bercy diesen Lauf. Naturgemäß war Key Biscayne 2010 auch der letzte Masters-Erfolg von Roddick, der vor zehn Jahren Tomas Berdych im Endspiel bezwingen konnte.

2000 - Auch Sampras zum letzten Mal erfolgreich

Pete Sampras war der erste Spieler, der öffentlich kein Hehl daraus machte, dass ihm vor allem an zwei Dingen gelegen war: Den Erfolgen bei Grand-Slam-Turnieren (am Ende waren es 14, Rekord zur damaligen Zeit) und der Platz an der Spitze der ATP-Weltrangliste. Dazu musste der US-Amerikaner auch bei den Masters-Turnieren reüssieren. Und er tat dies im Jahr 2000 letztmals mit einem knappen Drei-Satz-Erfolg gegen Gustavo Kuerten. Danach gewann Sampras nur noch zwei Titel - die allerdings hatten enormes Gewicht: 2000 in Wimbledon und 2002 bei den US Open.

1997 - Muster gewinnt sein letztes ATP-Turnier überhaupt

Aus österreichischer Sicht sollte das Turnier 1997 im Nachhinein betrachtet besondere Bedeutung erlangen: In jenem Jahr ging schließlich die Erfolgsserie von Thomas Muster zu Ende. 44 Titel hatte der Steirer während seiner grandiosen Karriere angesammelt, mit dem Sieg im Endspiel von Key Biscayne 1997 gegen Sergi Bruguera wurde dieses Kapitel geschlossen.

von Jens Huiber

Samstag
28.03.2020, 17:30 Uhr
zuletzt bearbeitet: 27.03.2020, 22:59 Uhr