Wie sich Tennis-Eltern verhalten sollten

Das Leben als Tennisprofi ist hart. Ihre Eltern haben es aber auch oft nicht leicht. Lynette Federer gibt Tipps, wie man es richtig macht.

von tennisnet.com
zuletzt bearbeitet: 03.02.2014, 08:33 Uhr

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Es ist wichtig, dass das Kind Spaß am Spiel hat und nicht dazu gezwungen wird:„Ich glaube, dass sich ein Kind für Tennis entscheidet, weil es sich davon angezogen fühlt und es von dem Sport fasziniert ist. Und das kann durch die Eltern, Freunde oder die Familie passieren."

Disziplin ist ein Teil des Spiels:„Wenn ein Kind Tennis spielen will, dann bedeutet das, dass es zum Training gehen und Matches spielen muss und sich dort auch passend benehmen muss. Das ist nicht immer eine leichte Aufgabe, da Emotionen eine große Rolle spielen, die sowohl das Verhalten und das Ergebnis beeinflussen. Wenn sich das Kind nicht richtig verhält, würde ich nicht während des Trainings einschreiten, sondern danach mit dem Trainer darüber sprechen, warum sich das Kind während des Trainings oder des Matches nicht richtig verhält. Schlechtes Verhalten während des Trainings kann dadurch entstehen, dass dem Kind das Interesse fehlt, schlecht trainiert wird oder auch weil das Kind einen schlechten Tag in der Schule oder zu Hause hatte. Ich würde auch mit dem Kind über das schlechte Verhalten sprechen. Im Fall von Roger, wenn sein Verhalten während eines Matches schlecht war, habe ich ihm gesagt, dass er damit seinen Gegner dazu einlädt, ihn zu schlagen."

Die Eltern sollten sich der normalen Entwicklung anpassen und gegenüber ihren Kindern nie zu ambitioniert sein:„Die Entwicklung eines Kindes kann innerhalb derselben Altersgruppen sehr unterschiedlich sein. Aufgrund der Größe, der Reife und anderen Faktoren neigen einige Kinder dazu, sich zu Beginn ihrer Juniorenkarriere schneller zu entwickeln, werden später jedoch von denen überholt, die in einem jüngeren Alter noch schwächer waren. Ich glaube, dass Eltern nicht zu überambitioniert gegenüber ihrem Kind auftreten sollten. Unsere Rolle als Eltern eines Junioren oder einer Juniorin sollte sein, dass wir sichergehen, dass sie zum Training gehen (ohne dabei jedoch die ganze Zeit am Zaun daneben zu stehen), sie zu Matches begleiten, sie zu motivieren, sie, wenn es notwendig ist, zu ermutigen und - und das ist am wichtigsten - sicherzugehen, dass das Kind Spaß am Spiel hat und dass wir niemals in irgendeiner Art und Weise Druck ausüben."

Ein Kind kann im Alter von drei oder vier Jahren in einer spielerischen Art mit dem Tennis beginnen:„Roger hat im Alter von drei Jahren begonnen, weil mein Ehemann und ich die Wochenenden im Tennisclub verbracht haben und er eines Tages einfach den Schläger zur Hand nahm und mit Genuss gegen die Wand spielte. Zu Hause spielte er gegen den Schrank. Wann immer es ging, spielten wir mit ihm auf dem Platz. Er konnte stundenlang für sich selbst spielen. Später spielte er mit Freunden auf der Straße mit einem Mini-Tennis-Netz und Softbällen."

Es ist nicht leicht zu sagen, wie man dem Kind hilft, den richtigen Trainer zu finden:„Wir haben viel Glück, dass wir in der Schweiz ein sehr gutes System haben. Wenn ein Kind talentiert ist, wird es mit den anderen besten Kindern in der Altersgruppe ausgewählt und erhält sehr gute regionale Trainer. Wir hatten auch sehr viel Glück, dass wir sehr gute Trainer in unserem Club hatten."

Ich glaube, dass die Eltern einen sehr wichtigen Anteil am Erfolg des Kindes haben:„Ohne die Unterstützung und die Führung der Eltern ist es für einen Junior oder eine Juniorin schwierig, Erfolg zu haben."

Die schlimmsten Fehler, die man als Eltern machen kann: Das Kind dazu zwingen, zu spielen und sich zu viel einzumischen.(Quelle:The Tennis Space)

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