Frances Tiafoe positiv auf COVID-19 getestet

Erneuter COVID-19-Fall im Profitennis. Im Zuge des All-American Cup gab Frances Tiafoe bekannt, positiv auf das Coronavirus getestet worden zu sein. Der Amerikaner stand noch am Tag zuvor auf dem Platz. 

von Michael Rothschädl
zuletzt bearbeitet: 04.07.2020, 20:12 Uhr

Francis Tiafoe wurde positiv auf COVID-19 getestet
Francis Tiafoe wurde positiv auf COVID-19 getestet

Die USA sind eines der am stärksten von COVID-19 betroffenen Länder. Zuletzt stellte das Land mit über 50.000 Neuerkrankungen an einem Tag einen neuen Negativrekord seit des Ausbruchs des Coronavirus auf. Gleichzeitig sind die USA aber auch jenes Land, in dem die ATP-Tour wieder aufgenommen werden soll, nach dem ATP-500-Event in Washington stehen in New York City mit dem verlegten ATP-Masters-1000-Event von Cincinnati und den US Open gleich zwei Hochkaräter auf dem Programm. 

Eine Art Generalprobe für diese Events findet in diesen Tagen in Atlanta statt, wo die acht besten amerikanischen Tennisspieler beim All-American-Cup miteinander messen. Ein Event, das bereits im Vorfeld in der Kritik stand, von Noah Rubin etwa, der meinte: "Wenn man die Vor- und Nachteile abwägt, und wenn ich es schnell im Kopf durchgehe, geht es nicht auf. Was gewinnen wir, wenn wir dieses Risiko jetzt eingehen? Die Zahlen der COVID-19-Fälle gehen in die falsche Richtung. Georgie ist einer der Staaten in denen es einen Anstieg gibt. Es macht einfach keinen Sinn, wenn ich das alles zusammenzähle", so der Weltranglisten-225. 

Kritik, die insbesondere bei John Isner auf Unverständnis stieß, der mit einem äußerst kontroversen Tweet für Aufsehen sorgte. "Ihre Corona-Brüder könnt in eurem Keller bleiben, so lange ihr wollt. Ich entscheide mich dafür, mein Leben zu leben und den Sport, den ich liebe, auf sichere Art und Weise zu spielen/zu fördern", verlautbarte der Aufschlaghüne auf Twitter. 

Auch in Hinblick auf US Open kritisch

Nun zeigt sich, dass die Kritik von Rubin und Co aber durchaus ihre Berechtigung hatte, mit Francis Tiafoe musste einer der Spieler beim All-American Cup bekanntgeben, positiv auf COVID-19 getestet worden zu sein. "Leider habe ich am späten Freitag einen positiven COVID-19-Test gemacht und muss mich am Wochenende von der Sonderveranstaltung des All-American Team Cup in Atlanta zurückziehen", so der Weltranglisten-81. Eine Woche vor seiner Anreise nach Atlanta wäre der Amerikaner negativ getestet worden, nach dem nun positiven Ergebnis hätte sich Tiafoe bereits in Quarantäne begeben und werde sich Anfang nächster Woche erneut testen lassen. 

Die Veranstalter gaben bekannt, indes das gesamte Event-Gelände einer Sonderreinigung unterzogen zu haben, um die Gesundheit von Spielern und Fans gewährleisten zu können. Fans, ja, denn beim All-American-Cup wird vor Zuschauern gespielt, auch wenn es mit 450 Personen nur 30% der Kapazität des Stadions sind. Nichtsdestotrotz ist dies eine Entwicklung, die auch in Hinblick auf den geplanten Nordamerika-Swing zum Restart der Tour als durchaus negativ zu bewerten ist, die aktuellen Entwicklungen lassen eine sichere Abhaltung der Events wieder deutlich unwahrscheinlicher wirken. Und der Fall Francis Tiafoe zeigt: Trotz Sicherheitsmaßnahmen ist man dem COVID-19-Risiko nicht gefeit. 

von Michael Rothschädl

Sonntag
05.07.2020, 08:15 Uhr
zuletzt bearbeitet: 04.07.2020, 20:12 Uhr