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French Open 2020: Manipulation bei Damendoppelmatch?

Ein Erstrundenmatch im Damendoppel bei den French Open 2020 steht unter Manipulationsverdacht. Das berichtet die WELT.

von Florian Goosmann
zuletzt bearbeitet: 04.10.2020, 15:23 Uhr

Konkret gehe es um das Spiel zwischen der rumänischen Doppelpaarung Andreea Mitu/Patricia Maria Tig und dem US-amerikanisch-russichen Duo Madison Brengle/Yana Sizikova. Hier soll es im fünften Spiel des zweiten Satzes zu auffälligen Wetteinsätzen gekommen sein, angeblich gehe es um mehrere Hunderttausend Euro. Mehrere Wettanbieter hätten Alarm geschlagen./

Das fünfte Spiel des zweites Satzes wirkt aus dieser Hinsicht tatsächlich auffällig: Sizikova fabrizierte hierin zwei Doppelfehler - ein zweiter Aufschlag beim ersten Punkt landete tief im Netz -, bei einer Rückhand im folgenden Ballwechsel ging sie tief in die Hocke, kam nur zögerlich wieder in den Stand und erreichte den nächsten Ball nur noch mit Mühe, zum Rüberspielen reichte es nicht mehr. Ihr Aufschlagspiel verlor sie zu null.

Die 25-jährige Sizikova ist aktuell die Nummer 89 im Damendoppel, im Einzel steht sie auf Platz 652. Ob nur sie oder auch weitere Spielerinnen beteiligt sein sollen, ist offenbar nicht geklärt.

Die Tennis Integrity Unit (TIU), die sich mit Wettbetrug für die ITF beschäftigt, habe sich der WELT gegenüber nicht äußern wollen, heißt es in dem Bericht. Auch die Monitoringfirma Sportradar, der Wächter über den Wettmarkt, habe auf laufende Ermittlungen verwiesen und sich nicht geäußert.

Mitu und Tig gewannen das Spiel am Ende mit 7:6 (8), 6:4, sie stehen aktuell im Achtelfinale.

Tennis steht immer wieder im Blickpunkt in Sachen Sportwetten-Manipulation, vor allem im Bereich unterhalb der Weltspitze, wo die Preisgelder oft nicht die Ausgaben decken. Die Geschichte um den Italiener Marco Trungelliti, der 2015 zur Wettmanipulation angestiftet worden war, diese aber ablehnte und die Beteiligten aufdeckte, sorgte in den vergangenen Jahren für große Aufmerksamkeit. Trungelliti beklagte jedoch, allein gelassen worden zu sein und nach seiner Aussage unter einigen Kollegen als schwarzes Schaf zu gelten.

von Florian Goosmann

Sonntag
04.10.2020, 09:55 Uhr
zuletzt bearbeitet: 04.10.2020, 15:23 Uhr