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French Open 2020: Sensationelle Iga Swiatek gönnt Halep nur drei Spiele

Die erste richtig große Sensation bei den French Open 2020 ist perfekt: Die Polin Iga Swiatek lieferte am Sonntagmittag eine sensationelle Vorstellung ab und nahm Topfavoritin Simona Halep raus!

von Florian Goosmann
zuletzt bearbeitet: 04.10.2020, 13:24 Uhr

Iga Swiatek
Iga Swiatek

Was für eine Leistung von Iga Swiatek! Die 19-Jährige erwischte gegen Simona Halep, die Nummer 1 der Setzliste, einen Sahnetag - und siegte nach knapp einer Stunde mit 6:1, 6:2./

Dabei spielte Halep nicht schlecht, aber gegen die Wucht von Swiatek war kaum etwas zu machen: 30 Winner bei 20 Fehlern ohne Not brachte die Weltranglisten-54 auf den Platz, sie erspielte sich 14 Breakbälle. Und schien einzig der Gefahr ausgesetzt, ihre zwischenzeitlich zu geringe Ausbeute später zu bereuen, vor allem Mitte des zweiten Satzes. Vier Breaks schaffte Swiatek schließlich insgesamt. Zum Vergleich: Bei eigenem Aufschlag ließ sie gar nichts zu, Halep kam zu keiner Breakchance. Auch bei den Returnpunkten machte Swiatek 51 Prozent aller Punkte.

"Sie hat alles gezeigt, was sie kann. Ich glaube, hier ist ein neuer Stern aufgegangen", urteilte Barbara Rittner nach Matchende auf Eurosport. "Halep ist überrollt worden. Und das passiert ihr auf Sand eigentlich nie."

Swiatek in Paris bislang überragend

Auch Swiatek zeigte sich von sich selbst erstaunt.  Es hat sich angefühlt, als würde ich perfekt spielen. Ich war das gesamte Match über so fokussiert... ich bin selbst überrascht, dass ich das konnte ", sagte sie nach dem Spiel und musste ihre Freudentränen zurückhalten.

Swiatek hatte sich bereits im bisherigen Turnierverlauf in toller Form präsentiert und gegen Marketa Vondrousova, Su-Wei Hsieh und Comebackerin Genie Bouchard insgesamt nur 13 Spiele abgegeben. 

Iga Swiatek: Im Vorjahr gegen Halep glatt verloren

Bemerkenswert ist das Ergebnis auch deshalb, weil Halep und Swiatek auch im Vorjahr bei den French Open aufeinandergetroffen waren - und Halep damals mit 6:1, 6:0 gewonnen hatte. "Der größte Grund dafür war, dass ich wahnsinnig angespannt war", hatte Swiatek im Vorfeld der Neuauflage erklärt. Auch das Gefühl, erstmals auf dem Court Philippe-Chatrier zu spielen, habe sie nun hinter sich. "Ich hatte damals keine Erfahrung, jetzt schon. Ich weiß, dass es diesmal anders wird". Swiatek sollte recht behalten.

Sie trifft nun ebenso überraschend auf die Italienerin Martina Trevisan. Die Qualifikantin, Nummer 159 der Welt, schlug die an Position fünf gesetzte Kiki Bertens mit 6:4, 6:4. Trevisan war mit einer 1:16-Bilanz gegen Top-100-Spielerinnen nach Paris gereist, dort hat sie nun neben Bertens auch Camila Giorgi, Cori Gauff und Maria Sakkari besiegt. 

Swiatek und Trevisan stehen beide erstmals im Viertelfinale eines Grand-Slam-Turniers.

von Florian Goosmann

Sonntag
04.10.2020, 12:16 Uhr
zuletzt bearbeitet: 04.10.2020, 13:24 Uhr