French-Open-Finalist Mariano Puerta - „Vertraut niemandem“

2005 erreichte Mariano Puerta sensationell das Endspiel der French Open. Wenig Wochen später wurde der Argentinier wegen der Einnahme einer verbotenen Substanz gesperrt.

von tennisnet.com
zuletzt bearbeitet: 04.08.2020, 22:02 Uhr

Prominentere Gesellschaft hatte Mariano Puerta wohl nie: 2005 mit Rafael Nadal und Zinedine Zidane
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Prominentere Gesellschaft hatte Mariano Puerta wohl nie: 2005 mit Rafael Nadal und Zinedine Zidane

Mariano Puertas Run in Roland Garros 2005 begann mit einem mittellauten Paukenschlag: Der argentinische Linkshänder besiegte zum Auftakt den an Position 13 gesetzten Ivan Ljubicic, heute Coach von Roger Federer, in drei Sätzen. Danach folgten Erfolge gegen zwei Qualifikanten: Kristof Vliegen und einen jungen Schweizer, Stan Wawrinka nämlich.

Nach einem glatten Sieg gegen Landsmann José Ascasuso wartete auf Puerta im Viertelfinale mit Guillermo Canas gleich wieder ein Argentinier. Puerta musste über fünf Sätze gehen, ebenso wie in der Vorschlussrunde gegen Nikolay Davydenko. Im Endspiel gewann der Außenseiter dann gegen Rafael Nadal zwar Satz eins, musste sich aber schließlich in vier Durchgängen geschlagen geben.

Soweit die sportliche Erfolgsstory. Was danach folgte, war nicht mehr so erbaulich. Puerta wurde auf Etilefrin positiv getestet, als Wiederholungstäter (der bereits 2003 auffällig und mit einem neunmonatigen bann belegt worden war) von der ITF zunächst zu einer achtjährigen Sperre verurteilt.

Falsche Angaben beim CAS

Gegen diese Sanktion ging Puerta beim internationalen Sportgerichtshof, dem CAS, vor. Und bekam immerhin eine Reduktion auf zwei Jahre zustande. Mit der Begründung, er hätte aus einem Glas seiner Frau getrunken, in dem mit einem Medikament verunreinigtes Wasser gewesen sein soll. Diese Version hat Puerta nun in einem Interview mit der Zeitung La Nacion widerrufen.

Vielmehr habe er Nahrungsergänzungsmittel zu sich genommen, die sein Team auf illegale weise besorgt habe. Diese Pillen hätten Spuren von Etilefrin enthalten. Puerta: „Meine Anwälte meinten, es wäre keine gute Idee, die Wahrheit zu sagen.“

Mario Lecman, der ehemalige Fitnesscoach Puertas, erinnert sich da allerdings ganz anders: „Ich habe damit nichts zu tun. Ich habe ihm nichts gegeben. Das ist eine Lüge.“

Puertas unverantwortliches Handeln

Wie auch immer die tatsächliche Sachlage, Mariano Puerta zeigt sich 15 Jahre nach seinem größten sportlichen Erfolg geläutert. „Zur aktuellen Generation von Tennisspielern würde ich sagen: Macht ja nichts, was Euch in eine Position wie die meine bringen könnte. Wie kann man sicher sein? Seid extrem verantwortungsvoll, delegiert nicht, vertraut niemandem. Der Preis, den man für einen Fehler zahlen muss, ist sehr hoch. Ich habe unverantwortlich gehandelt.“

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Mittwoch
05.08.2020, 13:05 Uhr
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