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French Open: KI soll Spieler vor Hass-Kommentaren schützen - Djokovic am meisten betroffen

Mithilfe einer künstlichen Intelligenz wollen die French Open ihre Spielerinnen und Spieler vor negativen Kommentaren in den sozialen Medien schützen.

von Florian Goosmann
zuletzt bearbeitet: 25.05.2023, 19:30 Uhr

Novak Djokovic am Freitagabend in Rom
© Getty Images
Novak Djokovic

Dieses Tool soll allen Akteuren bereitstehen, heißt es von Turnierseite. Und eben jene Kommentare eliminieren, mit denen die Tennisprofis mittlerweile leben müssen. Meist kommen sie von frustrierten Online-Wettspielern, die ihr Geld auf die Gegenseite gesetzt hatten - was teilweise in übelste Beschimpfungen ausartet./

"Durch die Verbindung mit diesem neuen System werden sie vor allen Arten von Belästigungen (Diskriminierung, Beleidigungen, Spott, Drohungen usw.) geschützt und können und können sich in aller Sicherheit mit ihren Fans unterhalten und sich auf ihre Leistung auf dem Spielfeld konzentrieren", heißt es.

"Soziale Medien sind ein wichtiger Kanal für die Verbreitung von Hass und Feindseligkeit, alles unter dem Deckmantel der Anonymität", sagt Yann Guerin, Leiter des Bereichs Sport bei der entsprechenden Software Bodyguard.ai. "Wir müssen uns dieser traurigen Realität bewusst sein. Es führt kein Weg daran vorbei, denn der Preis des Nichtstuns ist zu hoch. Wir möchten dem französischen Tennisverband und den Organisatoren von Roland-Garros dafür danken, dass sie sich diesem gemeinsamen Kampf angeschlossen haben. Ziel ist es, die Spieler und ihre psychische Gesundheit direkt und indirekt zu schützen - denn auch ihr Umfeld kann diese Kommentare lesen - und Personen zu verbieten, die Hass und Aggressivität verbreiten wollen. Tennis ist eine der Sportarten, die am stärksten von diesem Fluch betroffen sind."

Zum Aktivieren des Systems müssen die Spieler einen QR-Code vor der Verbindung zu ihren Social-Media-Kanälen scannen.

"Das ist gut für das mentale Wohlbefinden der Spieler", so Turnierdirektorin Amelie Mauresmo. "Es macht den Kopf frei und hilft jedem, ein wenig mehr Freiheit auf dem Platz zu haben. Ich kann es kaum erwarten zu sehen, wie die Spielerinnen darauf reagieren.

Djokovic und Sabalenka erhalten die meisten negativen Reaktionen

Dieser Tage erst berichtete die Tenniswebsite tennis365 von einer Erhebung über die von Hass am meisten betroffenen Spieler und Spielerinnen.

Hiernach muss Novak Djokovic mit 15 Prozent negativer Nachrichten auf Twitter und 11 Prozent "wütender" Reaktionen auf Facebook das Meiste aushalten (bei Posts, die seinen Namen enthalten). Gefolgt von Stefanos Tsitsipas, Carlos Alcaraz, Daniil Medvedev, Casper Ruud und Cameron Norrie.

Bei den Damen betrifft das vor allem Aryna Sabalenka mit 15 Prozent negativem Feedback auf Twitter und 5 Prozent auf Facebook, hinter ihr rangieren Elena Rybakina, Caroline Garcia, Iga Swiatek, Coco Gauff und Jessica Pegula.

Zugrunde liege eine Untersuchung von Google Bard im Auftrag der Sportwebsite World Sports Network im Zeitraum Januar 2022 bis Mai 2023.

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von Florian Goosmann

Donnerstag
25.05.2023, 21:30 Uhr
zuletzt bearbeitet: 25.05.2023, 19:30 Uhr

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