König von Paris! Stan Wawrinka verdirbt Novak Djokovic den Karriere-Grand-Slam

Stan Wawrinka gewinnt das hochklassige French-Open-Finale gegen Novak Djokovic und feiert seinen zweiten Grand-Slam-Titel.

von tennisnet.com
zuletzt bearbeitet: 07.06.2015, 18:29 Uhr

Nachdem sein großer Traum vom persönlichen Grand Slam geplatzt war, saß Novak Djokovic gedankenverloren auf seinem Stuhl. Während der Schweizer Stan Wawrinka seinen zweiten Grand-Slam-Titel mit seiner Familie und seinem Trainerteam in der Spielerbox feierte, starte Djokovic einfach ins Leere. Auch im dritten Paris-Finale konnte sich der serbische Weltranglisten-Erste seinen großen Wunsch vom Triumph im Stade Roland Garros nicht erfüllen. Wawrinka war beim 4:6, 6:4, 6:3, 6:4 am Sonntag einfach zu stark und gewann zum zweiten Mal nach den Australian Open 2014 ein Grand-Slam-Turnier. Der 30-Jährige verwandelte nach 3:12 Stunden seinen zweiten Matchball.

Djokovic verpasste es durch die Niederlage, sich den Status als einer jener Spieler zu sichern, die alle vier Grand-Slam-Turniere gewonnen haben. In Melbourne, Wimbledon und New York hat er bereits triumphiert. Nur auf der roten Asche in der französischen Hauptstadt will es einfach nicht klappen. Bislang ist dies erst sieben Spielern gelungen, seit Einführung des Profitennis 1968 schafften es sogar erst drei:Andre Agassi(1999),Roger Federer(2009) undRafael Nadal(2010).

„Es war das Match meines Lebens“

Als die Zuschauer ihn bei der Siegerehrung trotz der bitteren Niederlage mit minutenlangem Applaus feierten, standen dem sonst immer so starken Serben sogar die Tränen in den Augen. „Es ist nicht einfach für mich, jetzt etwas zu sagen. Glückwunsch an Stan, er ist ein verdienter Champion.“ „Es war das Match meines Lebens“, sagte Wawrinka nach seinem Erfolg. „Gegen Novak ist es immer verdammt schwer. Er ist ein großartiger Champion. Es ist ein ganz besonderer Moment für mich“, sagte der Eidgenosse, der 1,8 Millionen Euro Preisgeld kassierte.

Djokovic-Coach Becker hatte schon vor dem Finale gewarnt, seinen Schützling als Favoriten zu sehen. „Stan ist seit seinem Erfolg in Melbourne beständig einer der besten Spieler der Welt und zwar auf jedem Belag“, hatte der dreimalige Wimbledon-Sieger gesagt. Becker hat in seiner aktiven Karriere ebenfalls nie in Paris gewinnen können. In ihrem sechsten Grand-Slam-Duell boten Djokovic und Wawrinka den rund 15.000 Zuschauern auf dem ausverkauften Court Philippe Chatrier von Beginn an Sandplatz-Tennis der Extraklasse.Schon im ersten Aufschlagsspiel schlugen beide die gelbe Filzkugel bei einem Ballwechsel 39 Mal über das Netz. Djokovic trumpfte im ersten Satz sehr selbstbewusst auf und holte sich nach 43 Minuten den ersten Durchgang.

Wawrinka wird immer besser

Im zweiten Abschnitt agierte Wawrinka endlich mutiger. Der Schweizer spielte nun druckvoller und brachte Djokovic damit immer wieder in Bedrängnis. Allerdings konnte er seine Chancen zunächst nicht nutzen. Erst beim Stand von 5:4 nutzte er seinen bis dato bereits sechsten Breakball und schaffte den Satzausgleich. Djokovic brachte sein erster Aufschlagverlust völlig aus der Fassung, der Serbe zertrümmerte seinen Schläger und kassierte eine Verwarnung. Das Momentum lag jetzt klar auf Seiten Wawrinkas. Zum 4:2 nahm Wawrinka Djokovic wieder den Aufschlag ab und gewann wenig später den dritten Durchgang. Der Schweizer spielte in dieser Phase auf allerhöchstem Niveau. Mit einer Rückhand am Netzpfosten vorbei ins Feld riss er auch die letzten Zuschauer vor Begeisterung von den Sitzen.

Doch zu Beginn des vierten Abschnitts leistete sich der Schweizer eine kleine Schwächephase, die Djokovic prompt ausnutzte. Der Serbe nahm seinem Kontrahenten den Aufschlag ab und war wieder zurück im Spiel. Wawrinka ließ sich an diesem Tag aber selbst davon nicht aus der Ruhe bringen. Zum 2:3 schaffte er das Rebreak und war fortan nicht mehr zu stoppen. Beim Stand von 4:4 wehrte er drei Breakchancen mit Tennis der Extraklasse ab. Zum 5:4 nahm er Djokovic wieder das Service ab. Wenig später machte er den zweiten großen Triumph seiner Karriere mit seinem besten Schlag, der einhändigen Rückhand die Linie entlang, perfekt und zählt damit nun endgültig zu den besten Spielern auf diesem Planeten.

Hier die Ergebnisse von den French Open:Einzel,Doppel,Einzel-Qualifikation.

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Sonntag
07.06.2015, 18:29 Uhr