"Für Petzschner kann es noch weit nach oben gehen"

Der deutsche Davis Cup Teamchef Patrik Kühnen am Rothenbaum. Spielerbeobachtung. Zwischen den Matches sprach er mit uns.

von tennisnet.com
zuletzt bearbeitet: 19.07.2010, 20:47 Uhr

Nur noch sieben Wochen sind es bis zum Davis-Cup-PlayOff Deutschland gegen Südafrika vom 17. bis 19. September in Stuttgart. Einer der aufmerksamsten Zuschauer am Hamburger Rothenbaum ist daher Deutschlands Teamchef Patrik Kühnen. Zwischen zwei Erstrundenbegegnungen verriet der 44-Jährige tennisnet.com, auf welche Spieler er besonders ein Auge geworfen hat.


Herr Kühnen, wie weit sind Sie in Ihrer Kaderplanung für den Davis Cup?

Noch sind es ja sieben Wochen bis zum Davis Cup. Das heißt, dass ich in vier bis fünf Wochen in die heiße Phase gehe und Entscheidungen treffe. Bis dahin nehme ich mir die Zeit und mache mir ein genaues Bild über die Form der Spieler.

Philipp Kohlschreiber hat bei Ihnen immer eine wichtige Rolle gespielt. Planen Sie mit ihm trotz seiner aktuellen Formkrise für September? Ähnlich vielleicht wie Joachim Löw an Miroslav Klose festgehalten hat?

"Kohli" ist ein Teamplayer, der immer für die Mannschaft da war und auch unter Druck gut gespielt hat. Ich hoffe, dass er sich durch einen guten Start am Rothenbaum das nötige Selbstvertrauen für den Davis Cup holt.

Wie ist der Stand bei Nicolas Kiefer?

Ich hatte lange keinen Kontakt mehr mit Nicolas Kiefer. Ich habe ihn seit Wimbledon zweimal versucht zu erreichen, er ging aber nicht ans Handy. Ne Mailbox hat er ja nicht, sonst hätt ich ihm drauf gesprochen. (lacht) Ich hab ihm dann die Tage mal eine E-Mail geschrieben, was so seine Pläne sind, da kam bisher noch nichts zurück. Von daher weiß ich auch noch nichts von seinen Plänen. Ich dachte ja, dass er vielleicht in Stuttgart wieder spielt. Aber wir werden in den kommenden Tagen bestimmt noch miteinander reden.

Welchen Deutschen trauen Sie hier am ehesten eine Überraschung zu?

Philipp Petzschner spielt die beste Saison seiner Karriere. Für ihn kann es in der derzeitigen Form ganz weit gehen. Tobi Kamke hat mit Eduardo Schwank einen schwierigen ersten Gegner. Bei Mischa Zverev hoffe ich, dass er bald die Kurve bekommt. Er braucht Selbstvertrauen und muss dafür in einem Turnier mal mehrere Matches hintereinander gewinnen.

Simon Greul war zuletzt im Viertelfinale in Stuttgart.

Ja, bei ihm hoffe ich, dass er an seine starken Leistungen zuletzt anknüpfen kann. Dort hat Simon wie schon in den letzten Jahren gut gespielt. Auch Florian Mayer ist zurzeit in guter Verfassung. Das hat er ja auch hier bei seinem heutigen Sieg gegen Pablo Cuevas gezeigt.

Mit Julian Reister und Tobias Kamke treten auch zwei Lokalmatadoren in Hamburg an, die in den letzten Wochen für Furore gesorgt haben. Kamke stand in Wimbledon in Runde drei, Reister gelang dies bei den French Open ...

Tobi Kamke und Julian Reister haben einen riesigen Sprung nach vorne gemacht. Die Erfolge von Wimbledon und Roland Garros haben beiden einen Schub gegeben. Für Tobias geht es mit Schwank wie gesagt gegen einen schweren Gegner. Und auf Julian Reisters innerdeutsches Duell gegen Daniels Brands schaue ich natürlich ganz objektiv und unparteiisch.

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