Generali Open 1992: Als Olympia Sampras und Courier nach Kitzbühel brachte

2024 stehen in Roland Garros auch für die Tennisprofis wieder Olympische Spiele an. Eine Woche nach den Generali Open. 1992 hat eine ähnliche Konstellation schon einmal zwei Superstars nach Kitzbühel gebracht.

von Jens Huiber
zuletzt bearbeitet: 24.03.2023, 09:33 Uhr

Pete Sampras ist 1992 nur wegen Olympia nach Kitzbühel gekommen
© GEPA Pictures
Pete Sampras ist 1992 nur wegen Olympia nach Kitzbühel gekommen

Die Bekanntgabe des ATP-Kalenders für das kommende Jahr hat bei den Verantwortlichen in Umag und Kitzbühel nicht direkt zu spontanen Jubelausbrüchen geführt. Geht es nämlich nach den Wünschen der ATP, dann sollten die Finalspiele schon am Freitag stattfinden - weil nämlich am Samstag in Roland Garros das olympische Tennisturnier beginnt. Hier sind noch weitere Gespräche notwendig, es wird sich eine Lösung finden lassen.

Mit Blick auf die nicht mehr ganz so junge Vergangenheit lässt sich in der Terminkonstellation, wie sie im Olympiajahr 2024 nun halt mal ist, doch auch Positives erkennen. Denn das herannahende Rinden um olympische Medaillen hat schon einmal dazu geführt, dass etwa in Kitzbühel zwei Männer an den Start gegangen sind, die ihre Sandplatzsaison unter normalen Umständen nach dem Finaltag der French Open beendet haben: Pete Sampras und Jim Courier.

Courier und Sampras mit schwierigen Auftaktpartien

1992 nämlich wurden die Olympischen Spiele in Barcelona ausgetragen. Und die beiden US-Amerikaner hielten es für die richtige Idee, sich für diese Aufgabe in Kitzbühel einzuspielen. Das wäre beinahe kolossal in die Hose gegangen: Denn Courier, in jenem Jahr bei den Generali Open an Nummer eins gesetzt, schied nach einem Freilos schon im ersten Match gegen Diego Perez aus.

Sampras wäre es fast genauso gegangen: Pistol Pete musste gegen German Lopez-Montoya in ein Tiebreak im dritten Satz. Und, wer dabei gewesen ist, wird sich erinnern können: Bei Matchball für den Spanier tröpfelte ein Ball von Sampras gerade noch so ins Feld. Das sollte allerdings auch das letzte Mal gewesen sein, dass der am Ende seiner Karriere 14-malige Major-Champion im Laufe des 92er-Turniers Probleme hatte. Mit Erfolgen über Tomas Carbonell, Marcelo Filippini und Gabriel Markus erreichte Sampras das Endspiel, in dem er sich rechtschaffen mühelos gegen Alberto Mancini durchsetzte. Übrigens noch im Best-of-Five-Format.

Muster, Skoff, Antonitsch im Tableau

Das Tableau anno 1992 war auch abseits der globalen Superstars Courier und Sampras außerordentlich gut besetzt: Mit Thomas Muster etwa, der an Position vier ins Rennen ging und erst im Halbfinale gegen Mancini verlor. Mit Horst Skoff und dem heutigen Turnierdirektor Alexander Antonitsch spielten auch die beiden anderen Österreicher, die in jenen Jahren die drei rot-weiß-roten Musketiere bildeten.

Sollten sich also im kommenden Jahr ein paar Spieler dazu entschließen, vor den Olympischen Spielen ein wenig an ihrer Sandplatzform zu feilen, dann bietet sich Kitzbühel 2024 an. Allerdings: Jim Courier und Pete Sampras hat es nicht vor dann 32 Jahren nicht zu olympischen Ehren verholfen. Courier unterlag im Achtelfinale dem späteren Olympiasieger Marc Rosset in drei Sätzen, Sampras in derselben Runde dem Russen Andrej Cherkassov in fünf Durchgängen.

von Jens Huiber

Freitag
24.03.2023, 19:05 Uhr
zuletzt bearbeitet: 24.03.2023, 09:33 Uhr