Generali Open Kitzbühel: Dominic Thiem - Der mit der Hose kämpft

Sportlich läuft es für Dominic Thiem bei den Generali Open in Kitzbühel bis jetzt nach Wunsch. Und auch mit kleinen modischen Unpässlichkeiten weiß die österreichische Nummer eins umzugehen.

von Jens Huiber
zuletzt bearbeitet: 02.08.2019, 08:06 Uhr

Dominic Thiem hat nur modisch ein Problem
© GEPA Pictures
Dominic Thiem hat nur modisch ein Problem

Von Jens Huiber aus Kitzbühel

Dass die Umstände, die Pete Sampras nach Kitzbühel bringen, besondere sein mussten, war schon 1992 allen Tennisfans klar. Dass auch gleich noch Kumpel Jim Courier mit angereist war, hatte einen schlichten, wiewohl aus US-amerikanischer Sicht wichtigen Grund: die olympischen Sommerspiele in Barcelona. Sampras und Courier wollten sich auf Sand vorbereiten, danach nach Gold greifen. Das ging kolossal schief, immerhin holte sich Pistol Pete in Kitzbühel den Titel, während Kumpel Jim dem Vernehmen nach seine Spielfreudigkeit im örtlichen Casino unter Beweis stellte.

Dominic Thiem eben dort anzutreffen müsste indes als größere Überraschung eingestuft werden. Und auch bei Olympia 2020 in Tokio wird der Österreicher fehlen, das Ziel heißt Paris 2024, Einspielen in Kitzbühel nicht ausgeschlossen. In Sachen Kitzbühel-Siege möchte Thiem allerdings schon in diesem Jahr mit Pete Sampras gleichziehen, die Voraussetzungen dafür sind nicht schlecht. Lorenzo Sonego und danach entweder Casper Ruud oder Albert Ramos-Vinolas könnten noch zu Partycrashern werden, die jeweils mindestens 5.600 Menschen, die für die beiden Finaltage Tickets bekommen haben, würden dies mit Missfallen zur Kenntnis nehmen.

Thiem nach Sieg gegen Andujar selbtskritisch

Der Lokal-, Turnier- und überhaupt Favorit war nach seinem Viertelfinal-Sieg gegen Pablo Andujar überaus selbstkritisch, Vorsicht ist die Mutter auch der Euphorie-Porzellankiste. Dass mindestens alle Beobachter auf den Tribünen den Eindruck hatten, Thiem würde Pablo Andujar früher oder später vom Platz drängen, mag mit der Einschätzung der einzig relevanten Person im Stadion nicht übereingestimmt haben. Am Ende stand aber ein sicherer 7:6 (4), 6:4-Erfolg.

Und die Tatsache, dass Dominic Thiem sich für jeden Aufschlag einzeln Bälle zuwerfen ließ, seiner Hose, mal wieder, nicht vertraute. Was uns ein bisschen zurück zu Pete Sampras bringt, der sin der Spätphase seiner Karriere ebenfalls darauf verzichtete, Bälle in seiner Arbeitshose zu verstauen, warum auch immer. Dominic Thiem hat in dieser Angelegenheit nun mindestens drei Beweggründe genannt: Bei den US Open musste Thiem dereinst gegen John Millman bei derart schwülen Bedingungen spielen, dass die Hose schwer durchnässt an den Oberschenkeln klebte. Neue Bälle, bitte.     

Sampras wehrt mit Glück Matchball ab

Im vergangenen Jahr bei den French Open beklagte Thiem eine modische Fehlkonstruktion, die Taschen seiner Hose seien schlichtweg zu klein, um darin einen Tennisball unterzubringen. In Kitzbühel nun, Variante drei, gäben die Taschen den Bällen viel Beinfreiheit. Und zwar so viel, dass sie unter dem Hosenrand das Licht der Tenniswelt erblicken. Was Dominic Thiem als optisch eher bescheiden einschätzt.

Wohl dem, der solche Probleme nicht nur hat, sondern auch pragmatisch zu lösen weiß. Mit dem Problem Lorenzo Sonego hat sich Thiem auf dem Tenniscourt noch nicht auseinandersetzen müssen, der Italiener hat sich bis dato als Houdini erwiesen, in den Runden eins und zwei insgesamt neun Matchbälle abgewehrt. So weit wollte Pete Sampras 1992 nicht gehen: Nachdem auch er in seinem Auftaktmatch einer Niederlage knapp von der Schippe sprang (der zurecht vergessene Spanier German Lopez hatte im Tiebreak des dritten Satzes einen Matchball gegen Sampras - das Netzband half dem Favoriten), zog er den Rest des Turniers souverän durch.

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von Jens Huiber

Freitag
02.08.2019, 10:45 Uhr
zuletzt bearbeitet: 02.08.2019, 08:06 Uhr

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