Generali Race to Kitzbühel: Der etwas andere Weg

Wenn am kommenden Pfingstwochenende hoch über der oberösterreichischen Landeshauptstadt beim ASKÖ Auhof Linz das letzte der drei Generali Race to Kitzbühel Qualifikationsturniere der Region Mitte über die Bühne gegangen sein wird, dann werden wir bereits die ersten Fixstarter für das mit großer Spannung und Vorfreude erwartete Finalturnier in Kitzbühel und zugleich die ersten Aspiranten auf den Hauptpreis in Form eines Cupra Born kennen.

von Claus Lippert
zuletzt bearbeitet: 30.05.2022, 08:48 Uhr

Ali Sharif hat das Zeug zur Kultfigur
© privat/Claus Lippert
Ali Sharif hat das Zeug zur Kultfigur

Zuvor gab es aber am zurückliegenden Wochenende in der Obersteiermark das zweite Quali-Event, das mit der prächtigen und 15 Courts umfassenden Tennisanlage beim ESV Bruck an der Mur einen idealen Austragungsort und mit dem über 400 Mitglieder starken Verein einen perfekten Gastgeber hatte. Sportlich stand das steirische Generali Race to Kitzbühel Qualiturnier ganz im Zeichen eines "libyschen Wieners".

Turnier mit drei Jahreszeiten

Das Generali Race to Kitzbühel Quali-Turnier beim ESV Bruck an der Mur mit knapp 60 Teilnehmer(innen) aus vier Bundesländern gestaltete sich rückblickend als wettertechnischer Mix mehrerer Jahreszeiten. Während die Hobbyspieler am Eröffnungstag bei fast hochsommerlichen 30 Grad und Sonnenschein ins Schwitzen kamen, stand am sonntägigen Schlusstag das große "Frösteln" auf dem Programm. Nur gut, dass die Tennisanlage im Freizeitzentrum Murinsel gelegen, über eine herrliche Tennishalle verfügt, und man so dem obersteirischen "Wintereinbruch" mit Regen und frostigen 10 Grad entgehen konnte. Damit war sicher gestellt, dass alle sechs ITN-Bewerbe planmäßig abgeschlossen, und die Gewinner wie immer mit türkis schimmerndem Kristall ausgezeichnet werden konnten. Im Mittelpunkt des Geschehens stand dabei wie eingangs erwähnt ein Mann aus Nordafrika, der sich immer mehr zur exotischen Kultfigur des Generali Race to Kitzbühel entwickelt.

Sonne, Regen, Wind - das Generali Race mach niemals Pause
© privat/Claus Lippert
Sonne, Regen, Wind - das Generali Race mach niemals Pause

"Lybischer Wiener" als neue Kultfigur

Die Rede ist natürlich von Ali Sharif. Der Mann mit der extravaganten Frisur und dem gewissen Flair & Zauber der großen, weiten und fremden Welt, begeisterte am Wochenende in Bruck mit einem sensationellen Kraftakt und einer am Ende auch mit dem Titelgewinn im ITN 7,0 Bewerb belohnten Vorstellung. Der 42jährige vom Wiener Tennisclub Terra Rossa, avancierte in den "Brucker Tennistagen" zum bärenstarken Marathonmann, der sich mit acht Matches und sechs Siegen binnen drei Tagen einen Titel und einen zweiten Platz sichern konnte. Vorallem sein Erfolg im 7,0er-Turnier verdient allerhöchsten Respekt. Der Sympathikus aus Libyen feierte in sechs Matches herausragende fünf Siege, und musste sich in der umfangreichen Gruppenphase nur Lokalmatador Valentin Feiel mit 10:12 im Matchtiebreak geschlagen geben. Das Sharif am Ende 10 wichtige Punkte im Race to Kitzbühel einstreifen konnte, lag auch daran, dass sich sein Bezwinger gegen Elena Minichberger und Manuel Berger gleich zwei Ausrutscher leistete.

Bringt diese Vorhand Ali Sharif nach Kitzbühel?
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Bringt diese Vorhand Ali Sharif nach Kitzbühel?

Nach seinem Halbfinale beim Qualiturnier im Kärntner Annenheim übernahm Sharif mit seinem Titelgewinn in Bruck auch die Führung im Race to Kitzbühel, und kann wohl schon die Hotelangebote der Gamsstadt für Ende Juli gustieren. Sharif steht aber nicht nur mit einem Bein im Finalturnier am Fuße des Hahnenkamms, sondern er zeigt auch sehr gut den etwas anderen Weg auf, den man als Hobbyspieler aus der Bundeshauptstadt beschreiten kann. Sharif geht der brutalen Punktejagd im Osten Österreichs mit sechs Qualiturnieren und der riesigen Meute an motivierten und erfolgshungrigen Tennis-Cracks aus dem Weg, und sammelt derweil auf seiner persönlichen Österreich-Tour durch die Bundesländer seine Punkte. Ein etwas anderer Weg also, der zudem von Erfolg gekrönt scheint.

Turniersieger aus drei verschiedenen Bundesländern

Die angereisten Bundeshauptstädter entführten am vergangenen Wochenende allerdings auch noch einen zweiten Titel aus der Obersteiermark. Turnierleiter Thomas Janzso vom Ober St. Veiter Tennisclub sprang für einen verletzten Spieler kurzfristig ein, und auch gleich aufs oberste Siegertreppchen. Im 5er-ITN-Bewerb ging der Titel an Lokalmatador Walter Pretterhofer, die großen Gewinner des Wochenendes in dieser Kategorie waren aber wohl auch Ali Sharif und der Oberösterreicher Michael Gruber, die sich im Race nach zwei Quali-Turnieren der Region Mitte im Vorderfeld festgesetzt haben. Zum großen Gewinner im ITN-Bewerb 6,0 avancierte derweil Adi Theussl. Der 33jährige vom SG SSV Breitenau blieb im gesamten Verlauf des Turniers ohne Satzverlust, und im Finale gegen Michael Gruber vom oberösterreichen Verein SPG Pichling mit 6:4, 7:6 erfolgreich.

Wen werden wir in Kitzbühel wiedersehen?
© privat/Claus Lippert
Wen werden wir in Kitzbühel wiedersehen?

Ein Titel in der Obersteiermark fiel auch für das Burgenland ab, und für diesen zeichnete in der ITN 8,0 Kategorie der 15jährige Mathias Kristoferitsch verantwortlich. Der junge Mann vom TC Neustift hatte in einer hochdramatischen und faszinierend ausgeglichenen Gruppenphase nur dank des Satzverhältnisses die Nase vorne, und blieb vor den beiden Steirern Manuel Gumpold und Jonas Dormhofer siegreich. Die finale Chance sich in der Region Mitte die Qualifikation zum Generali Race to Kitzbühel zu sichern, gibt es für alle Hobbyspieler bereits am kommenden Wochenende mit dem traditionellen und stets als echtes Highlight über die Bühne gehenden Turniers in Linz, wo sich Georg Hellmonseder hoch droben auf der "Alm" beim ASKÖ Auhof Linz auf Dein Kommen freut.

von Claus Lippert

Montag
30.05.2022, 10:45 Uhr
zuletzt bearbeitet: 30.05.2022, 08:48 Uhr