Generali Race to Kitzbühel: Ein 19jähriger holt Linz-Double auf der Alm

Traditionell zum verlängerten Pfingst-Wochenende gastiert der Generali Race to Kitzbühel Zirkus in der oberösterreichischen Landeshauptstadt Linz. 2024 bei bestem Wetter und mit einem Überflieger, der sich mit dem wohl erfolgreichsten Turnier-Wochenende seiner Karriere gleich doppelt für eine Teilnahme am großen Finalturnier in Kitzbühel empfehlen und absichern wollte. 

von Claus Lippert
zuletzt bearbeitet: 22.05.2024, 10:22 Uhr

© Claus Lippert

96 Spieler aus 5 Bundesländern pilgerten "auf die Alm"

Hoch droben über der Stahlstadt, "auf der Alm" beim ASKÖ Linz Auhof nützen die oberösterreichischen Tennisspieler alljährlich über das Pfingst-Wochenende die einzige Meisterschaftspause die der OÖTV im Frühjahr immer anbietet, um sich mit ganz wichtigen Punkten in der Region Mitte des Generali Race to Kitzbühel einzudecken. Nach vier sonnigen und spannenden Turniertagen ist wie immer in Linz der Blick auf die Siegerlisten ein hoch interessannter, zumal man ja in ganz Österreich weiß, welches Potential die oberösterreichischen Hobbytennis-Asse mitbringen, wenn es im Sommer in der Gamsstadt um ein Match vor 6000 Zuschauern und einen Weltklasse-Siegespreis wie heuer um satte 10.000 Euro geht. Doch nicht nur heimische Spieler darunter der ehemalige Generali Race to Kitzbühel Sieger Klaus Hauser waren heuer auf die "Alm" gepilgert. Insgesamt durfte Turnierleiter-Debütant David Bruckner für 96 Nennungen aus fünf verschiedenen Bundesländern die Turnierorganisation übernehmen, und er tat dies am Rande erwähnt mit reichlich Umsicht und Klasse.

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Florian Palmetshofer - locker und ohne Druck zum Linz-Double

Der große Star des Wochenendes war aber ein 19jähriger Linzer. Florian Palmetshofer vom ASKÖ Froschberg schleppte am Ende gleich zwei der türkis schimmernden Kristall-Trophäen nach Hause, und das nach einem wahren Kraftakt mit acht Matches in vier Tagen. Der Lokalmatador brillierte im ITN 6,0 Bewerb mit seinem ohne Satzverlust errungenen Titelgewinn, und lieferte als Draufgabe sein persönliches Generali Race to Kitzbühel Double im ITN 5,0 Bewerb noch hinterher. Im Endspiel dort verhinderte er mit einem glasklaren 6:3, 6:1 Finalerfolg über Generali Race to Kitzbühel Rekordsieger Ali Sharif den 7. Titel des kultigen Nordafrikaners. Dabei war der in Wien studierende gebürtige Linzer gar nicht mit dem Ziel auf die Alm gekommen, sich zwingend für das Generali Race to Kitzbühel Finalturnier zu qualifizieren.

"Eigentlich wollte ich nur ein paar Matches sammeln.  Es ist aber von Anfang an gut für mich gelaufen. Am Ende stehe ich mit zwei Titeln da. Das ist unglaublich, damit hätte ich nie gerechnet", so der 19jährige, der aber freilich im Falle einer Qualifikation sehr wohl die Reise nach Kitzbühel antreten wird. Als Student kann man ja 10.000 Euro gut gebrauchen. Und mit der Tradtion oberösterreichischer Turniersieger in Kitzbühel, wer weiß? "Es war in jedem Fall ein Super-Wochenende", bilanzierte Palmetshofer.

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Samuel Durstberger - Linzer Kronprinz mit 2 Endspielteilnahmen

Und ein Super-Wochenende war es auch für Samuel Durstberger vom UTC Oberneukirchen. Der 15jährige war sowas wie der Kronprinz der Veranstaltung beim ASKÖ Auhof, stand in zwei Endspielen, wobei speziell die Finalniederlage gegen den Paschinger Lukas Nagelstrasse im ITN 7,0 Bewerb mit einem 5:10 im allesentscheidenden Match-Tiebreak schmerzte. Trösten konnte sich Durstberger freilich mit zwei Kartons gelben Filzes. Tennisbälle sind ja bekanntlich eine heiße Ware unter den Filzkugelartisten. Übrigens geschenkt bekam er die beiden Kartons mit Tennisbällen nicht. Die musste er sich im Tiebreak-Shootout mit Handicap-Modus erspielen. Der 15jährige wüßte also schon, wie man das beim Finalturnier in Kitzbühel anstellen muss. Im ITN 8,0 Bewerb hätte es um ein "Frauen"Haar einen Heimsieg gegeben. Sofia Groza hielt am Pfingst-Wochenende die Fahne der Tennisdamen hoch, und schrammte im Endspiel gegen den erst 11jährigen Ben Fischer vom TC Kirchdorf nur hauchdünn mit 3:10 im Matchtiebreak am "Titel dahoam" vorbei.

Zwei Kristall-Trophäen waren am Nachmittag des Pfingst-Montags übrigens auf der Westautobahn Richtung Osten unterweg. In der Königsklasse des ITN 3,0 Bewerbs schlug Manuel Steindl aus Weitra mit vier Siegen ohne Satzverlust zu, und krallte sich mit einem 6:2, 6:4 Finalerfolg über Christoph Huemer die 10 Siegpunkte für das Race. Im ITN 4,0 Bewerb jubelte schließlich noch Julian Redl. Der Niederösterreicher musste im Viertelfinale gegen Sebastian Altmann einen Match-Tiebreak überstehen, ehe er im Endspiel gegen Maximilian Nowak den heiß ersehnten Titel klar machte. Das wars aus Linz, weiter geht es von 7. bis 9. Juni mit der Generali Race to Kitzbühel Ausgabe in der Südstadt!

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von Claus Lippert

Mittwoch
22.05.2024, 10:20 Uhr
zuletzt bearbeitet: 22.05.2024, 10:22 Uhr