Generali Race to Kitzbühel: Matthias Mayer schlägt auf - wenn ein Olympiasieger ins Rennen einsteigt ...

Mit Matthias Mayer ist ein dreimaliger Goldmedaillengewinner bei Olympischen Spielen in das Generali Race to Kitzbühel eingestiegen. Mit einer erstaunlichen Technik.

von Claus Lippert
zuletzt bearbeitet: 02.05.2023, 16:30 Uhr

Olympiasieger Matthias Mayer mit Alex Antonitsch
© privat/tennisnet
Olympiasieger Matthias Mayer mit Alex Antonitsch

Mit wem auch immer man am Tag nach dem verlängerten Wochenende auch über die Generali Race to Kitzbühel-Ausgabe in Kärntner Annenheim sprach: Begeisterung und großes Lob blieben als Resümee für das dritte Turnier der Anfang August beim ATP 250 Turnier in Kitzbühel endenden Turnierserie, bei der am 5. August ein Hobbyspieler und der Gewinner des Tiebreak-Shootouts mit satten 10.000,-- Euro am Centercourt der Generali Open ins Rampenlicht des österreichischen Tennissports treten wird.

Das Generali Race to Kitzbühel hat die Sonne nach Annenheim gebracht

70 motivierte und auch "prominente" Hobbytennisspieler strömten am vergangenen Wochenende an das Nordufer des Ossiacher Sees, um im herrlich gelegenen Tennisclub Annenheim den Auftakt der Region Mitte im heurigen Generali Race to Kitzbühel zu bestreiten, und sich nebst einer türkis schimmernden Kristall-Trophäe auch wichtige Punkte im Kampf um einen finalen Startplatz in der Gamsstadt zu sichern. Der TC Panaceo Annenheim hatte sich herausgeputzt für ein dreitägiges Tennisfest, das mit dem Antreten des dreifachen Ski-Olympiasiegers Matthias Mayer quasi noch veredelt wurde. "Genauso habe ich mir das vorgestellt, als ich mich von Wien aus auf den Weg nach Kärnten gemacht habe. Die Atmosphäre ist eine spezielle und erzeugt Urlaubsfeeling", zeigte sich Constantin Messinger, der aus der Bundeshauptstadt angereiste Sieger des ITN 8er-Bewerbs happy.

Kitzbühel ist das große Ziel!
© privat/tennisnet
Kitzbühel ist das große Ziel!

Genauso happy wie auch Hausherr und Turnierdirektor Andi Antonitsch das zurückliegende Tennis-Weekend auf seiner Anlage bilanzierte. "Ich bin sehr glücklich mit dem Verlauf der Veranstaltung. Es war eine tolle Geschichte. Wir hatten doch recht viele Teilnehmer am Start, und dazu eine eher ungüngstige Wetterprognose. Vor dem Turnier hatten wir schlechtes Wetter, und auch heute am Tag danach regnet es wieder. Man kann also sagen, das Generali Race to Kitzbühel hat die Sonne nach Annenheim gebracht", schmunzelte der umsichtige Turnierleiter des Region-Mitte-Auftakts im Generali Race to Kitzbühel, der auch einen echten Superstar und Stargast bei seinen Filzkugel-Festspielen am Ossiacher See begrüßen durfte.

Elias Forchers Vorliebe für das Generali Race Turnier in Annenheim und Marco Gatterer sorgt für umjubelten Heimsieg

Mit dem dreifachen Abfahrts- und Super-G-Olympiasieger Matthias Mayer hatte das Turnier am Lindenhofweg aber nicht nur einen prominenten österreichischen Sport-Superstar als Aushängeschild, sondern auch sportlich in den sechs ausgetragenen ITN-Kategorien durchaus ansehnliches Niveau zu bieten. Im stärksten ITN-Bewerb unterstrich Elias Forcher aus Lienz seine Vorliebe für das Generali-Race-Quali-Turnier in Annenheim, und krallte sich nach seinem Vorjahreserfolg im ITN 4,0 Bewerb diesmal das Kristall im 3er-Draw, nachdem der 15jährige seine Gegner ohne Satzverlust und mit nur dreizehn überlassenen Games doch recht deutlich hinter sich ließ. Für die Nachfolge von Vorjahressieger Elias Forcher im ITN 4,0-Bewerb, bewarben sich an diesem letzten April-Wochenende mit Marco Gatterer und Lorenz Weber zwei Lokalmatadore vom TC Panaceo Annenheim, die sich den Titel in einem spannenden Endspiel ausmachten. Am Ende behielt Routinier Gatterer über Youngster Weber mit 6:3, 4:6, 10:7 die Oberhand, und zumindest einen der sechs ausgespielten Titel daheim in Annenheimer Tennisgefilden.

Ein Faible für das schmucke Tennisturnier am Ossiacher See und türkises Kristall scheint auch Thomas Günther zu haben. Der 17jährige war schon letztes Jahr am Lindenhofweg höchst erfolgreich unterwegs, und als Gewinner des 7er-Bewerbs hervorgegangen. 52 Wochen später wiederholte der junge Mann sein Husarenstück aus 2022, diesmal freilich im ITN 6,0-Raster und mit ähnlicher Dominanz wie bei seinem letztjährigen Premieren-Erfolg. Nachdem der Youngster im Achtelfinale mit Lucas Mayer den Bruder von Olympiasieger Matthias Mayer ausgeschaltet hatte, und im Semifinale bei 5:1 von der Aufgabe des an Nr. 2 gesetzten 12jährigen Lokalmatadors Elias Krappinger profitierte, hatte Günther im Endspiel einen beinharten Kampf hinter sich zu bringen, ehe der routinierte Serbe Mladen Tesic vom TV Velden mit 6:4, 0:6, 10:8 in die Knie gezwungen war. Damit ist Thomas Günther beim Generali Race to Kitzbübel in Annenheim bereits seit 9 Matches ungeschlagen.

Dreifacher Ski-Olympiasieger begeistert mit eigener Technik

Die Augen aller Spieler und Zuschauer auf der Tennisanlage in Annenheim waren aber natürlich auf Ski-Ass Matthias Mayer gerichtet, der als begeisterter Tennisspieler ein Mal pro Woche bei Andi Antonitsch in Annenheim zum Schläger greift, und damit auch sowas wie Heimvorteil an diesem Wochenende genoss. Und beinahe hätte der "Mothl" diesen Heimvorteil auch genützt. Statt Mausefalle-Mut, Steilhang-Schneid, und Hausbergkanten-Akrobatik, brillierte der 32jährige Sieger von elf Weltcuprennen auf der roten Asche von Annenheim mit starken Leistungen, dem Einzug ins Viertelfinale und einer kuriosen Technik. Nachdem er mit der rechten Hand serviert, geht es in den Ballwechseln dann mit "links" weiter. "Sowas habe ich noch nie gesehen', zeigte sich der vor Ort befindliche Servus-TV-Experte und Generali Open Turnierdirektor Alexander Antonitsch von Mayers Technik begeistert.

"Und der Mothl hat auch noch eine seriöse Chance, sich für das Finalturnier beim Generali Race to Kitzbühel zu qualifizieren", so Antonitsch. Mayers erste vier Punkte im Race holte sich der rot-weiß-rote Ski-Superstar mit Zweisatz-Erfolgen über Harun Habibovic und dem Klagenfurter Martin Preishuber, ehe im Viertelfinale mit dem an Nummer 1 gesetzten Nikolas Velikogne ausgerechnet ein Freund und ehemaliger Teamkollege Mayers zum Stolperstein wurde. Mit 10:12 im Match-Tiebreak endete Mayers erstes Generali-Race to Kitzbühel-Abenteuer, das hoffentlich nicht sein letztes gewesen sein wird.

Christopher macht totalen Familien-Triumph der Günthers perfekt

Aus einem stark besetzten 7,0er-Raster heraus, komplettierte Christopher Günther mit einem herausragend gespielten Turnier den totalen Familien-Triumph der "Günthers" am Ossiacher See. Der 21jährige Bruder von 6,0-Champ Thomas Günther hatte lediglich im Viertelfinale gegen die Nr. 2 der Setzliste Michael Koffu vom TC Wernberg seine liebe Mühe und mit 10:8 im Match-Tiebreak auch das Quentchen Glück auf seiner Seite, das man am Weg zu einem Titelgewinn braucht. Danach sorgte er mit zwei souveränen Erfolgen - darunter seinem 6:4, 6:0 Finalsieg über Marcel Emler - für klare Verhältnisse und den fünften Kärntner Turniersieg an diesem Wochenende, nachdem auch Bernhard Kramer vom Ferlacher Turnverein im ITN 5,0-Bewerb die Kärntner Fahnen hoch hielt. Übrigens: Den Jahresbedarf an Tennisbällen nach gewonnenem Tiebreak-Shootout sicherte sich Mladen Tesic vom TV Velden.

Auch die Jugend hat Alex Antonitsch in Annenheim begeistert
© privat/tennisnet
Auch die Jugend hat Alex Antonitsch in Annenheim begeistert

Messinger entführt einen Titel nach Wien, und das positive Resümee von Turnierleiter Andi Antonitsch

Dieses Tiebreak-Shootout verpasste leider Constantin Messinger, der zu dieser Zeit schon im Zug Richtung Bundeshauptstadt saß, auf der Heimreise aber nochmals in Erinnerungen an ein höchst gelungenes und erfolgreiches Turnier schwelgen konnte. Der 18jährige "Weaner" schnappte der Kärntner Konkurrenz den Titel im 8er-Bewerb weg, und das noch dazu ohne Satzverlust. Mit dem 6:4, 6:2 Finalerfolg über den Wolfsberger Raphael Piskernik sicherte sich Messinger am Ende auch 10 Punkte im Race, die dem Wiener viel Druck für seine kommenden Aufgaben in der heimatlichen Ost-Region nehmen. "Mit 10 Punkten hier in Annenheim schaut es gut für  Kitzbühel aus. Jetzt kann ich locker und befreit in die nächsten Turniere starten", analysierte "Consti", der über die drei Tage Annenheim ins Schwärmen gerät.

"Ich habe meinen Start hier schon länger geplant. Es macht großen Spaß, auch einmal ein Turnier außerhalb Wiens zu spielen. Die Gegend hier ist wunderschön, ich habe viele neue, nette und vorallem junge Tennisspieler kennen gelernt. Die Organisation war top, und die Promidichte war auch super. So konnte ich mich mit Alexander Antonitsch unterhalten und ein Foto mit ihm machen", strahlte der ITN 8,0-Champion aus Wien. Zufrieden zeigte sich auch Robert Groß von der Generali Kärntnen & Osttirol, der bei der Siegerehrung zugegen war, und einen tollen Finaltag zu sehen bekam. Das letzte Wort gehört aber dem Turnierdirektor Andi Antonitsch: "Wir hatten viele Teilnehmer, tolle Leistungen ud das entsprechende Wetterglück. Die Spieler waren happy, das Format Tiebreak-Shootout kommt mega an, und wir können auf ein insgesamt großartiges Turnier zurückblicken. Die Vorfreude auf 2024 ist jetzt schon riesengroß", so Antonitsch.

von Claus Lippert

Dienstag
02.05.2023, 16:35 Uhr
zuletzt bearbeitet: 02.05.2023, 16:30 Uhr