Generali Race to Kitzbühel: Oberösterreicher wollen zurück auf den Center Court
Das verlängerte Wochenende zu Pfingsten gilt traditionell als jene Zeit, in der Oberösterreichs Hobbyspieler versuchen, sich für das mit 10.000 Euro dotierte und im Rahmenprogramm der Generali Open laufende Finalturnier des Generali Race in Kitzbühel zu qualifizieren. Die hoch über Linz gelegene Tennisanlage des ASKÖ Linz Auhof war wie gewohnt Schauplatz für das zweite Quali-Turnier der Region Mitte.
von Claus Lippert
zuletzt bearbeitet:
10.06.2025, 16:25 Uhr

Oberösterreichs Hobbyspieler peilen nach drei Jahren Pause ihren fünften Kitzbühel-Titel an
Seit es mit der Saison 2023 statt heißer Boliden auf vier Rädern ein sattes und fürstliches Preisgeld von 10.000,-- Euros beim größten Amateur-Tennisturnier Europas zu gewinnen gibt, haben Oberösterreichs Hobbyspieler ein wenig ihren bis dahin mehr als gerechtfertigten Ruf als Generali Race to Kitzbühel-Experten verloren, und das Zepter an die Racket schwingenden Kollegen aus Tirol übergeben müssen. Vier der sechs in der Vergangenheit beim Generali Race to Kitzbühel ausgespielten Autos, fahren im Land ob der Enns durch die Gegend. Seit bei der Siegerehrung aber ein riesiger 10.000 Euro-Scheck überreicht wird, sind Tirols Hobbyspieler auf den Plan getreten, während die Oberösterreicher in Sachen Turniersieg in die zweite Reihe zurückgetreten sind. Die einst schon zur Gewohnheit ausgearteten oberösterreichischen Seriensiege in der Gamsstadt sind also rar geworden, was freilich nichts an der Motivation der in Linz am Start gewesenen Hobbyspieler änderte.

Alexander Gierlinger spult am Pfingstwochenende 1200 Kilometer für erhoffte Kitzbühel-Quali ab
Bestes Beispiel dafür ist ein gewisser Alexander Gierlinger. 31 Jahre jung, vom SV Gallneukirchen. Der Oberösterreicher avancierte am Pfingst-Wochenende zum umtriebigen Marathonmann. Um sein Ziel, das Finalturnier in Kitzbühel zu erreichen, sicherte sich Gierlinger vorab einen Startplatz beim gleichzeitig in Wien über die Bühne gehenden Quali-Event, um auch in der Stahlstadt wertvolle Punkte für eines der heiß begehrten Finaltickets zu ergattern. Mit 1.200 gefahrenen Kilometern und einer Dauerkarte auf der A1 zwischen Linz und Wien, legte der 31-Jährige eindrucksvoll Zeugnis ab, mit welcher Hingabe, welchem Einsatz und mit wie viel Herz für die Sache, etliche der hochmotivierten Hobbyspieler an das Generali Race to Kitzbühel herangehen. Belohnt wurde Gierlinger für sein Engagement mit einem Finalplatz beim ITN 8er-Bewerb in Linz, vor allem aber mit dem Titelgewinn am Montag Abend im UTC La Ville. "Das Turnier in Wien mit so vielen Teilnehmern hat voll viel Spaß gemacht. Dieser Sieg bedeutet mir sehr viel", so Gierlinger.

Alle Sieger vom Generali-Race-Weekend in Linz
Im 3er-Bewerb von Linz holte der 17j-ährige Peter Leitner im Finale und gleichzeitig besten Match des Wochenendes mit einem 6:7, 6:2, 10:7 über den neuen Race-Führenden Leon-Jim Dechant aus Aurachkirchen den Titel. Im 4er-Draw umkurvte Eishockey-Profi Oskar Maier die Konkurrenz, und entführte einen der sechs Titel ins niederösterreichische Klosterneuburg. Im 5er-Raster behielt der topgesetzte 16-jährige Sebastian Wiesinger vom ASKÖ Froschberg im Endspiel gegen den im Viertelfinale bereits 0:6, 2:5 zurück liegenden und praktisch schon ausgeschieden geglaubten Christoph Mayer die Oberhand. Zehn Punkte für den Sieg im ITN 6,0 Bewerb holt sich der Paschinger Lukas Nagelstrasser, der sich im Finale gegen den Argentinier Sebastian Fuenzalida im Match-Tiebreak durchsetzen konnte. Bleibt noch die Solo-Show des Constantin Messinger im 7er-Turnier, und der ebenfalls höchst souverän eingefahrene Titelgewinn des Constantin Nowak aus Steyr im 8er-Turnier, der ohne Satzverlust und nur neun abgegebenen Games ein echte Talentprobe auf der Alm hoch über Linz ablieferte.
