Generali Race to Kitzbühel: Oberösterreichische Festspiele "dahoam auf der Alm"

Am vergangenen Pfingstwochenende ist auf der "Linzer Alm" beim ASKÖ Auhof  mit dem dritten und letzten Turnier die Qualifikationsphase der Region Mitte im Generali Race to Kitzbühel 2022 zu Ende gegangen. Mit 102 Nennungen aus fünf Bundesländern, darunter vielen bekannten Namen wie dem Generali Race to Kitzbühel Sieger von 2019 Klaus Hauser, ging unter der Regie von Turnierleiter Georg Hellmonseder wieder einmal ein echtes Tennisfest am Stadtrand von Linz über die Bühne.

von Claus Lippert
zuletzt bearbeitet: 08.06.2022, 15:17 Uhr

Die Qualifikationsphase zur Region Mitte mit den Bundesländern Kärnten, Steiermark und Oberösterreich ist also vorüber. Wir kennen somit auch die ersten Teilnehmer(innen) am großen Finalturnier in Kitzbühel, die vorerst noch als ganz gewöhnliche Hobbytennispieler durchgehen. Spätestens am letzten Juli-Weekend könnte aber einer von ihnen mit einem Schlag oder zehn erreichten Punkten im finalen Match-Tiebreak zum berühmtesten Hobbyspieler Österreichs avancieren. Er oder sie hätte dann das bedeutendste, prestigeträchtigste und wohl mit Abstand exquisiteste rot-weiss-rote Breitensport-Tennis-Event gewonnen - und sich so nebenbei auch zum Besitzer eines Cupra Born gemacht.

Oberösterreicher(innen) und ihre Passion für das Generali Race to Kitzbühel

Ja, und warum soll das nicht einer aus dem Kreis jener sein, die am letzten Wochenende "hoch droben auf der Linzer Alm" ihr Finalticket mit einem Topresultat ergattert haben. Statistisch betrachtet stehen die Chancen auf einen oberösterreichischen Gewinner nämlich prächtig. Drei Mal bei fünf Finalturnieren auf Kitzbüheler Sand räumten die Tennis-Cracks "ob der Enns" schon groß ab, und chauffierten die begehrten Siegerautos raus aus der Gamsstadt in die oberösterreichsiche Heimat. 2017 holte Thomas Glasner den Titel bei der Premiere dieses über die Grenzen hinaus bekannten Hobbyturniers. 2018 triumphierte Klaus Hauser im bis heute unvergessenen Final-Krimi am vollen Centercourt, und 2020 sorgte Lukas Baumgartner für den oberösterreichischen Titel-Hattrick.

Julian Müllehner - Sieger im 4er-Bewerb, aber zu jung für das Finalturnier in Kitzbühel

Das die Oberösterreicher(innen) alljährlich beim Generali Race to Kitzbühel keinen Spaß verstehen, war auch am Pfingst-Weekend 2022 wieder deutlich aus den Ergebnis-Listen herauszulesen. Alle sechs Titel blieben im Land, Gastgeschenke gab es nur vor dem ersten Aufschlag vom Turnierleiter überreicht. Im 4,0er-Bewerb setzte sich der ungesetzte Julian Müllehner in einem Teenager-Finale gegen die Nr. 5 der Setzliste Jakob Spiesmeyer klar mit 6:2, 6:2 durch. Fünf Siege auf dem Weg zum Linz-Titel brachten dem jungen Mann aus St. Oswald bei Freistadt zwar eine bombastische ITN-Verbesserung und einmal türkis schimmerndes Kristall ein, mit einem Ticket für das Finalturnier in Kitzbühel wird es aber nichts, zumal Müllehner die Alterskriterien nicht erfüllen kann. Ein "go" gibt's hingegen für Jakob Spiesmeyer aus Bad Leonfelden, sofern er seinen ITN-Wert bis Kitz "unter Kontrolle" hält. Für die prominenten Ausfälle im 4,0er-Bewerb sorgten derweil Tobias Tschernuth und Tirols HTT-Held Hannes Matt vom TC Fieberbrunn, die beide im Achtelfinale die Segel streichen mussten.

Ali Sharif mit Turnierstarts in Annenheim, Bruck und Linz souveräner Gesamtsieger der ITN Kategorie 5,0

Im ITN 5,0 Bewerb holte Jürgen Ganster vom UTC Wels ohne Satzverlust den Titel und sein Ticket für den finalen Showdown Ende Juli in Kitzbühel. Der 28-Jährige, als Nr. 2 der Setzliste ins Turnier gestartet, räumte im Semifinale seinen Clubkollegen Stefan Müller aus dem Weg, ehe er im Endspiel Michael Weinwurm um den Titel und ein Final-Ticket brachte. Und die Prominenz? Lokalmatador Horst Kroiss "floppte" im Viertelfinale, der Champion von 2018 Klaus Hauser gar im Achtelfinale. Ebenfalls im Achtelfinale ereilte Ali Sharif das Aus, allerdings sicherte sich der Nordafrikaner mit 16 Punkten überlegen den Gesamtsieg im 5,0er-Klassement der Region Mitte. Hoch verdient, immerhin bereiste der HTT-Exote sowohl Annenheim, Bruck an der Mur und Linz, und zeigte vor, wie man sich für das "grande finale" qualifizieren kann. Felix Bohmayr aus Schlierbach sicherte sich in zwei spannenden Match-Tiebreak-Entscheidungen im Semifinale und im Endspiel den Titel im ITN 6er-Bewerb, und auch der neue ITN 7er-Champion Raphael Skop vom SV Pichl Tennis musste zwei Mal die Match-Tiebreak-Lotterie überstehen.

Nix zu holen gab es im 7er-Bewerb für die beiden Wiener Vertreter Anton Zierl und Maxi Schenz. Zierl erreichte immerhin noch das Viertelfinale, Schenz trat die schmerzhafte Heimreise hingegen mit einer Doppel-Null an. Fabian Leitner und Alexander Gierlinger komplettierten schließlich noch mit jeweils ohne Satzverlust errungenen Titeln in den Kategorien 8 und 9 die oberösterreichischen Festspiele beim Generali Race to Kitzbühel in Linz.

von Claus Lippert

Mittwoch
08.06.2022, 14:54 Uhr
zuletzt bearbeitet: 08.06.2022, 15:17 Uhr