Gilles Simon - "Roger Federer hat uns 20 Jahre gekostet"

Gilles Simon hat in einem Interview mit der französischen Zeitung Le Parisien betont, dass es dem Tennissport in Frankreich nicht geschadet hätte, auch andere Vorbilder neben Roger Federer zu feiern.

von tennisnet.com
zuletzt bearbeitet: 29.10.2020, 10:43 Uhr

Gilles Simon findet auch Rafael Nadal und Marin Cilic toll
© Getty Images
Gilles Simon findet auch Rafael Nadal und Marin Cilic toll

Gilles Simon ist vier Jahre jünger als Roger Federer - und hat den Maestro in den ersten Partien gegeneinander vor gehörige Probleme gestallt. Das war allerdings bereits im Jahre 2008, danach hat Federer alle sieben folgenden Matches gegen Simon gewonnen. Was aber wohl kaum der Grund ist, warum Simon in einem Interview mit der französischen Zeitung Le Parisien erklärte, dass es für den Tennissport gut wäre, wenn die Rekorde von Roger Federer gebrochen würden. Einen, den vielleicht wichtigsten, muss sich der 39-Jährige ohnehin bereits mit Rafael Nadal nach dessen Triumph bei den French Open teilen: Die beiden Veteranen halten derzeit bei jeweils 20 Grand-Slam-Titeln.

"Ich habe nichts gegen Roger Federer persönlich", sagte Simon also. "Aber mich stört das Bild, das wir von ihm erschaffen haben." Seit Jahrzehnten werde nur daran gedacht, möglichst neue Federers großzuziehen und zu trainieren. Und Federer hätte das mit seiner Art zu spielen, mit seinem Selbstvertrauen immer weiter bestätigt. "Er hat uns 20 Jahre gekostet."

Kein Federer, aber auch kein Cilic

"In Frankreich möchte jeder Federer haben: Eltern, Coaches. Wir realisieren gar nicht, dass Rafael Nadal gleich viele Grand Slams auf eine sehr unterschiedliche Weise gewonnen hat. Deshalb wäre es hilfreich, wenn Federes Rekorde fallen würden, weil man den endlich die anderen beachten müsste. In Frankreich haben wir nicht das Glück gehabt, einen Roger Federer zu haben. Aber warum haben wir keinen wie Marin Cilic gehabt?"

Diese Kritik freilich richtet sich gegen seine eigene Generation mit Vertretern wie Jo-Wilfried Tsonga, Richard Gasquet oder Gael Monfils. Von denen keiner auch nur in die Nähe eines Major-Triumphes kam. Der letzte Franzose, der bei einem der vier größten Turniere der Welt reüssierte, bleibt Yannik Noah, der 1983 im Endspiel von Roland Garros Mats Wilander besiegte.

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Donnerstag
29.10.2020, 12:25 Uhr
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