Goran Ivanisevic - „Milos Raonic braucht einen Psychiater“

Der Wimbledon-Sieger von 2001 wird in der kommenden Saison eine prominentere Rolle an der Seite von Novak Djokovic spielen. Und nimmt sich beim Rückblick auf ehemalige Schützlinge kein Blatt vor dem Mund.

von Jens Huiber
zuletzt bearbeitet: 10.12.2019, 20:17 Uhr

Bei Nole sieht Goran Ivanisevic keine Probleme
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Bei Nole sieht Goran Ivanisevic keine Probleme

Des Geldes wegen tut sich Goran Ivanisevic den Reisestress auf der ATP-Tour wohl nicht mehr an:  Knapp 20 Millionen US Dollar hat der Kroate während seiner Laufbahn an Preisgeld verdient, von finanziellen Problemen ist bei Ivanisevic nichts bekannt. Es ist also wohl die Leidenschaft für den Tennissport und der Wettkampfgeist, der den Wimbledon-Champion von 2001 antreibt. Und die Aussichten auf ein erfolgreiches Jahr 2020 stehen nicht schlecht - schließlich hat sich der mittlerweile 48-Jährige vor einigen Monaten dem Team von Novak Djokovic angeschlossen.

Dessen erster Ansprechpartner in der Coaches Box war nach dessen Rückkehr Marian Vajda, nun soll Ivanisevic eine größere Rolle einnehmen. „Novak möchte nur einen Coach bei sich haben“, erklärte Ivanisevic gegenüber dem serbischen Portal Zurnal. „Und so sind Marian und ich darin übereingekommen, dass er in Australien und in Roland Garros, und ich in Wimbledon und bei den US Open dabei sein werde. Eine ähnliche Aufteilung werde es auch bei den übrigen Events geben.“ Dennoch wird auch Ivanisevic nach Melbourne reisen: für das Legenden-Turnier.

Großes Lob von Federer

Weil er aber gerade in Plauderlaune war, gab Goran Ivanisevic auch gleich Auskunft über ein paar seiner ehemaligen Schützlinge. Am besten kommt dabei Marin Cilic weg, mit dem Ivanisevic 2014 die US Open gewann. Und auf dem Weg dorthin im Halbfinale Roger Federer keine Chance ließ. „Bei Cilic war es das Wichtigste, das Service zu verbessern, weil ein 1,98-Meter-Mann muss besser aufschlagen. Als Federer dann gesagt hat, dass ihm niemand mit derselben Leichtigkeit Probleme bereite und zu schnell spiele so wie Marin, war das ein großes Kompliment für mich.“

Das war´s dann aber auch schon mit dem Lob. „Ich habe mit Berdych gearbeitet, als dessen Karriere schon dem Ende zuging. Und egal, was ich ihm gesagt habe, er hat immer nur geantwortet, dass er das nicht tun konnte. Am kompliziertesten war es mit Raonic. Mit dem hat es keine Kommunikation gegeben. Es war wie mit einer Mauer, ich wusste nie, ob er mich überhaupt gehört hat. Er brauchte eher einen Psychiater als einen Coach.“

von Jens Huiber

Sonntag
08.12.2019, 09:55 Uhr
zuletzt bearbeitet: 10.12.2019, 20:17 Uhr