Goran Ivanisevic - Novak Djokovic muss man 27 Mal killen

Coach Goran Ivanisevic zeigte sich nach dem sechsten Wimbledon-Titel seines Schützlings Novak Djokovic höchst beeindruckt.

von Jens Huiber
zuletzt bearbeitet: 14.07.2021, 18:47 Uhr

Eine gewinnende Kombination: Goran Ivanisevic und Novak Djokovic
© Getty Images
Eine gewinnende Kombination: Goran Ivanisevic und Novak Djokovic

Genau 20 Jahre ist es nun her, seit Goran Ivanisevic seinen größten Triumph auf der Tennisbühne gefeiert hat. Fünf Sätze lang hatte sich der Kroate im ersten und einzigen Montagsfinale der Wimbledon-Geschichte mit Patrick Rafter duelliert, war im allerletzten Aufschlagspiel mit den Nerven komplett am Ende - und durfte schließlich doch noch unter Freudentränen seinen Vater und auch Coach Niki Pilic umarmen. Zwei Dekaden später gab es für Ivanisevic wieder Anlass zu jubeln, diesmal als Betreuer von Novak Djokovic.

Nun sagt man ja von Katzen, dass diese möglicherweise neun Leben haben. Im Fall von Djokovic ist Ivanisevic diese Zahl viel zu kurz gegriffen. „Er ist wie aus einem dieser Filme: Man muss den Kerl 27 Mal umbringen und er steht dennoch wieder auf, und man killt ihn wieder, und er steht wieder und wieder auf“, schwärmte Ivanisevic am Sonntag in Wimbledon. „Es ist einfach großartig. Ich bin stolz, hier zu sein und das bezeugen zu dürfen, Teil dieser Geschichte zu sein. Novak wird Geschichte schreiben, ich glaube fest daran.“

Das Finale ist für Djokovic nicht gut genug

Was genau dies bedeutet, wagt Goran Ivanisevic nicht einzuschätzen. „Alles ist möglich. Ich traue mich noch nicht zu sagen, dass er 30 erreichen wird, weil bis dahin ist es noch ein langer Weg. Aber vor fünf, sechs, sieben Jahren haben wir über Federer gesprochen, nur über Federer. Jetzt haben wir Nadal und ihn, die sich darum streiten, wer der Beste aller Zeiten ist. Für mich ist das Novak. Er schreibt Geschichte. Er wird es bei den US Open schaffen. Ich bin fest davon überzeugt, dass er in diesem Jahr alle vier Majors gewinnt.“

Leicht macht es Djokovic seinen Betreuern Ivanisevic und Marian Vajda allerdings nicht immer. „Mit ihm zu arbeiten ist ein Privileg, es ist eine Ehre, aber es ist nicht einfach. Es gibt eine Menge Druck. Das Finale ist nicht gut genug. Wir zählen nur die Siege. Es gibt viel Druck. Aber es macht Spaß, es ist eine Herausforderung. Nachdem er Paris gewonnen hat, ist er sehr selbstbewusst hierher gekommen, hat mit Selbstvertrauen gespielt. In ein paar Matches hat er nicht so gut gespielt, aber trotzdem gewonnen. Darum ist er so ein Champion.“

Warum das so ist, dazu hat Goran Ivanisevic auch eine Erklärung. „Wir kommen beide vom Balkan. Für Leute vom Balkan ist alles möglich. Wenn niemand etwas erwartet, kreieren wir alles. Wir sind sehr, sehr besondere Menschen.“

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Mittwoch
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