tennisnet.comATP › Grand Slam

Grand Slams: John McEnroe für Match-Tiebreak statt fünftem Satz

John McEnroe hat sich gegenüber Reuters für ein Match-Tiebreak anstatt des fünften Satzes bei den Grand Slams ausgesprochen. Der US-Amerikaner sieht diese Variante als notwendigen Kompromiss. 

von Michael Rothschädl
zuletzt bearbeitet: 05.02.2021, 13:25 Uhr

John McEnroe hat seinen eigenen Kompromiss für den fünften Satz bei Grand Slams gefunden
John McEnroe hat seinen eigenen Kompromiss für den fünften Satz bei Grand Slams gefunden

Es ist eine lange und oftmals sehr emotional geführte Diskussion: Während langjährige und eingefleischte Tennisfans und Experten größtenteils unisono für eine Beibehaltung des Best-of-Five-Formats bei den vier Majors plädieren, argumentiert der Konterpart, man müsse die damit einhergehende Planungsunsicherheit in puncto Spieldauer loswerden, um den Tennissport als Produkt größer zu machen. 

In diesselbe Kerbe schlägt auch John McEnroe: "Wir wollen, dass dieser Sport wächst, um Himmels Willen. Wir schießen uns die ganze Zeit selbst ins Knie. Ich verstehe das nicht. Wir haben diesen unglaublichen Sport, also sollten wir versuchen, ihn so zugänglich zu machen, dass sie einschalten wollen", zitiert Reuters den US-Amerikaner. 

McEnroe schlägt Kompromiss vor 

Er selbst, so McEnroe, sei immer auf der Suche nach einer Lösung in der Mitte, nach einem Kompromiss: "Das ist ein Best-of-Five-Format, aber sagen wir einen 10-Punkte-Tiebreak (Anm. Matchtiebreaks) am Ende des vierten Satzes", so der 61-Jährige. "Das wäre mein Kompromiss. Ich würde jetzt nicht Best-of-Three bei den Majors machen." 

Auch Chris Evert sieht in dieser Variante viel Potential, durch die Verlängerung um drei Punkte würde es in einem solchen Match-Tiebreak auch bei weitem nicht so angespannt zugehen wie bei herkömmlichen Tiebreaks: "Es ist nicht wie ein Sieben-Punkte-Tiebreak, bei dem jeder Punkt so ist, als würde man in den Schuhen zittern", erklärte die 66-jährige US-Amerikanerin gegenüber Reuters

Kleinere Verkürzungstendenzen haben in den vergangenen Jahren bereits Einzug in die Grand Slams gehalten. So wurde sowohl bei den Australian Open als auch in Wimbledon ein Tiebreak am Ende des fünften Satzes eingeführt, das für die Entscheidung sorgen soll. Lediglich bei den French Open wird im fünften Satz noch so lange gespielt, bis ein Spieler zwei Games in Front liegt. 

von Michael Rothschädl

Freitag
05.02.2021, 17:15 Uhr
zuletzt bearbeitet: 05.02.2021, 13:25 Uhr