Greg Rusedski: Weiterer Grand-Slam-Sieg von Andy Murray "schwierig"
Greg Rusedski hat sich im Gespräch mit Sky Sport News zur Idee eines ATP- und WTA-Mergers geäußert und erklärt, was er Andy Murray bei seinem Comeback zutraut.
von Michael Rothschädl
zuletzt bearbeitet:
27.04.2020, 09:55 Uhr

Roger Federer hat mit seinem Tweet einen Stein ins Rollen gebracht. "Bin ich der einzige, der glaubt, dass jetzt die Zeit für das Männer- und Damen-Tennis ist, um sich zu vereinigen und zusammen als eines daraus hervorzugehen?", schrieb der Schweizer seine Gedanken auf Twitter nieder. Dass er keineswegs der einzige ist, der an eine derartige Option denkt, ist wenige Tage später klar - viele aktive und pensionierte AthletInnen äußerten sich seither höchst positiv über Federers Vorschlag - auch Barbara Schett hält im Gespräch mit tennisnet viel von dieser Idee.
Ebenfalls durchwegs positiv eingestellt ist Greg Rusedski, der im Gespräch mit Sky Sport News diese Option diskutiert: "Ich glaube, es wäre eine gute Idee." Man brauche nur einen Blick auf die größten Events zu werfen, alle Grand Slams wie auch einige Masters-Events setzen auf kombinierte Events: "Und das ist eine gute Sache für den Sport. Wenn man die Turniere der Männer und Frauen zusammennimmt, halte ich es für ein besseres Produkt. Und ich glaube, es ist besser für die Fans", erklärte der ehemalige Weltranglisten-Vierte.
Rusedski sieht in einer Vereinigung eine sehr interessante Mischung: Auf der einen Seite die aufsteigenden Stars der WTA-Tour - Youngsters wie Coco Gauff und Bianca Andreescu - auf der anderen Seite die langjährigen Dominatoren bei den Herren - Novak Djokovic, Rafael Nadal und Roger Federer. "Wenn man sie alle gemeinsam zur gleichen Zeit auf einer Karte hätte, wäre das meiner Meinung nach brillant", so Rusedski. Für ihn sei es auf jeden Fall eine Möglichkeit.
Grand-Slam-Sieg "eine große Bitte"
Aber nicht nur der WTA- und ATP-Merger war Thema des Interviews, auch das geplante Comeback von Andy Murray wurde besprochen. "Hoffentlich kommt sein Körper zurück, aber Woche für Woche Nadal, Federer, Djokovic, Tsitsipas herauszufordern, wird schwer werden", so der ehemalige britische Tennisspieler. Rusedski traut Murray zwar jedenfalls Titel auf der Tour zu, dass es aber noch einmal für einen ganz großen reichen könnte, das bezweifelt der Brite: "Aber Grand Slams zu gewinnen, das sind drei von fünf Sätzen, sieben Spiele, das ist schon ein bisschen schwierig. Es ist möglich, dass er ins Viertelfinale einziehen kann, in die vierte Runde, aber mit den Operationen, die er hinter sich hat, das ist eine große Bitte."
Ganz abschreiben will der ehemalige Weltranglisten-Vierte Andy Muray dann aber auch nicht: "Ich hoffe natürlich, er belehrt mich eines Besseren. Das tat er schon bei einigen Gelegenheiten", so Rusedski. Damit spricht er auch auf das sensationelle Comeback Murrays im Vojahr an, der nach einer schwerwiegenden Hüft-OP Anfang des Jahres noch zu einem Titel beim ATP-250-Event in Antwerpen durchringen konnte. Ein Titel, der dem ehemaligen Weltranglisten-Ersten auch für dieses Comeback durchaus Selbstvertrauen geben könnte.