Challenger gegen den US-Open-Frust
In der kommenden Woche starten deutsche Teilnehmer bei vier Challengern. Turniersiege scheinen möglich.
von tennisnet.com
zuletzt bearbeitet: 12.09.2010, 14:44 Uhr
Schluss mit dem US-Open-Frust? Die deutsche Tennis-Elite schlägt in der kommenden Woche wieder in Europa (und in Thailand) auf. Geht man nach den Setzlisten, besteht Anlass zum Optimismus, dass die deutschen Herren nun wieder für positive Nachrichten sorgen. Bei den Challengern in Stettin (Polen), Banja Luka (Bosnien und Herzegowina), Bangkok (Thailand) und Todi (Italien) gehen einige Hoffnungsträger an den Start.
Stettin: Zverev gegen den Alphen-Finalisten Huta Galung
Tobias Kamke (ATP 89) und Julian Reister (ATP 106) heißen sie etwa beim 106.500 Euro+H-Event in Stettin. Kamke, an drei gesetzt, bekommt es zum Auftakt mit dem Tschechen Jiri Vanek (ATP 577) zu tun, der an fünf gesetzte Reister trifft auf den mit einer Wildcard ausgestatteten Lokalmatadoren Rafal Gozdur (ATP 896) – ein Sieg für Reister ist Pflicht. Außerdem in Polen im Hauptfeld: Jan-Lennard Struff (ATP 453), Andre Begemann (ATP 176) und Mischa Zverev (ATP 157). Die wohl härteste Aufgabe steht Begemann ins Haus. Der 26-Jährige trifft auf den an acht gesetzten Russen Igor Andreev (ATP 121). Zverev muss gegen den Niederländer Jesse Huta Galung (ATP 144) ran, der beim Challenger in Alphen das Finale erreichte. Struff muss gegen den Franzosen Vincent Millot (ATP 194) bestehen.
Dennis Bloemke (ATP 360) erreichte zusätzlich über die Qualifikation das Hauptfeld. Er setzte sich gegen den Briten Morgan Philipps mit 7:6, 6:4 durch. Peter Torebko (ATP 644) könnte gegen Martin Cuevas aus Uruguay nachziehen. Als mögliche Gegner in der ersten Hauptrunde warten entweder der topgesetzte Lukasz Kubot (ATP 62), der Tscheche Lukas Rosol (ATP 172), der Ukrainer Ivan Sergeyev (ATP 223) oder als vermeintlich einfachstes Los der polnische Wildcard-Starter Marcin Gawron (ATP 523).
Banja Luka: Greul Favorit gegen Lokalmatador
Beim 64.000 Euro+H-Challenger in Banja Luka gehen lediglich zwei deutsche Akteure an den Start. Die zählen aber zu den Topfavoriten auf den Titel. Simon Greul (ATP 84) ist an zwei gesetzt, trifft in der ersten Runde auf Lokalmatador Sven Lalic (ATP 1215). Auch in der nächsten Runde würde eine machbare Aufgabe warten, Gegner wäre ein Wildcard-Inhaber oder ein Qualifikant. Eine weitaus unangenehmere Auftaktbegegnung kommt auf den an vier gesetzten Björn Phau (ATP 97) zu. Der Weilerswister kämpft gegen den Belgier Christophe Rochus (ATP 185) um den Einzug in Runde zwei – 2006 beim ATP Masters in Miami zog Phau gegen Rochus im bislang einzigen Aufeinandertreffen den Kürzeren.
Bangkok: Gremelmayr in Runde zwei gegen Tursunov?
Der einzige deutsche Teilnehmer im Hauptfeld in Bangkok (35.000 US-Dollar+H) wird wohl erstmal einen kleinen Sprachkurs nehmen müssen, um die Namen seiner Gegner aussprechen zu können. Der an drei gesetzte Denis Gremelmayr (ATP 135) trifft in der ersten Runde auf den Thailänder Danai Udomchoke (ATP 874), ist in diesem Match freilich klarer Favorit. Für Gremelmayr hätte es namenstechnisch aber auch weitaus schlimmer werden können, stehen im Hauptfeld doch auch andere Thailänder mit schier unaussprechlichen Namen wie Peerakiat Siriluethaiwattana. In Runde zwei könnte es für Gremelmayr äußerst unangenehm werden. Dann könnte es zum Aufeinandertreffen mit dem einstigen Weltranglisten-20. Dmitry Tursunov (ATP 481) aus Russland kommen. Immerhin: das bisher einzige Duell entschied Gremelmayr 2008 in Barcelona klar für sich.
Todi: Knittel zum Auftakt gegen Lemke
Einsam seine Kreise zieht auch Bastian Knittel (ATP 233) beim 30.000 Euro+H-Turnier im italienischen Todi. Er trifft in der ersten Runde auf James Lemke (ATP 301), Australier mit deutschen Vorfahren. Bei einem Erfolg würde in Runde zwei möglicherweise der an fünf gesetzte Argentinier Maximo Gonzalez (ATP 191) warten. Knittel traf in seiner bisherigen Profikarriere noch nie auf Lemke oder Gonzalez.(Text: jl, Foto: J. Hasenkopf)
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