Holger Rune - Plötzlich Sand im Getriebe
In der vergangenen Saison hat sich Holger Rune mit bemerkenswerten Leistungen unter die besten 100 Spieler der Welt katapultiert. Im Moment ist de Aufstieg des dänischen Teenagers etwas ins Stocken geraten.
von Jens Huiber
zuletzt bearbeitet:
11.02.2022, 12:01 Uhr

Holger Vitus Nodskov Rune ist noch jung. Genauso wie die Tennissaison 2022. Der missglückte Saisonstart sollte also nicht überbewertet werden, Rune hat in der abgelaufenen Spielzeit gezeigt, wozu er fähig ist: Gestartet war der Däne außerhalb der Top 400, dann holte er sich gleich vier Titel auf der ATP-Challenger-Tour, nahm nach überstandener Qualifikation bei den US Open sogar Novak Djokovic einen Satz ab. Der Lohn war der erstmalige Einzug unter die besten 100 Spieler der Welt, im Moment wird Runde auf Platz 88 geführt.
Die Bilanz auf der ATP-Tour in diesem Jahr ist mit 0:4 allerdings noch unerfreulich. In Adelaide 2 unterlag Rune in Runde eins Corentin Moutet, gegen den er schon in der Qualifikation für Adelaide 1 den kürzeren gezogen hatten. Bei den Australian Open war ebenfalls in Runde eins Schluss, die Fünf-Satz-Pleite gegen SoonWoo Kwon war gemäß Weltrangliste allerdings zu erwarten: Der Südkoreaner hat in den ATP-Charts knapp 40 Plätze Vorsprung auf Rune.
Rune spielt deutlich mehr Turniere als Alcaraz
Nun ist auch der Start in den Golden Swing auf den südamerikanischen Sandplätzen ordentlich daneben gegangen. In Cordoba unterlag Rune Roberto Carballes Baena, Anfang dieser Woche in Buenos Aires dem gleichaltrigen Sebastian Baez aus Argentinien. Ein erster größerer Stresstest wird in ein paar Tagen in Santiago erfolgen - dort hat Holger Rune aus dem Vorjahr 57 Punkte zu verteidigen: Nach der erfolgreichen Qualifikation erreichte der mittlerweile 18-Jährige dort das Viertelfinale.
Interessant jedenfalls, dass Rune auch 2022 seine Philosophie des Vielspielens fortsetzt. Was in klarem Kontrast etwa zum Altersgenossen Carlos Alcaraz steht. Der Spanier hat die Saison 2022 direkt bei den Australian Open begonnen, nach der knappen Niederlage gegen Matteo Berrettini gleich wieder eine Turnierpause eingelegt. Alcaraz ist aufgrund seiner Erfolge im letzten Jahr allerdings auch in einer bessern Position: Als aktuelle Nummer 29der Welt muss er sich keine Gedanken um Startplätze bei ATP-Turnieren machen. Diese Sorgen hat Holger Rune nach wie vor.