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HTT-Jahresrückblick 2021 – der Sommer nach dem Lockdown

Das Tennisjahr 2021, es begann so, wie das Jahr zuvor endete. Trostlos, perspektivlos, tennislos. Di...

von Claus Lippert
zuletzt bearbeitet: 30.12.2021, 19:18 Uhr

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Das Tennisjahr 2021, es begann so, wie das Jahr zuvor endete. Trostlos, perspektivlos, tennislos. Die Pandemie legte sich auch in ihrem zweiten Jahr in Sachen Tennis quer, und offenbarte gnadenlos die Hilflosigkeit, mit der Verbände & Politik dem nervigen Virus gegenüberstanden. Alles stand still und im Zeichen der Pandemie. Leere Tennishallen, abgesagte Tenniskurse & Trainerstunden, untersagte Turniere & Meisterschaften, die zunächst durch Verständnis & Ängstlichkeit geprägte Stimmung unter den Hobbysportlern begann rasch zu kippen. Nach Monaten mit gesperrten Tennishallen, nicht nachvollziehbaren Regularien und einer fragwürdigen Spitzensportliste, geriet die Breitensport-Tennisszene zusehends in berechtigte Aufregung. Tennis fand nur noch im Fernsehen statt, und hatte abseits des Profisports eine niemals für möglich gehaltene Notbremsung hingelegt.

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HTT hat nach dem Lockdown mit Peugeot eine zweite französische Firma von Welt an der Seite

Doch nach sieben Monaten Lockdown und erwähnter Notbremsung, begab sich die Hobby Tennis Tour in ihrer zweiunddreißigsten Saison mächtig auf die Überholspur. Neben der seit einem Jahrzehnt bestehenden Partnerschaft mit dem französischen Tennisartikelhersteller Babolat, durfte Österreichs größte Tennisbreitensport-Serie mit dem führenden französischen Automobil-Hersteller Peugeot eine zweite Firma von Welt aus Frankreich als Partner und Sponsor an ihrer Seite Willkommen heißen. Unter der Patronanz des “Löwenkopfes” ging es dann Anfang Juni in die mit “nur” 68 Turnieren kürzeste Tennissaison seit über zehn Jahren. Alle wollten nach dem Lockdown Tennisspielen, zumindest hatte es so den Anschein! Wirklich Alle? Nein, die Top Ten Stars glänzten bis weit in den Spätherbst durch kollektive Abwesenheit, und lösten zwischenzeitlich sogar eine heftige Diskussion über ihre weitere Zukunft und Zugehörigkeit zur HTT aus. Dabei ging es sportlich betrachtet gleich in die “Vollen” und mit zwei Masters Series 1000 Events und dem Sandplatz-Grand-Slam-Turnier von “Null auf Hundert” los.

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HTT French Open liefern einen neuen Stern am Tennishimmel

Das Comeback-Event der HTT 2021 beim 26. Peugeot Mai Masters Series 1000 Turnier ging als Generalprobe für die gleich darauf anstehenden HTT French Open an Maximilian Wild, der mit seinem 100. HTT-Einzelsieg im Endspiel gegen Theo Berger 42 Winner zum neunten Karriere-Titel abfeuern konnte. Auf Challenger-Ebene glückte Aleksandar Leitgeb im Finale des 315. Challenger-Turniers der Open Era eine geniale Aufholjagd, die er gegen Cosmin Ionce nach 3:6, 1:4 Rückstand mit seinem Premieren-Titel veredelte. Nur eine Woche später leuchtete am Tennishimmel der HTT ein neuer und höchst glanzvoller Stern. Ein 19jähriger Niederösterreicher hatte sich zum neuen Sandplatzkönig der Peugeot Hobby Tennis Tour gekürt, und in einem intensiven, hochklassigen und insgesamt 3:46 Stunden dauernden Endspiel dem favorisierten Maximilian Wild das Nachsehen erteilt. Mit seinem allerersten HTT Karriere-Titel stürmte Florian Pimishofer als neuer HTT French Open Sieger auch mitten hinein in die Top Ten der HTT-Charts. Den Final-Abend im Rampenlicht musste sich Pimishofer aber mit den neuen HTT French Open Doppel-Champions Christoph Csar & Marek Schee teilen, die mit einem 6:1, 7:6 Erfolg ausgerechnet gegen die an die Ranglisten-Spitze stebenden Martin Zehetner & Harald Schachinger im Endspiel siegreich blieben. Die 30. Jubiläums-Ausgabe der HTT French Open ging allerdings mit nur fünf Mann aus den Top 20 als “Major ohne Stars” in die Geschichte ein. Ein Tennisfest wurde das erste HTT-Saison-Grand-Slam-Turnier 2021 aber auch ohne – oder vielleicht gerade wegen der fehlenden – Topstars.

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Wo sind die Stars der HTT, und Damian Roman kehrt im “Wimbledon der HTT” zurück in die Siegerlisten der vier HTT Grand Slams

Angesichts der erst Anfang Juni startenden Saison und einem dicht gedrängten Meisterschaftskalender sowie dem Engagement des HTT Turnierdirektors beim gleichzeitig quer durch Österreich stattfindenden Generali Race to Kitzbühel, war an eine ausgedehnte Rasensaison anno 2021 nicht zu denken. Philipp Jahn holte drei Tage vor der 30. HTT Wimbledon-Ausgabe beim Juni Masters Series 1000 Turnier auf Sand die Generalprobe für das wichtigste und prestigeträchtigste Rasen-Turnier der Peugeot Hobby Tennis Tour, ehe das zweite Grand Slam Event des Jahres mit einer “Watschn” in Sachen Starbesetzung in Szene ging. Nur mehr vier der HTT Kapazunder hatten den Weg zu WAT Landstraße gefunden, einer wie Belarus-Sensationsmann Yan-Danil Varabyou sogar den Weg ins Semifinale des Rasenklassikers in der Baumgasse. HTT Wimbledon brachte am Ende aber auch eine Rückkehr des Damian Roman in die Siegerlisten der vier HTT Grand-Slam-Klassiker mit sich. “Age is just a number” postete der nunmehr zweitälteste HTT Wimbledonsieger nach Thomas Müller am Tag nach seinem finalen Triumphzug gegen US-Jungstar Lenny Wilmink. Bei 34 Grad im Schatten räumte der 39jährige auf dem Weg zu seinem 25. HTT Karriere-Titel in 2:24 Stunden Spielzeit seinen zwanzig Jahre jüngeren Kontrahenten mit 6:4, 6:4, 6:3 zur Seite, und holte fünf Jahre nach seinem letzten Erfolg im “HTT Rasen-Mekka” seinen zweiten HTT-Wimbledonsieg und insgesamt sechsten HTT Grand-Slam-Titel seiner Karriere.

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Beim 900. Sandplatzturnier der HTT Geschichte standen erstmals überhaupt zwei Qualifikanten in einem Endspiel

Noch heißer wurde es am Wochenende darauf beim UTC La Ville, als der Finaltag bei abartigen 37 Grad im Schatten über die Bühne ging. Und auch sportlich wie statistisch hatte der Nachmittag des 13. Juli 2021 Historisches und Außergewöhnliches zu bieten. Das 900. Sandplatzturnier der Peugeot Hobby Tennis Tour Geschichte hatte am Ende eine echte Qualifikanten-Show zu bieten. Nach 1.589 gespielten Einzelturnieren war es bei der 21. Ausgabe des Peugeot Juni HTT 250 Turniers erstmals soweit. Zwei Qualifikanten standen sich im Endspiel gegenüber, und diese sensationelle Premiere, nützte Inas Sarajlic nach einer fulminaten 6:2, 6:1 Gala-Vorstellung zu seinem fünften HTT Karriere-Erfolg und zum erst fünften Turniersieg eines HTT-Qualifiers in der langen und drei Jahrzehnte andauernden HTT-Historie. Den ersten Saisontitel für “stars & stripes” und den dritten US-Titel der HTT Geschichte machte am selben Tag nicht etwa Jungstar Lenny Wilmink klar, sondern ein 32jähriger im Rambo-Style. Michael Juritsch kämpfte einen aufgeregten Dusko Nikolic mit 5:7, 6:2, 6:2 nieder, und schaffte mit seinem Premieren-Titel auf HTT Challenger Ebene erstmals den Sprung unter die Top 100 der HTT Computer-Rangliste. Wieder eine Woche später bejubelte der “Koloss von Leobersdorf” das beste Match seines Lebens. Gemeint war Velibor Todic, der im hochklassigsten Future-Match des Jahres im Endspiel gegen Armin Hegyi den Centercourt im UTC La Ville zum Beben brachte, und dem Tennismonat Juli ein würdiges “Finish” bescherte.

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von Claus Lippert

Donnerstag
30.12.2021, 18:29 Uhr
zuletzt bearbeitet: 30.12.2021, 19:18 Uhr