Ist der Glanz der #NextGen verblasst?

In den vergangenen Jahren haben sich mit Carlos Alcaraz, Jannik Sinner, aber auch aus der Generation Zverev, Tsitsipas, Medvedev junge Spieler erfolgreich ganz oben etabliert. Das wird für die aktuelle NextGen schwierig.

von Jens Huiber
zuletzt bearbeitet: 02.04.2024, 19:31 Uhr

Jakub Mensik führt das Race to Jeddah aktuell an
© Getty Images
Jakub Mensik führt das Race to Jeddah aktuell an

Der Profisportbetrieb unterscheidet sich in vielem von den Nachwuchsklassen, am unschönsten ist für die nachfolgende Generation aber eines: Während in der Jugend ein Jahrgang in einer Altersklasse einfach durch einen jüngeren ersetzt wird - die vorgeblich stärksten Kräfte also ein Häusl weiterziehen - werden die arrivierten Spieler auf der ATP-Tour natürlich den Teufel tun, sich aus dem Wettkampfgeschehen zurückzuziehen, nur weil gerade ein U-21-Spieler bei den #NextGen Finals brilliert und sich anschickt, das Erwachsenentennis zu erobern.

Von wegen!

Umso bemerkenswerter ist es also, dass etwa mit Jannik Sinner, Carlos Alcaraz, Daniil Medvedev, Andrey Rublev, Stefanos Tsitsipas oder Holger Rune Spieler, die erst vor relativ kurzer Zeit #NexGen Masters in Mailand (ja, das war vor dem Auftauchen des saudischen Staatsfonds) angetreten sind, schon jeweils mindestens ein 1000er-Turnier (Rune, Rublev, Tsitsipas) gewonnen oder sogar schon höhere Weihen erfahren haben (Alcaraz als doppelter, Medvedev und Sinner als bislang einfacher Grand-Slam-Champion).

Zverev qualifiziert, aber nie aktiv dabei

Alexander Zverev darf man in dieser Aufzählung nicht vergessen. Der Deutsche hat sich ja permanent für die Nachwuchssause in Italien qualifiziert. Aber eben auch für das „echte“ Masters in London. Da ist Zverev die Konzentration auf die Hauptveranstaltung nicht besonders schwer gefallen.

Aktuell muss man allerdings schon sehr viel Phantasie aufbringen, um einen der im Race to Jeddah führenden Spieler schon bald einen ganz großen Pokal stemmen zu sehen. Angeführt wird die Wertung von Jakob Mensik, der in den ersten Monaten 2024 sehr viel richtig gemacht hat. Was auch für Neueinsteiger Joao Fonseca (derzeit auf Platz sechs) gilt. Zukünftige Champions auf der ATP-Tour? Aber, ja! Bei einem 1000er oder gar Slam? Hold your horses!

Denn im Moment scheint die ehemalige #NextGen den Tenniszirkus so fest in der Hand zu haben, dass die nachkommenden Spieler schon Außerordentliches leisten müssen, um an Alcaraz, Sinner und Co. heranzukommen.

von Jens Huiber

Dienstag
02.04.2024, 21:04 Uhr
zuletzt bearbeitet: 02.04.2024, 19:31 Uhr